Noch immer sind wir mitten der Dunkelzeit, auch wenn die Rauhnächte nun hinter uns liegen. Der erste Schwarzmond nach der Wintersonnenwende flüstert im Schatten von Midgard, der Welt der Menschen, seine Botschaft. Noch ist es die Zeit, in der die Muttergöttin als die alte, die weise und auch dunkle Göttin in Erscheinung tritt. Es ist die Zeit der Hekate, der Cailleach, der Urd und weiterer Namen mehr. Jetzt noch raunt sie im schwarzen Gewand, schon bald jedoch, wenn sie im goldenen Kleide tanzt, wird die alte Weise der Jüngsten das Zepter überreichen. Noch aber ist es nicht soweit, also schauen wir auf die schwarze Mondin und wachsen wir in ihrem Schatten.
Neumond in Steinbock
Sonne in Steinbock
13. Januar 2021
06:00:10 MEZ / Berlin
Es ist Zeit, noch tieferen Pfaden zu folgen
Noch tiefer möchte ich euch in die Welt der Magie entführen und so habe ich entschieden, es ist an der Zeit einen Schritt weiter zu gehen. Viele Mondbotschaften habe ich erzählt, einige Jahre nun schon. Immer wieder habe ich einen kurzen Blick auf die spirituelle Welt hinter all der Astrologie gezeigt. Diese kleinen Exkurse reichen mir nicht mehr. Ich spüre, dass es wichtig ist, mehr zu offenbaren. Begleite mich gerne auf den alten Pfaden, den Pfaden der Magie und ja, der Kraft der Mondin.
Du wirst öfter zu lesen bekommen, dass ich mal die Mondin, mal der Mond schreibe. Für mich tragen alle Wesen beide Aspekte in sich, männlich und weiblich. Ich könnte es auch anders ausdrücken, kein Wesen sollte einem Geschlecht unterliegen. Es ist Zeit für All-Eins, dazu gehört für mich auch die Balance zwischen weiblich und männlich. Lass dich also nicht verwirren, sollte ich bei Mond zwischen beiden Polen wechseln. Letztlich ist es unsere wertvollste, treueste Begleitung der Nacht – unser Mond.
Die Schwarzmond-Energien im Januar
Nicht nur Mond und Sonne sind zum ersten Schwarzmond eng miteinander verbunden. Beide werden energetisch auch von Pluto unterstützt. Jupiter und Saturn tanzen ihren Reigen und werden von Merkur begleitet. Uranus flirtet mit dem Mars, welcher zudem mit Lilith auf dem ersten dunklen Ball des Jahres tanzt. Lilith zwinkert aber auch Uranus zu, welcher das Techtelmechtel nur allzu gerne erwidert.
Wir haben es also zum Schwarzmond mit 3 x 3 hoch energetischen Verbindungen zu tun.
Sonne – Mond – Pluto
Jupiter – Saturn – Merkur
Uranus – Mars – Lilith
Der magische Dunkelball
Der erste Schwarzmond lässt sich nicht lumpen und es ist, als würde er zum Ball bitten und fast alle der Planeten folgen dem Ruf zum ersten Ball des Jahres. Sie drehen sich anmutig im Kreise und wir Erdenwesen spüren die Kraft ihres ersten Tanzes.
Der Schwarzmond wirkt bis in die tiefsten Ebenen unseres Seins. Spirituelle Lehrer*innen warnen nicht selten davor, an diesem Tage rituell zu wirken. So schreibt auch Vicky Gabriel in ihrem Buch „Der alte Pfad“, dass nur sehr gefestigte Persönlichkeiten den Mut aufbringen sollten, nun ein Ritual zu vollziehen. Nicht selten werden Ängste geschürt und dem Mond in seiner Tiefe allerlei Unheil-bringenden Kräfte zugesprochen. Ich kann dieser Ansicht nicht folgen und bedauere es sehr, dass der Schwarzmond noch immer nicht nur sehr stiefmütterlich, sondern teils auch schon fast ablehnend betrachtet wird. Ich vermute dahinter alte Urängste à la „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?“. Oft wird auch davor gewarnt, dass sich in dieser Zeit vermehrt die eigenen Schatten zeigen, Ängste, die tief im Unterbewusstsein vergraben sind. Sie könnten zum Vorschein kommen. Ja und? Sollen sie!
