Die Rune Hagalaz ist der Sturm, der alles mit sich reißt. Was zerstört ist, wird neu aufgebaut, was des Todes ist, wird neu geboren.

Hagalaz = Hagel/Schneesturm, auch Samen/Ei

dem Buchstaben H zugeordnet

Rune Hagalaz - Hagel

Die Rune Hagalaz

Die erste Rune des zweiten Aetts trägt die Wut der Zerstörung in sich, aber auch die Gnade des Neubeginns. Wie ein eisiger Schneesturm braust sie heran und nimmt alles mit sich fort, was nicht am rechten Platz ist. Sie ist eine Naturgewalt. Ihre Elemente sind Luft und Wasser. Das Wasser lässt sie zu Eis gefrieren, welches sie dann als ihre wirksamste Waffe nutzt. Hagalaz zerstört aber nicht nur, was gehen muss. Sie kann auch über alles, was wachsen soll, eine schützende Schicht aus Schnee legen. Unter dieser weißen, reinen Decke des Neubeginns dürfen die neuen Samen keimen.

Die Rune ist das Ende und sie ist gleichsam der Anfang. Jegliches, was gehen soll, reißt sie hinfort. Alles, was kommen darf, behütet sie. Sie ist Yin und Yang, eine Verkörperung der Dualität. Diese kraftvolle Rune ist nicht zimperlich in ihrem Wirken. Sie schafft einen Zwischenraum, in dem die sanfte Melodie des Lebens neu erklingen kann. Sie baut Neues auf und zerstört das Alte. Sie ist der Tod und die Wiedergeburt. Im Tarot würde sie wohl am ehesten dem Turm entsprechen, denn auch er reißt nieder, was keine Substanz mehr hat. Nach dem Turm folgt der Stern, der am Nachthimmel neu erstrahlt.

Altenglisches Runengedicht

Hægl byþ hwitust corna;
hwyrft hit of heofones lyfte,
wealcaþ hit windes scura;
weorþeþ hit to wætere syððan.

kleine Schneeflocke

Hagel ist das weißeste Korn;
es fällt aus des Himmels Luft
wird vom Wind verweht;
und wird zu Wasser sodann.

Die Rune des Winters

Hagalaz macht den Anfang in dem zweiten Aett des älteren Futharks. Es wird auch das Hagalaz Aett genannt, was deutlich die Macht der Rune aufzeigt, denn sowohl das erste als auch das dritte Aett sind nach Göttern benannt. Oftmals wird Hagalaz dem Gott Odin zugeordnet, aber auch der Göttin Hel.

Hagalaz ist eine Winterrune. Einst, als die Menschen noch ganz selbstverständlich an die alten Götter glaubten, waren die Winter lang und hart. Im Winter ruhte alles. Es war, als wäre nicht nur die Natur unter einer dicken weißen Decke begraben. Keine Krieger durchstreiften das Land. Die Menschen ruhten aus, die Arbeit war getan. Sie mussten geduldig sein, ausharren. Der Frühling lag in weiter Ferne. Hagalaz legt auch um uns seine Decke aus Schnee, behütet die Samen, welche in uns schlummern. Sie ist dabei nicht lieblich, nicht sanft. Hagalaz fordert ihren Tribut. Sie zerstört alles, was nicht gefestigt ist. Sie zerrt an uns, klagt an und verschlingt.

Wie ein Wintersturm kommt Hagalaz auf dich zu. Sie ist die Rune der Transformation. Überflüssiges findet sein Ende oder erneuert sich aus sich selbst heraus. Du kannst kaum Einfluss nehmen, aber auch der Mut sei dir gegeben, diesen Weg zu gehen.

kleine Schneeflocke

Hagalaz und die Magie

Mit der Kraft der Rune kannst du ein Amulett herstellen, welches über einen sehr starken Schutzzauber verfügt. Es wird dir helfen, alle Dinge im Gleichgewicht zu halten. Mit Hagalaz bist du gut gegen Angriffe von Außen gewappnet. Wie ein eiskalter Krieger kann sie dich verteidigen und negative Energien vernichten. Ihre starke Schutzkraft kannst du auch in deinem Zuhause verwenden. Bringst du sie an Türen und Fenster an, so ist dein Heim gut versiegelt.

Du kannst sie auch für jegliche magische Arbeit nutzen, die eine Entwicklung auf jeglicher Ebene voranbringen soll. Sie hilft dir dabei, das Ziel zu erreichen, indem sie die Hindernisse aus dem Weg räumt. Alles, was sich nicht mehr vorantreiben lässt, kann durch Hagalaz gelöst werden. Scheinbar ausweglose Lebensphasen enden und es geht wieder voran.

Nutze die Rune weise und bedenke, dass sie den für dich besten Weg wählen wird. Und sei Dir gewiss: Das ist nicht immer der Weg, den du dir wünschst.

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