Ein gutes Körperbewusstsein erdet uns. Meistens leben wir viel zu sehr im Kopf. Wir denken uns die Welt schön oder schlecht. Wir träumen vom Morgen und verharren im Gestern. Unser Körper kommt da häufig viel zu kurz. Gerade aber, wenn wir magisch arbeiten oder auch spirituell stark verbunden leben, ist es wichtig, dass die körperliche Basis stimmt.
Wir reden oft über unseren Körper, wir beschäftigen uns auch viel mit ihm. Nur leider geschieht dies meistens in einem negativen Zusammenhang.
„Das doofe Knie“ muckt herum. „Der blöde Kopf“ tut weh. Der „verflixte Magen“ zeigt uns mal wieder, dass er etwas nicht vertragen hat. „Dieser doofe Schwabbelbauch nervt.“, „Der verdammte Rücken tut mal wieder weh.“ – Unser Körper muss wirklich viele Klagen ertragen dabei leistet er uns jeden Tag gute Dienste.
Er trägt uns durch das Leben. Er ist unsere wunderbare, irdische Hülle, die uns physische Handlungen vollführen lässt. Durch ihn können wir gehen, sprechen, sehen, riechen und spüren. Mit ihm können wir die Welt erleben. Die klassischen fünf Sinne – Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten – wären ohne den Körper nicht möglich.
7 Wege für ein tieferes und somit besseres Körperbewusstsein
Also, schenken wir unserem Körper die Aufmerksamkeit, die er verdient. Nehmen wir ihn als einen heiligen, irdischen Tempel wahr, durch den wir überhaupt erst irdisch existieren können. Ohne ihn verlieren wir zwar nicht unsere Existenz, aber wir wären ein Geist – nun das ist jedoch wieder ein anderes Thema.
Welche Wege kannst du nun konkret nutzen, um dein Körperbewusstsein zu erhöhen?
Stelle einen liebevollen Kontakt zu deinem Körper her
Der erste und wohl wichtigste Punkt für ein positives Körperbewusstsein ist unsere innere Einstellung ihm gegenüber. Wir dürfen liebevoll mit unserem Körper umgehen und ihm stetig unsere Aufmerksamkeit widmen.
Der Körper ist ein Teil von uns. Es ist wichtig, dass wir in einem harmonischen Verhältnis zu ihm stehen. Unser Körper benötigt liebevolle Zuwendung. Lehnen wir Teile unseres Körpers ab, schaden wir uns, denn wir lehnen dann immer Teile von uns selbst ab. Dieses destruktive Verhalten verletzt unsere Seele. Eine verletzte Seele sendet ihr Bedürfnis nach Heilung über den Körper. Er erkrankt, ermüdet und quittiert nach und nach seine Dienste.
Sprich mit deinem Körper und schenke ihm dabei deine ganze Achtsamkeit und Liebe. Wie albern es dir auch vorkommen mag: Lobe ihn, wenn er etwas gut gemeistert hat. Gönne ihm ein entspannendes Bad, wenn er dich durch einen anstrengenden Tag getragen hat. Massiere nach dem Sport deine Muskeln.
Werdet zu einer Einheit und verbessere dein Körperbewusstsein, indem du achtsam mit deinem Körper umgehst.
Übrigens: Wir wissen, dass eine labile Psyche sich unmittelbar auf den Körper auswirkt. Kaum jemand denkt aber darüber nach, dass dies keine Einbahnstraße ist. Körper und Geist bedingen sich immer gegenseitig und so funktioniert es auch umgekehrt. Du wirst nie über einen starken Geist verfügen, wenn du deinen Körper mit Missachtung strafst.
Finde die Stille
Diese Welt plappert den lieben langen Tag lang. Viele Menschen ertragen die Stille nicht mehr. Ständig brauchen sie Geräusche um sich herum, das Radio oder den Fernseher, der im Hintergrund läuft. Sie können oft nicht mal mehr ohne Handy auf die Toilette gehen.
Überall lädt das Leben uns ein, in Kommunikation zu treten, in einen digitalen Austausch zu gehen. Wir wischen über die Bildschirme wie ferngesteuerte Roboter. Stehen wir immer und ständig auf äußeren Empfang, verlieren wir mehr und mehr unseren inneren Raum. Manche Menschen können nicht einmal mehr einschlafen, wenn es komplett still im Raum ist.
Wir sollten jeden Tag in die Stille gehen, idealerweise verbunden mit einer Meditation. Hey, wenn du täglich meditierst, dann wächst dein Gehirn, es bildet neue Zellen. Das ist doch ein Anreiz oder nicht?
Bist du vollkommen still, lässt du das Außen wirklich einmal schweigen, dann beginnst du, zu spüren. Mit dem Spüren findest du vieles über dich heraus. Wie es dir überhaupt geht. Welche Gedanken in deinem Hinterkopf kreisen.
