19. Mai 2023: Stier-Neumond mit der Kraft von Mutter Erde

Dieser Neumond ruft uns in die Erdkraft zurück, in den Schoß von Mama Gaia, Mutter Erde, in das Reich der Jörd. Die Hälfte der klassischen astronomischen Planeten ist zur Schwarzen Mondin im Tierkreiszeichen des Stiers stehend – so natürlich auch Mond und Sonne selbst.

Die Planeten-Konstellationen schenken uns so eine Art Ruhe vor dem Sturm. Merkur ist seit dem 15. Mai nicht mehr rückläufig, nur Pluto tanzt noch aus der Reihe, aber das ist genau richtig so.

Bemerkenswert ist, dass Jupiter nur drei Tage vor dem Neumond in den Stier wechselte. Dort verweilt er bis zum 25. Mai des kommenden Jahres. Am selben Tag, am 16. Mai also, bildete er zudem ein Quadrat zu Pluto, der ja vor kurzem in den Wassermann wechselte und hier auf Erden die Energien ordentlich verwirbelt. Ich vertiefte dies beispielsweise im Artikel zum Ostara-Neumond.

Jetzt zum Neumond im Stier steht Jupiter im Quadrat zu Mars im Krebs und in Konjunktion zu Merkur, ebenfalls den Stier durchlaufend. Ich widme dem Jupiter an späterer Stelle ein eigenes Kapitel. Schauen wir nun erstmal auf die übrige Konstellation in unserem Sonnensystem zum Tanz der Schwarzen Mondin im Wonnemonat Mai.

NEUMOND in STIER

SONNE in STIER

19. Mai 2023

17:53:15 MEZ / Berlin

Ich erwähnte es, die kosmische Anbindung an Mutter Erde ist zu diesem Neumond außerordentlich stark. Die Mondin trägt ihr schwarzes Kleid und tanzt mit lehmverschmierten Füßen durch den lauen Frühlingsabend. Tue es ihr gleich, wenn du kannst. Ziehe deine Schuhe aus, dringe tief in den Wald oder Park ein – zur Not tut es auch der eigene Garten – kreise barfüßig durch Lehm, Erde oder versinke im moosbedeckten Boden.

Ich werde zwischen den Steinen des Ales Stenars tanzen, Flöte spielen und singen. Dies ist ein besonders schöner Steinkreis an der schwedischen Ostsee, den ich nun das zweite Mal besuche. Vier Wochen Schweden habe ich mir insgesamt geschenkt und schon die ersten beiden haben viel in mir bewegt, aber davon berichte ich in einer meiner kommenden Podcast-Folgen.

Nur soviel an dieser Stelle: Die ersten zwei Wochen habe ich inzwischen all der Seen von Småland verbracht, in dunklen, dichten Wäldern, mit Moos bedeckt, so weich wie Himmelbetten. Ich schenkte mir nicht nur eine Reise in die schwedischen Highlands, sondern zugleich einen zweiten Frühling, denn hier beginnt gerade alles zu erblühen. Auf einem der Mooshügel habe ich ein Ritual abgehalten, von dem ich dir am Ende des Artikels berichten werde. Es war kraftvoll und eine sehr interessante Abwandlung von meiner eigentlichen Baum-Erdungs-Methode.

Ich hörte in einem meiner Lieblingspodcasts davon: Atelier Baby Yaga. Genauer gesagt, war es der Podcast Nummer #3 – „Element Erde, Gatsch, Schlamm & Wurm“. Ich kann diese und alle anderen Episoden nur wärmstens empfehlen. Ganz bezaubernd wird dort (nicht nur) durch die Welten der Hexen geführt.

Verlieren wir uns aber nicht in den virtuellen Welten, nehmen wir schnell den Faden wieder auf und schauen hier und jetzt, wie die astronomischen Planeten zum Neumond stehen.

Beginnen wir mit Sonne und Mond. Sie sind, wie zu jedem Neumond, eng verbunden. Beide befinden sich im Tierkreiszeichen Stier auf dem 29. Grad. Schon bald also, nur zwei Tage weiter, wechselt die Sonne in das Tierkreiszeichen Zwilling.

Merkur, Jupiter und Uranus wandern wie Sonne und Mond ebenfalls durch den erdigen Stier. Wie ich schon sagte: Fünf Zeichen stehen tief verwurzelt in der Kraft der Erde. Neben dem Pärchen Sonne und Mond gibt es noch ein weiteres: Jupiter und Merkur.

