27. November 2023 – Vollmond im Zwilling

Ist dieser Vollmond wirklich schon der letzte vor den Rauhnächten? Wo ist nur die Zeit hin? Vielleicht geht es ja aber auch nur mir so, gefühlt bin ich noch im Spätsommer. Nur irgendwie sind die letzten Wochen an mir vorbei gerauscht, wie ein Zeitsprung – was aber auch an den hoch schwingenden Energien liegen mag.

Jedenfalls haben wir es wieder mit einem sehr kraftvollen Vollmond zu tun, dies ist allein schon dem Quadrat zwischen Sonne, Mond, Mars und Saturn geschuldet. Aber auch die Urgöttin Lilith mischt da ordentlich mit und komplettiert diese Konstellation. Schauen wir uns die Energien jedoch im Einzelnen an.

VOLLMOND in ZWILLING

SONNE in SCHÜTZE

27. NOVEMBER 2023

10:16:16 MEZ / Berlin

Zum Vollmond am 27. November stehen sich die Sonne im Schützen und der Mond in Zwilling im 5. Grad gegenüber. Sonne in Haus 11, Mond in Haus 5. Sie bilden, wie bereits erwähnt ein Quadrat zu Mars und Saturn, wobei Mars wie die Sonne im Schützen steht und Saturn in den Fischen. Dieses Quadrat führt nicht nur zu einem Anstieg der Energien, sondern durchaus auch zu Spannungen.

Der Götterbote Merkur im Schützen steht im Quadrat zu Neptun in den Fischen. Die Sonne ist eng mit Mars verwoben, so dass dieser in Spannung zum Vollmond steht.

Seit nunmehr bald zwei Wochen bin ich der Großstadt entronnen. Blicke ich nun aus dem Fenster, so schaue ich auf Hügel und Berge – vor allem der Baldenberg (siehe Gott Baldur), heute Dreifaltigkeitsberg genannt, beschenkt mich jeden Tag aufs Neue. Am Morgen mit dichten Nebelschwaden, am Tage mit tief hängenden, triefend schweren Wolken und am Abend mit verzaubernden Sonnenuntergängen. Immer wieder pfeift der Sturm um die kleinen Häuser, über dessen Dächer es sich so weit schauen lässt. Der November zeigt sich von seiner schönsten, stürmischsten Seite und lässt die Vorfreude auf das Toben der Wilden Jagd in gut einem Monat wachsen.

Und stell dir vor, endlich kann ich vom Fenster aus den Mond bewundern. Wie er anschwillt und wächst, von Nacht zu Nacht, seinem Höhepunkt entgegen. Wie bezaubernd nach so vielen Jahren, in denen ich ihn in der Stadt mit ihren hohen Häusern stetig suchen musste.

Zum Vollmond steht der Mond selbst im Zwilling, neben Wassermann und Waage eines der drei Luftzeichen im astrologischen Jahreskreis. Somit wird unsere geistige Ebene und die Anbindung an höhere Kräfte stark angesprochen. Der Zwilling ist also ein Luft-, ein Geistzeichen. Mit diesen Energien verweben wir uns tiefer im spirituellen Dasein, vor allem im Bereich neuer Grenzerfahrungen. Diese fallen mal stark, mal weniger stark aus, je nachdem, auf welcher Bewusstseinsstufe wir selbst stehen.

Gehst du gerade den Pfad einer Initiation, was zu dieser Jahreszeit nicht selten ist, so ist es möglich, das diese nun zum Durchbruch kommt. Du also die Schwelle zu einer neue Stufe durchbrichst. Vielleicht öffnen sich auch weitere Kanäle in deinem System, die dich näher an die geistige Welt anbinden. Es ist möglich, dass sich Visionen verstärken oder die ein oder andere Fähigkeit, wie die Hellsichtigkeit, intensivieren. Achte gerade jetzt in dieser Zeit besonders gut auf deine Träume, sinniere über ihre Bedeutung und verwebe dich mit ihren Signaturen, die dir gewiss etwas aus deinen inneren Welten berichten.