Dein Gefäß, dein übervoller Geist beginnt, sich zu leeren und du wirst viel mehr Raum schaffen, der mit neuem Wissen gefüllt werden kann. Gießt du immer nur nach, so läuft es einfach nur an den Rändern vorbei und versickert ungenutzt. Schenke dir und deinem Körper den Genuss der Stille und staune, was sich alles wandeln wird.
Spüre den Boden, gehe barfuss
Barfuss gehen ist eine sehr einfache, aber wirklich effektive Methode, das eigene Körperbewusstsein zu erhöhen und sich zugleich gut zu erden, was für die magische Arbeit eine Art Grundvoraussetzung ist. Besonders an den warmen Tagen solltest du so oft es geht die Schuhe in die Hände nehmen oder gleich zu Hause lassen.
In jedem deiner Füße sind gute 7.000 Nervenenden zu Hause, die die Impulse von Mutter Erde an deinen Körper und Geist weiterleiten werden. Wir fallen auch nicht um, wenn wir die Schuhe ausziehen, 32 Muskeln und Bänder halten dich aufrecht. Also Socken aus, Schuhe aus und den blanken Fuß auf die Erde gesetzt. Allein dadurch kannst du überschüssige Energie aus deinem System entladen.
Du lernst natürlich auch, den Boden wieder zu spüren. Du musst achtsamer gehen, schauen wo du hintrittst. Du fühlst die verschiedenen Untergründe, musst an einigen Stellen die Füße vorsichtiger aufsetzen.
Dein Körper reagiert auf das Barfusslaufen. So werden Entzündungsprozesse im Körper oftmals gestoppt, der Körper beginnt, sich zu regenerieren und Heilung setzt ein. Die gesamte Immunität nimmt zu. Dein Körper lernt, sich wieder besser in Balance zu halten und gewinnt allgemein an Kraft.
Nutze deine Hände
Wann hast du das letzte Mal mit den Fingern gegessen? Und nein, ich rede nicht von Pommes! Ich esse ganz oft mit den Händen. Ich möchte das Essen spüren, den Kontakt zwischen meinem Körper und dem, was ihn nähren soll, herstellen. Hände können gewaschen werden, wie auch die Füße nach dem Barfuss laufen.
Es ist wichtig, dass wir die Welt berühren, wir unseren Tastsinn nutzen, so oft es nur geht. Setze deine Hände so oft ein, wie du nur kannst. Berühre die Luft, wenn du gehst. Erkunde Pflanzen mit den Händen. die Rinde von Bäumen, lege sie auf Steine, tauche sie in Flüsse, Bäche und Seen.
Erhöhe dein Körperbewusstsein, indem du wieder wie ein kleines Kind lernst, die Welt auch mit deinen Händen wahrzunehmen. Die Kleinen müssen auf ganz natürliche Weise noch alles anfassen und berühren. Sie bekommen aber schnell beigebracht, nicht mit den Fingern zu essen. „Fass das nicht an.“ „Nimm das nicht in die Hand. Das ist schmutzig.“ Nach und nach trainieren wir den natürlichen Instinkt, die Welt zu ertasten ab.
In den Händen spiegeln sich auch alle 7 Haupt-Chakren wieder, die du sogleich aktivierst. Du tust also deinem (spirituellen) System wirklich etwas Gutes.
Salbe deinen Körper
Mit Salben und Weihen kennen wir Hexen uns ja aus. Und natürlich macht es absolut Sinn, auch den eigenen Körper zu salben. Ich sagte es schon, er ist unser heiliger Tempel. Wir dürfen ihn ehren, vergöttern und wie es sich dann gehört, auch salben.
Du kannst einfach eine Körperlotion verwenden, aber das wäre nicht wirklich witchy. Also rühre dir gerne ein Salbungsöl für deinen Körper an. Jojobaöl ist zwar eigentlich kein Öl, es heißt nur so, aber der Körper freut sich meist, wenn er damit in Berührung kommt. Ich verwende auch gerne Mandelöl als Basis.
Du kannst das Öl mit Kräutern ansetzen und zum Beispiel eine Mondphase lang ziehen lassen oder auch Phasen übergreifend, von einem Vollmond zum nächsten. Verwende gerne Braunglasflaschen und sterilisiere sie vor der Nutzung. Ich verwende oft auch direkt die Flasche des Trägeröls.
Achte darauf, dass deine Kräuter wirklich trocken sind, damit sich kein Schimmel bildet. Wasche sie nach dem Sammeln nicht, wenn es nicht nötig ist, sondern befreie sie nur von Erde oder anderen Partikeln. Entferne auch Stellen, die schon datschig sind, also nicht mehr ganz frisch. Lasse die Kräuter ruhig noch ein bis zwei Tage vorher trocknen.