Wirbelwind Pluto (derzeit rückläufig) bringt das Element Luft ins Spiel, da er im Wassermann steht. Die vier restlichen, astronomischen Hauptplaneten berühren das Reich des Wassers, die Welt unserer Emotionen – Venus und Mars im Krebs, Saturn und Neptun in den Fischen. Keiner der Planeten steht in einem Feuerzeichen – allerdings durchzieht Lilith den Löwen und Chiron den Widder. Sie stehen im Trigon zueinander, aber wirken nur aus weiter Ferne auf uns ein.

Sonne und Mond sind vollkommen im Einklang miteinander. Sie leiten die erdige Stierkraft an uns weiter. Du kannst diesen Beginn einer neuen Mondphase nutzen, um tief durchzuatmen, dich vor allem zu erden, aber auch, um Pläne für die nahe Zukunft zu schmieden. Durch die tiefe Verbundenheit zum Erdreich, fallen all deine Samen auf fruchtbaren Boden. Wisse aber auch, dieser Neumondtag ist nur ein kurzes Innehalten, vor allem in den kommenden Tagen kann es direkt wieder sehr holprig werden, insbesondere vom 21. Mai bis zum 28. Mai.

Zu Beginn dieser Tage ist es gut, wenn du dich ein wenig zurücknimmst, ganz für dich bist und den Liedern der Ahnen und Ahninnen in dir lauschst, den Klang der Erde in dir vibrieren lässt.

Vielleicht spürst du auch nichts und alles scheint wie immer. Es hängt davon ab, wie sehr du mit deinem geistigen Ich, oder wie es gerne genannt wird, deinem Höheren Selbst, verbunden bist und welche Wege auf deinem Seelenpfad zu gehen sind.

Inmitten des Rückzuges können alte Schatten auf uns liegen, die wir mit unserem Wissen verweben können. Denke daran, es ist nicht der richtige Weg, sie zu verbannen. Es gilt, sie zu integrieren. Vielleicht nimmst du dir ein leeres Blatt Papier und füllst es mit einem Bild aus der Tiefe deiner Seele. Es ist wichtiger denn je, dass wir uns kreativ betätigen. Zeichnen ist eine wunderbare Art, sich fallen zu lassen. Begehe nur nicht den Fehler, korrekt zeichnen zu wollen. Male einfach und schaue, was entsteht.

Hast du die Schatten integriert, so kannst du zum Ende der Tage in die Tatkraft kommen und deine Schaffenskraft mobilisieren. Nur gönn dir ruhig eine kleine Auszeit, um die Energien gut zu handhaben.

Sonne und Mond stehen zur Schwarzen Mondin im Sextil zu Mars in Krebs und Neptun in Fische. Dies begünstigt die intensive Verbindung zur Erdkraft und überhaupt zur Natur und deren Zyklen. Wie alles Leben Rhythmen unterworfen ist, leben auch wir in auf- und abschwingenden Wellen. Schon die kommende Mondphase bringt das Mittsommerfest und die Herrschaft von Tag und Nacht wechselt.

Am 16. Mai wechselte der Jupiter aus dem feurigen Widder in den Stier. Er ist der größte Planet in unserem Sonnensystem und braucht ein Dutzend Jahre, um die Sonne zu umrunden. Aus diesem Grund ist er mehr oder weniger stets ein Jahr lang in einem Tierkreiszeichen unterwegs. Den Stier wird er am 25. Mai 2024 wieder verlassen, ehe es ihn dann in den Zwilling zieht.

Jupiter wird fälschlicherweise oft als Glücksplanet deklariert. Dabei zeigen schon die hinter diesem Planeten stehenden Götter, dass wir es mit ganz anderen Kräften zu tun haben.

Jupiter (römisch) = Zeus (griechisch) = Thor (nordisch)

Seine Kraft gehört dem „dies iovis“, dem Tag des Jupiters, dem Donnerstag. Oder wie es einst hieß, dem „Donarsdag“ (Thors-Tag) – hier in Schweden übrigens noch immer der „Torsdag“. Blitz und Donner und gewaltige Naturkräfte schalten und walten.