Gut möglich ist es, dass du zum Vollmond, aber auch ein, zwei Tage zuvor oder hernach, ein starkes Verlangen spürst, dich kreativ auszutoben. Wir erleben dabei einen Anstieg der eigenen Energien, die ihren eigenen Ausdruck finden möchten und dies geschieht meist in einem kreativen Bereich. Nimm diese Einladung des Universums an und spiele mit den Energien. Verschiebe deine Grenzen auf ganz leichte, spielerische Art und Weise. Versuche deinen Geist zu weiten und sei mutig genug, in Ebenen vorzudringen, die vielleicht schon nach dir rufen.

Erde dich immer wieder gut, denn alte Glaubenssätze können nun an die Oberfläche gelangen und stark an dir rütteln. Versuche, deine mentale Verfassung stabil zu halten. Meditiere, tanze, singe, erde dich. Ich sprach bereits die Initiationsstufen an. Dies geschieht vielleicht auch in einem etwas kleineren Rahmen, so dass der Kosmos dir Aufgaben schickt, die es zu bewältigen gilt. Lass dich dadurch nicht abschrecken. Ich habe sehr oft die Erfahrungen gemacht, je schwierig die Lernaufgabe, desto höher der Sprung auf eine neue Ebene, wenn wir mutig sind und sie meistern. Mut wird immer belohnt – das sollte eines der kosmischen Gesetze sein.

Für all diese Prüfungen und Aufgaben ist es gut, die nach innen gerichtete Kraft von Mars an unserer Seite zu wissen.

Nutze die Sonnenenergie des Schützen, um deinen Fokus zu finden und zu halten. Spanne den Bogen dabei fest an, erkläre deine Absicht und dann lass los. Lass den Pfeil fliegen, lass die Energien fließen und ihren eigenen Weg finden. Stehe dir dabei nicht – vor allem eben nicht mit alten Glaubenssätze – selbst im Weg.

Die Sonnenenergie ist immer klar, immer fokussiert und eher auf unsere männlichen, analytischen Anteile ausgerichtet. Ihr Begehren ist es, dass wir uns verwirklichen, wir in unsere Kraft finden. Sie erhöht das Selbst-Bewusstsein, stärkt unsere Kräfte und forciert unsere Vitalität. Mit dieser Energie, vor allem der feurigen Energie des Schützen, lässt es sich wunderbar nach Außen hin wirken.

Der Mond verwebt sich mit unseren weiblichen Anteilen und ist eine nach innen gerichtete Kraft. Die Mondenergien sind viel weicher als die Sonnenkräfte. Sie wirken direkt im Reich unserer Gefühle und wecken unsere innersten Bedürfnisse.

Ich sagte es schon, Merkur steht wie die Sonne im Schützen. Neptun wandelt durch das Reich der Fische. Wieder stehen sich äußere und innere Welt, Verstand und Gefühl gegenüber. Der Merkur möchte sein Wissen mehren. Er möchte verstehen und hinter die Kulissen schauen, hinter denen er weitreichende Erkenntnisse vermutet. Neptun aber weiß um Alles, was da ist. Er sucht nicht, er ist an die Quelle angebunden.

Dieses Quadrat löst ambivalente Empfindungen in uns aus. Es fällt gar nicht so leicht, die Gedanken klar und rein zu halten. Alles verschwimmt, verwässert immer wieder. Es ist daher nicht leicht, jetzt irgendwelche Entscheidungen zu treffen, aber dies ist auch gar nicht nötig. Schon bald beginnen die Sperrnächte und dann ja die Rauhnachtszeit – genügend Raum, um Visionen für das kommende Jahr, die kommenden Jahre zu entwerfen. Ganz in Ruhe, tief eingewebt in diese mystischen Energien, irgendwo verwoben zwischen Raum und Zeit.

