Magie und Rituale sind untrennbar miteinander verbunden. „Wie ziehe ich einen Schutzkreis?“ ist eines der ersten Dinge, welche magisch interessierte Menschen lernen sollten, wenn sie mit Ritualen arbeiten wollen. Schließlich wollen wir ja keine ungebetenen Gäste.

In vielen Büchern und Schriften sind die Regeln für das Ziehen von Schutzkreisen sehr streng. Wer mich schon etwas länger kennt, der weiß: Ich bin kein Freund strenger Dogmen. Es gibt zwar falsche, aber eben auch nicht die absolut richtige Anleitung. Wir sind alle individuelle Wesen und von unterschiedlich Energien umgeben. Den einen Magier mag es mehr zum Element Wasser ziehen, die andere Hexe liebt vielleicht eher das Element Luft. So können wir Profis im Bereich der Visualisierung sein und andere sehen einfach nur schwarz, aber haben dafür ganz andere Fähigkeiten, welche wir nicht haben. Es ist einfach ein so weites Feld, so dass es keinen Sinn macht die EINE Methode zu empfehlen.

So wirst du hier teils sehr genaue Anregungen finden, aber letztendlich musst du deinen Weg ganz alleine finden.

Keltischer Knoten

Was ist überhaupt ein Schutzkreis?

Stellen wir uns einmal die magische Welt als ein unendlich weites Universum vor. Nun beschließt jemand in diesem Universum ein magisches Ritual abzuhalten. Es ist als würde ein Licht in der Weite des Alls aufleuchten und jeder ringsumher würde es sehen können. Glaube mir, dass wollen wir nicht. Das kann so ziemlich jeden anlocken, auch Wesen die wir absolut nicht haben möchten und sind sie erstmal da, so ist es mitunter gar nicht so einfach sie wieder loszuwerden.

Also machen wir es wie bei Raumschiff Enterprise und hüllen uns in einem Schutzmantel (Schutzschild). Da kann uns die andere Sternenflotte lange suchen, die Macht ist mit uns.

Vielleicht fällt dir an dieser Stelle etwas auf?! In der Magie reden wir von einem Schutzkreis, dabei ist das eigentlich gar nicht korrekt. Wir ziehen nicht einfach nur einen Kreis, wir umhüllen uns von allen Seiten. Wir halten unser Rituale also quasi in einer schützenden Kugel ab.

Du wirst also auf dem Radar weitestgehend unsichtbar und all die ganz besonders gerissenen Wesen, welche dich dennoch entdecken, werden nicht viel Freude daran haben, denn sie können nicht hinein. Klingt gut, oder?

Du brauchst den Schutzkreis nicht bei allen rituellen Handlungen, aber auf jeden Fall solltest du ihn bilden, wenn du Kräfte rufen möchtest, die dir während des Rituals helfen sollen. Legst du dir zum Beispiel „nur“ die Karten so ist ein Schutzkreis nicht notwendig, Bittest du aber die Götter dir die richtigen Karten zu zeigen, dann ziehe auch dann einen Schutzkreis. Gibt es Situationen in denen du dir nicht sicher bist, dann ziehe einen Schutz auf.

Der Schutz vor unerwünschten Einflüssen ist jedoch nicht der einzige Grund. In einem geschützten Kreis sind deine Energien konzentriert, du kannst ganz gezielt mit all dem arbeiten, was du in diesem Kreis erzeugst. Du hältst also nicht nur unerwünschte Energien ab, sondern – und vielleicht ist dies sogar noch wichtiger – du behältst deine eigenen Energien im Kreis.

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Um so besser du vorbereitet bist um so stärker wird dein Schutz

Möchtest du mit deinem Ritual beginnen, so sammle alles zusammen, was du für das Ritual brauchen wirst. Ist der Schutzkreis erstmal gezogen, dann ist es nicht so gut, wenn du noch etwas holen musst das vergessen wurde.

Suche dir einen ruhigen Ort an dem du ungestört sein wirst. Es spielt keine Rolle ob du das Ritual in der Wohnung oder im Freien abhältst, wenngleich die Energien besser fließen, wenn die Erde unter und der Himmel über dir ist.

Bist du noch sehr ungeübt und nicht sonderlich gut geerdet, so nimm ein Stück Brot mit an deinen Ritualplatz. Das kannst du am Ende des Rituals verzehren um dich wieder zu erden.

Für den Schutzkreis solltest du die Himmelsrichtungen wissen, denn wir werden mit diesen und den Elementen arbeiten. Es ist keine Schande, wenn du einen Kompass benutzt. Wer weiß schon immer wo gerade Norden ist?

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Fangen wir an!

Wir stecken zuerst die Punkte der Himmelsrichtungen ab: Osten, Süden, Westen und Norden.

Jede Himmelsrichtung steht für ein Element:

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Osten – Luft

Süden – Feuer

Westen – Wasser

Norden – Erde

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Du wirst mitunter etwas anderes hören, aber die Zuordnung ist keine fixe Vorgabe. Ist für dich der Süden auf keinen Fall das Feuer, dann finde erst einmal heraus welche Himmelsrichtung du mit welchem Element verbindest.

Ich arbeite gerne mit Steinen und Kerzen an den Eckpunkten und stecke den Schutzkreis auch öfters einmal als Pentagramm ab, wobei ich das fünfte Element, den Spirit mit einbeziehe. Das jedoch nur am Rande.

Du kannst die Elemente mit Symbolen und / oder Gegenständen stärken. Stelle sie einfach am richtigen Punkt dazu.