Tanz mit den Schatten
Ich bin in meinem Leben schon durch so viele Täler gegangen, habe mich vor meinen Schatten versteckt, habe mit ihnen gerungen und eines Tages gelernt mit ihnen zu tanzen, meinen eigenen Dunkelball. Eines habe ich auf all diesen Wegen gelernt: Allein der Tanz hat mir inneren Frieden, Selbstliebe und Freiheit geschenkt. Ich fürchte die Schatten nicht, ich dreh mich mit ihnen im Kreise. Ich weine, lache, singe, diskutiere und amüsiere mich mit dem in mir Verborgenen. Ich hole sie ans Licht und reiche ihnen die Hand. Je intensiver ich das wage, desto mehr verliert ihr Antlitz an Schrecken. Natürlich können wir unser ganzes Leben lang vor unseren Schatten davon laufen, aber sind wir mal ehrlich, egal wie schnell wir auch rennen, sie lassen sich nicht abschütteln. Warum also öffnen wir nicht unser Herz und lassen sie eintreten. Der Preis für diesen Mut ist ein Reich neuer Möglichkeiten, das Schwinden von Ängsten und das Erleben von tiefer Liebe.
Ich lasse mir von niemanden auf der Welt sagen, dass ich keine Rituale zum Schwarzmond durchführen soll. Gerade zur schwarzen Mondin spüre ich die wahre Tiefe ihrer Kraft. Ich liebe diesen Energieschub Mondphase für Mondphase und genieße den Tanz mit meinen Schatten, so sie sich zeigen. Aus meiner Erfahrung heraus eignet sich die Zeit der Schwarzmondin ideal für Rituale, anders zwar als zu Vollmond, aber ebenso kraftvoll.
Der Tanz von Sonne und Mond mit Pluto
Diese drei Himmelskörper bilden nur eine von mehreren Verbindungen zu diesem Neubeginn der Mondphase. Sonne schenkt uns den Wunsch nach einer Wohlfühloase. Wir möchten in einem schönen, kuschligen Ambiente leben, die Skandinavier nennen dieses Lebensgefühl Hygge. Das Licht der Sonne fällt auf die Dinge, die wir bereits besitzen. Es hilft uns, ihren Wert zu erkennen. In uns erwacht die Lebensenergie, wir beginnen uns mehr zu spüren und strecken schon einmal ganz vorsichtig unsere Fühler in das neue Jahr. Die solare Kraft ist zum Schwarzmond gut für Rituale rund um das Thema Wohlstand und auch der Arbeit geeignet. Letzteres steht an diesem Tag unter einem besonders günstigen Stern. Solltest du heute ein Vorstellungsgespräch haben, so herzlichen Glückwunsch zum neuen Job. Solltest du Arbeit suchen, kannst du den Tag nutzen, um die richtige Stelle für dich zu finden. Verbunden mit einem kleinen Wunschzauber kannst du es gerne festigen. Stelle dir deinen Arbeitsplatz so gut vor, wie du nur kannst. Richte dich gedanklich dort ein, sieh deine netten Kollegen*innen, ernte Anerkennung und koste sie aus. Schreibe dann den Wunsch nach deinem perfekten Arbeitsplatz auf. Da die Kraft der Sonne hinter dir steht, würde ich heute auf das Feuer zurückgreifen und den Zettel verbrennen, um den Wunsch frei zu lassen.
Mond zeigt dir, in welchen Bereichen es dir an Sicherheit und Urvertrauen mangelt. Du brauchst beides, um zu wachsen. Lasse es mutig zu, dass dir der Blick auf diese Schatten gezeigt wird. Verdränge sie nicht, sondern überlege dir stattdessen, welche Wege nötig sind, damit du dich in deiner Welt sicherer fühlst und sich dein Vertrauen stärkt.
Pluto schenkt dir Erneuerung. Er steht zum Schwarzmond in einer Ebene, die Veränderungen begünstigt. Mag sein, dass du spürst, wie du an einer Grenze stehst. Lasse dich nicht verunsichern, wenn leise Stimmen Zweifel säen möchten. In dir wohnt ein Schmetterling, der seine Flügel ausbreiten möchte.
Jupiter, Saturn & Merkur
Auf der gleichen Ebene wie Sonne, Mond und Pluto wandeln auch Saturn, Jupiter und Merkur. Alle drei sind energetisch eng miteinander verbunden. Der Neumond erwacht am Morgen eines Mittwochs, ein Wochentag, der eng mit den Energien von Merkur verbunden ist. Merkur wird dir einen Blick auf materielle Belange deines Lebens zeigen. Vielleicht denkst du an einen Kauf von etwas Wertvollem. Merkur mahnt, alles gut zu durchdenken. Informiere dich und gehe solch ein Unterfangen möglichst strukturiert an, auch wenn dir der Sinn danach steht, einfach nur mal Geld auszugeben. Hast du in materieller Hinsicht etwas aufgeben müssen oder verloren, dass dir sehr wichtig war, so kannst du die Energie nutzen, um es zurückzugewinnen. Eine Möglichkeit wäre hier mit der Kraft einer Sigille zu arbeiten. Bist du im magischen Rufen bewandert, so kannst du auch damit arbeiten.