Das heißt nicht, dass sich Überlegungen jetzt nicht lohnen. Ich erwähnte ja bereits, dass die Räume zu neuen spirituellen Stufen offen stehen und das Quadrat zwischen Neptun und Merkur hilft ganz gezielt dabei, unseren spirituellen Horizont zu weiten. Widme dich also ruhig mit viel Tiefe deiner eigenen spirituellen Innenwelt und lasse zu, dass dort neue Samen gelegt werden, die wohlbehütet durch die Dunkelzeit in deinem Inneren schlummern dürfen, bis es Zeit ist, sie aufgehen zu lassen. Vielleicht ja spätestens dann, wenn die Sonne-Mond-Konstellation umgedreht wird, also der Mond im Schützen steht und die Sonne im Zwilling erwacht. So schließt sich ein Kreis.

Dieser Vollmond wird kraftvoll. Er sucht seinen Fokus, übertritt Grenzen, setzt Samen und sprengt zu eng gesteckte Räume. Dies führt mitunter zu unnötigen Diskussionen und forciert mitunter das Verweilen in zu eng gesteckten Feldern im gesellschaftlichen Raum. Vielleicht durchfluten Pseudo-Nachrichten den Äther, glaube also nicht alles, was dieser Tage hochgeholt wird. Die Energien neigen ein wenig zur Übertreibung. Klammere dich nicht an deine Wahrheit, klammere dich genauso wenig an die Wahrheit deines Gegenübers. Lass immer die Grenzen fließen, ineinander fließen idealerweise. Rote Linien nützen keiner Seite etwas, sie verhärten uns und unser Gegenüber. Halte dein Feld offen. Du musst dafür deinen Schutz nicht aufgeben. Lass den Verstand nicht das Zepter in die Hand nehmen, bleibe bei deinem Gefühl, vor allem, wenn es aus Bauch und Herz zu dir aufsteigt. Vertraue deinem inneren Wesen.

Zum Vollmond ist es wichtig, die eigene Energie sinnvoll, sprich konstruktiv zu nutzen. Der Mond in Zwilling lässt mit viel Gefühl unseren Geist in alle Richtungen schweifen. Sonne und Mars mit ihrer Schütze-Power triggern unser Ego, also auch da standhaft bleiben und es nicht unnötig aufblähen. Einfach den Fokus auf das halten, was wichtig ist und du wirst einen wunderbar, transformierenden Vollmond erleben.

Und vielleicht – dies als Botschaft an meine Schwestern da draußen – sehen wir einander wieder mehr und stützen uns gegenseitig.

Komm reich mir deine Hand

Komm, reich mir Deine Hand,

lang schon ist es mehr als genug.

Zerbröckelt wir Frauen, wie der Putz an der Wand

Stolz manövrierend im Selbstbetrug.

So manch eine Frau ging über Leichen

statt einander die Hand zu reichen

Was hat sie, was ich nicht habe,

jede Frage eine neue Narbe.

Entzweit, auseinandergerissen,

mit falscher Maske, vor falschen Kulissen.

Die tiefen Wurzeln ausgegraben,

brauchen Wasser, brauchen Erde,

brauchen Sonne, um sich zu laben.

Komm, reich mir deine Hand

von Herz zu Herz, Frau zu Frau

Wie Schwestern knüpfen wir das Band,

schillernd neu wie Morgentau.

Ich bin nicht schöner, nicht besser

nicht weiser, nicht kesser

Du bist nicht reicher, nicht weicher,

Nicht ärmer, nicht wärmer.

Ich bin du, du bist ich.

Im jeweils andern find ich mich,

im jeweils andern siehst du dich

Frauenpower, so viel mehr als nur ein Wort.

Es schenkt einen offenen Raum, einen schützenden Ort.

Für dich, für mich, für all unsere Schwestern

in Liebe vereint und nicht im Lästern.

Selbstgeschmiedet unsere Ketten,

Sprengen wir sie, ich lade dich ein

Erblüh in all deinen schönen Facetten,

gemeinsam im Kreise und nicht allein.

Als Göttin geboren erkenne ich dich,

Schaust du zu mir, erblickst du auch mich.

wir weinen und lachen auf unserer Reise,

Sind laut, sind schrill, sind bunt, sind leise.

Komm, reich mir Deine Hand,

so auch jede Frau – ob jung, ob alt

verputzen wir die bröcklige Wand,

gemeinsam im Bunde, geschlossener Halt.