Beispiele:

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Luft – Federn, Rauch

Feuer – (rote) Kerzen, Lavagestein

Wasser – Muscheln, Schale mit Wasser, Kelch

Erde – Steine, Erde, Holz, Schüssel mit Salz, Pentagram

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Du kannst natürlich auch eigene Gegenstände wählen. Sie sollten nur direkt mit dem Element in Verbindung stehen.

Sind deine äußeren Eckpunkte gebildet, kann es auch schon losgehen.

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Ziehen wir den Schutzkreis

In der Magie bitten wir oft andere Wesen um Beistand und Unterstützung. Wir können mit unseren Spirits und Krafttieren arbeiten, indem wir die Anderswelt bereisen. Je nach Fähigkeiten lohnt es sich auch hier einen Schutzkreis zu ziehen. Wir können aber Götter wie Odin, Göttinnen wie Freyja oder wen auch immer anrufen und um Hilfe bitten. Möchtest du jemanden für das Ritual einbeziehen, so ist jetzt die richtige Zeit sie anzurufen. Bitte sie ruhig mit dir gemeinsam den Schutzkreis zu ziehen.

Ziehen wir nun den Kreis.

Du kannst den Kreis mit Steinen legen, aber du kannst auch eine durchgehende Linie aus Salz bilden. Du kannst Mehl nutzen, ein weißes Band, Kreide oder wenn du über eine gute Vorstellungskraft verfügst, dann kannst du den Kreis auch visualisieren. Nutze das, was dir gefällt, was dich anspricht. Bedenke aber, das es im Freien nicht schädlich für die Umwelt sein sollte.

Mit diesem Kreis wirst du gleich arbeiten, doch zuvor gibt es noch zwei Dinge zu tun.

1. Achte nochmals darauf, dass wirklich alles was du brauchen wirst in dem Kreis ist, wenn nicht bringe es hinein.

2. Erde dich! Da ist unglaublich wichtig.

Jetzt bist du bereit energetisch zu arbeiten. Lässt du die Erdung weg, so zapfst du im Ritual deine eigene Energie an. Du wirst dich sehr schnell erschöpft fühlen. Erde Dich also gut, so kannst du die Energien von außen statt der eigenen nutzen.

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Der Schutzkreis ist gezogen, aber noch nicht aktiv

Es wird Zeit die Elemente anzurufen. Du kannst dabei deine eigene Reihenfolge finden, aber auch da gibt es Experten, die uns erklären wollen, dass wir immer mit dem oder dem Element anfangen müssen. Für was sollte das gut sein? Fange einfach mit dem Element an, welches sich richtig anfühlt. Ich zum Beispiel habe als Sternzeichen das Element Luft, aber beginne dennoch meistens mit dem Element Wasser, weil ich in diesem Element einfach zu Hause bin. Ich bin eine absolute Wasserratte. Finde also DEIN Element. Bist du unsicher, so beginne im Osten, dem Ort wo die Sonne aufgeht.

Zur Anschauung beginne ich jetzt mit dem Element Wasser. Besitzt du ein Athame (magisches Messer für Rituale), dann kannst du dieses nutzen. Sie sind sehr kraftvoll. Du kannst aber auch einfach einen Stock nehmen. Nutze bitte nicht den Zeigefinger! Ich weiß das wird oft empfohlen, aber das Zeigen mit dem Finger dient einzig und allein dem Aussprechen von Flüchen.

Entzünde die Kerze, welche an jedem Punkt stehen sollte, und rufe die Elemente des Wassers im Westen:

„Elemente des Wasser, von der Quelle bis zum Meer, vom Tropfen bis zum reißenden Bach, hören mein Rufen, sei für mich wach. Lasse wirken was ich begehre, halte fern wem ich den Zutritt verwehre.“

Nun du findest sicher einen besseren Spruch.  Mein eigener Vers ist geheim. Du kannst, wenn du möchtest diesen Spruch hier nutzen, aber idealerweise bildest du einen eigenen Reim. Er muss nicht den Literaturnobelpreis gewinnen, nur helfen sollte er.

Du kannst den Spruch laut aufsagen oder leise flüstern, wie es dir beliebt.

Drehe dich im Uhrzeigersinn zum nächsten Element, in unserem Fall nach Norden. Sage auch dort deinen Spruch auf. Gehe weiter zum Osten und dann weiter zum Süden. Würdest du nun im Süden aufhören, so würde zwischen Süden und dem Ausgangspunkt im Westen eine Lücke bleiben, ziehe den Kreis also bis zum Ursprung zu Ende und er ist perfekt gebildet. Führe den Stab oder die Athame nach oben und nach unten:

„Der Ort ist nun rund,

alles Böse gehe zugrund.“

Das war es auch schon! Nun kannst du ganz ungestört in der Mitte des Kreises dein Ritual abhalten.

Bist du mit deinem Ritual fertig, so löse den Kreis rückwärts wieder auf. Von unten nach oben und dann die Elemente entgegen dem Uhrzeigersinn. Bedanke dich dabei bei den Elementen und entlasse sie wieder. Ihre Arbeit ist nun getan.

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Übung macht den Meister  Magier

Das klingt vielleicht alles erstmal ein wenig kompliziert, oder?

Keine Sorge, du wirst dich sehr schnell an diese Praktiken gewöhnen und mit der Zeit lernen diese für dich selbst anzupassen und zu verfeinern. Ich persönlich ziehe meinen Schutzkreis nur noch rein visuell. Das geht inzwischen sehr schnell und ist auch wirklich praktisch, wenn ganz spontan einmal Schutz nötig wird. Es gibt ja so einiges an negativen Energien in dieser Welt, da ist es wirklich sehr hilfreich, wenn man innerhalb von ein paar Sekunden in einer schützenden Hülle durch das Leben schwebt.