So sehr Merkur auch den Wunsch entfachen kann, das Sparschwein zu köpfen, der Saturn hilft, keine unüberlegten Schritte zu gehen. Er ist es auch, der dir die Zuversicht schenkt, dass du mit Geduld alles erreichen kannst, wenn ein besonderer Wunsch derzeit einfach nicht bezahlbar ist.
Der Dritte im Bunde sorgt für das Quäntchen Glück. Jupiter hilft dir, das Richtige zu finden. Er schickt die geeigneten Impulse und lenkt deine Aufmerksamkeit auf all jene Angebote des Universums, die gut für dich sind.
Uranus, Mars & Lilith
Uranus, Mars, und Lilith wandeln auf einer tieferen Ebene, weiter entfernt von unseren materiellen Wünschen. Sie stehen auf der ersten Ebene, der Ebene, die direkt über unseren Wurzeln liegt.
Mars schickt stärkende Energien. Seine Themen sind Durchsetzungskraft und Tatendrang. Sprich mit Menschen, wenn du ihnen etwas zu sagen hast, sie werden dir zuhören. Mars ermutigt dich auch, Entscheidungen zu treffen. Nutze seine mutige und entschlossene Energie. In der Ebene wählt Mars zur Erreichung der eigenen Ziele auch gerne unkonventionelle Wege und genau an diesem Punkt verstärken sich die Energien durch die Power der Lilith und dem Freidenker Uranus.
Uranus schenkt Phantasie, Spontanität und ja, mitunter auch eine gehörige Portion Chaos. Zum Schwarzmond wird seine Energie deine Intuition stärken. Wohin gehen deine Ahnungen? Ist der Nebel der Zukunft zu dicht, scheue dich nicht, in die Karten zu sehen oder eine andere Form der Vorausschau zu wählen.
Ein Aspekt der alten, weisen Göttin – der Urgöttin schlechthin, verkörpert sich auch in Lilith. Ihre Kraft ist ungezähmt, vollkommen ursprünglich und einfach gigantisch. Wie Uranus und Mars tanzt sie durch das astrologische, fünfte Haus der ersten Ebene. Sie möchte spielen, entdecken, singen und tanzen. Lilith ruft: Schlage die Trommel, schüttle die Rassel, dreh dich im Kreise. Rufe, Banne, Beschwöre und tanze deinen eigenen Tanz. Stehe wie ein alter Baum tief verwurzelt in der Erde, aber scheue dich nicht nach den Sternen zu greifen.
Tanz du wundervolle Seele, Tanz!
Der schwarze Ball ist eröffnet. Zu diesem Neumond wird auf zwei Ebenen getanzt. Wir sind aus der Kraft unserer Wurzeln, die uns vor allem auch in der Rauhnachtszeit sehr bewusst wird, herausgetreten. Eine Ebene über der Wurzel erleben wir die spielerische Leichtigkeit des Lebens. Wir agieren mit der Neugier eines Kindes. In dieser Ebene wandeln Uranus, Mars und Lilith. Sie fordern zum Tanze auf, ermuntern die Trommel zu schlagen, das Leben nicht ernster zu nehmen, als es ist. Gibt es Dinge, die ausgesprochen werden müssen, so helfen sie dir dabei. Sie sind mutig, entschlossen und willensstark.
In der Ebene darüber geht es etwas materieller zu. Sonne, Mond, Pluto – aber auch Jupiter, Saturn und Merkur feiern dort ihr Fest. Sie lassen dafür schon gerne den einen oder anderen Taler springen. Es soll schön sein, es darf auch kostspielig sein. Es ist uns wichtig, wie wir leben, wo wir leben. Es spielt eine Rolle, was und wie wir arbeiten.
Im Grunde wollen alle Neune eines: Es soll uns gut gehen. Wir sollen nicht vergessen, die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen und dürfen dabei die richtige Balance zu unseren materiellen Werten finden.
Also tanzen wir ein erstes Mal nach der Wintersonnenwende mit der schwarzen Mondin und ein letztes Mal mit der alten, weisen Göttin.