Dieses, dem Jupiter zugesprochene „Große Glück“, kommt noch aus dem Mittelalter, als von dem „Fortuna Major“ die Rede war. Dieses Glück fällt den Menschen mit einer starken Jupiterkraft aber nicht in den Schoß. Sie erlangen es durch konsequentes, zielstrebiges Handeln. Dies ist es, was den Jupiter auszeichnet. Es wird mit seiner Energie nicht eine Traumblase nach der anderen in die Luft gepustet, sondern es wird angepackt und aufgebaut.

Du kannst also diesen Aspekt des Jupiters im Erdzeichen Stier nutzen, um deine Projekte – egal welcher Art – auf Kurs zu bringen. Apropos Erdzeichen – das nordische Pendant zum Gott Jupiter ist Thor. In gewisser Weise ist Thor auf einer Reise nach Hause, denn seine Mutter ist Jörd, die Göttin der Erde. Aber dies nur als kleines Gedankenspiel zum Weiterspinnen für dich, wenn du magst.

Es liegt also kein Glücksjahr vor uns. Im Gegenteil, es ist gut möglich, dass wir schwierige Wege zurücklegen müssen, um unsere Ziele zu erreichen, aber ebenso gut ist es möglich, dass am Ende das Glück auf uns wartet – nicht das romantisierte, kitschige Glück eines billigen Dreigroschenromanes, sondern eine tiefe Erfüllung und innere Zufriedenheit, ein gekonntes Surfen auf den Wellen des Lebens.

Für die Kunst, das Leben zu meistern, gehört es auch, es zu vereinfachen. Jupiter hat ein Faible für alles Materielle, aber es ist wichtig, zu lernen, dass eine Anhäufung von Besitz unseren eigenen Wert nicht mehrt. Zu viel Besitz lähmt uns, hält uns in der Starre. Wir sind weniger flexibel und haben mehr zu verlieren. Wichtiger ist es, sich wirklich mit Mutter Erde zu verbinden, die Zyklen des Lebens wieder zu spüren – sie nicht auf einem Kalenderblatt abzulesen, sondern tief in uns wahrzunehmen. Je einfacher du dein Leben führst, desto leichter gelingt es, in diese Fülle einzutauchen.

Mit seinem Übertritt in den Stier bildete Jupiter sogleich ein Quadrat zu Pluto im Wassermann. Vielleicht hast du die Energien gespürt, wenn du noch einmal an diesen Tag zurück denkst. Jupiter möchte Sicherheit, möchte Einfluss und materiellen Besitz anhäufen. Pluto im Wassermann pfeift auf all dies. Er strebt nach Gerechtigkeit, nach Gleichheit zwischen den Menschen, nach einer solidarischen Verteilung von Ressourcen, einem schonenden Umgang mit selbigen. Vielleicht hast du eine Tür aufgestoßen, die in die Tiefe führt, weg vom Kommerz, von Schall und Rauch, Glitzer und Scheinwelt.

Möglich, dass dich noch einmal alte Ängste triggerten, du dich nach vollkommener Sicherheit gesehnt hast – der guten alten Zeit, in der alles irgendwie stabiler schien (nicht war!). Wir stecken inmitten einer großen Transformationswelle. Alle gemeinsam und zugleich jeder für sich. Diese Welle ist gewaltig und sie ebbt keineswegs von heute auf morgen ab, sondern begleitet uns noch eine ganze Weile. Furcht vor Veränderung sollten wir keine haben, sonst überrennt sie uns.

Nutzen wir diesen Neumond gut – gehen wir in eine tiefe Erdung. Wie zu Beginn versprochen, zeige ich noch kurz, was du beispielsweise tun kannst. Suche dir ein ruhiges Plätzchen – möglichst im Wald, zwischen starken Bäumen, gerne auf einem Bett aus Moos.

Ziehe deine Schuhe aus und gehe den Platz ab. Finde eine Stelle, auf die du dich legen kannst. Strecke dich, auf dem Rücken liegend, der Länge nach aus. Lasse aus deinem gesamten Körper Wurzeln in das Erdreich wachsen. Visualisiere, wie sich diese Wurzeln mit dem Wurzelwerk der Bäume verbinden. Wenn du magst, kannst du auch das Mycel der Pilzwelt nutzen. Nähre dich von der Kraft der Bäume, der Erde, des Pilzgeflechts. Spüre die tiefe Erdverbundenheit und starte voller Kraft in die neue Mondphase.