Du kannst neben Kräutern wie zum Beispiel Lavendel, Rosmarin oder Nachtkerzenblüten auch Orangen- oder Zitrusschalen verwenden, wenn du magst. Schaue, was dein Körper mag und braucht. Statt mit Kräutern zu arbeiten, kannst du auch auf ätherische Öle zurückgreifen, vor allem, wenn es mal schnell gehen muss.
Salbe dann deinen gesamten Körper, vielleicht direkt nach einem entspannenden Reinigungsbad. Beginne mit den Füßen. Danke deinen Füßen dafür, dass sie dich durch das Leben tragen und reibe sie achtsam ein. Arbeite dich dann so durch den gesamten Körper, bis du an deiner Stirn angekommen bist.
Lasse dir wirklich Zeit, sei achtsam und liebevoll mit dir. Spüre den Dank in dir und du wirst sehen, wie stark dies dein Körperbewusstsein verändert. Wiederhole das Ritual immer wieder einmal, vielleicht ja zu jedem Neu- oder Vollmond und zu den acht Jahreskreisfesten.
Unternimm eine Körperreise
Diese Übung für ein besseres Körperbewusstsein ist am frühen Abend oder nach dem Sport besonders wohltuend.
Plane etwa eine halbe Stunde ein und schaffe eine ruhige entspannte Atmosphäre. Stelle alle Störgeräusche ab.
Nimm eine bequeme Haltung ein. Es spielt keine Rolle, ob du sitzt oder liegst.
Konzentriere dich auf deine Atmung. Nimm tiefe, entspannende Atemzüge.
Atmest du ruhig, dann wandere mit deinen Gedanken zu deinen Füßen. Lenke deine ganze Aufmerksamkeit auf deine Füße.
Reise weiter zu deinen Unterschenkeln, deinen Knien, den Oberschenkeln und den Hüften.
Sei dabei achtsam und ruhig.
Spüre nun deine Wirbelsäule, wandere in Gedanken Wirbel für Wirbel hinauf. Wandere über den unteren Rücken zu den Brustwirbeln hinauf, den Halswirbeln entlang bis in den Hinterkopf. Wandere bis zum Scheitel des Kopfes und dann an der anderen Seite hinunter zur Stirn.
Gehe zu deinen Augenbrauen, den Augen, der Nase, den Wangen, hin zum Mund und dem Kinn.
Spüre, wie deine Gedanken in deinem Körper entlanglaufen.
Gehe nun an den Seiten des Halses hinab zu deinen Schultern. Weiter geht es zu den Oberarmen, den Ellenbogen, den Unterarmen bis zu deinen Händen. Spüre nun in deine Fingerspitzen hinein.
Bist du an den Fingerspitzen angekommen, so versuche, deinen Körper als Ganzes wahrzunehmen.
Bist du bereit, dann löse dich langsam wieder aus deiner Körperreise. Führe kleine Bewegungen mit den Fingern aus. Bewege leicht deine Arme und dann auch deine Beine.
Recke, strecke und räkle dich ausgiebig. Gähne ruhig auch ein paarmal kräftig, bevor du deine Augen allmählich wieder öffnest.
Bewege deine einzelnen Körperteile etwas kräftiger, lasse zum Beispiel deine Schultern kreisen.
Sei wieder ganz da.
Lass dir Wurzeln wachsen
Diese Übung kannst du sitzend oder stehend ausführen.
Stelle deine nackten Fußsohlen fest auf den Boden. Für eine Erdung ist ein Untergrund aus Stein oder Erde ideal.
Konzentriere dich auf deine Atmung. Atme tief ein und aus. Werde ganz ruhig und gelassen. Lasse deinen Atem leicht fließen, dann wird dein Körper den richtigen Rhythmus finden.
Atmest du ruhig, so richte deine Aufmerksamkeit auf die Fußsohlen. Spüre den Boden unter deinen Füßen. Das wird dich erden und beruhigen. Es ist wichtig, dass du die Stabilität der Erde spürst.
Diese Übung kannst du auch, wann immer es nötig ist, jederzeit zwischendurch ausführen.
Stelle dir vor, dass starke, tiefe Wurzeln aus deinen Füßen wachsen. Lasse die Wurzeln tief in das Erdreich strömen. Spüre, wie sie sich in der Erde verankern.
Sei ganz stabil, wie ein Baum, so dass dir kein Sturm etwas anhaben kann. Du stehst fest verwurzelt und sicher.
Führe diese Übung regelmäßig aus, wenn möglich einmal täglich. Sie ist äußerst effektiv und wird dir viel Selbstvertrauen und ein gutes Körperbewusstsein schenken.