Mit dem Vollmond in der Nacht zum 18. Januar 2022 kommen wir zum Höhepunkt der ersten Mondphase des Jahres, welche mit dem Neumond am 02. Januar begann. Die Rauhnächte liegen nun hinter uns und so langsam finden wir in das weltliche Leben zurück, dass uns derzeit an vielen Stellen regelrecht um die Ohren zu fliegen scheint.
Keine leichte Zeit, aber schauen wir einmal, was dieser Vollmond uns zu erzählen hat.
VOLLMOND in KREBS
SONNE in STEINBOCK
18. Januar 2022
00:48:25 MEZ / Berlin
Der Vollmond am 18. Januar 2022
Bei jedem Vollmond stehen sich Sonne und Mond auf einer Linie genau gegenüber. In der Astrologie sprechen wir dann von einer Opposition und wie in einer Opposition hier auf Erden, sind sich beide Parteien nicht immer einig, welcher Weg der richtige ist, um ein gemeinsames, übergeordnetes Ziel zu erreichen.
Der Vollmond steht dabei im Zeichen des Krebses – drei Schritte vor und zwei zurück. Er weiß sich mit seinen Scheren zu verteidigen, wenn es nötig ist, aber unter der harten Schale steckt ein weicher, meist sehr emotionaler Kern.
Die Sonne hingegen wandelt durch das Zeichen des Steinbockes, ein Tier mit exzellenten Kletterkünsten. Keine Wand erscheint zu hoch, kein Aufstieg zu steil.
Steinbock und Krebs
Der Steinbock weiß also zu handeln, wenn er etwas erreichen möchte und sein Ziel ist zumeist nichts Geringeres als der Gipfel selbst. Dafür geht er über Stock und Stein. Er steckt voller Lebensenergie und dem unerschütterlichen Drang, sich selbst zu verwirklichen. Der Wille ist stark ausgeprägt, das Gefühl jedoch kommt mitunter zu kurz.
Der Krebs ist da anders. Er ist ein sehr sensibles, emotionales Wesen und geht gerne auch mal wieder zwei Schritte zurück, nachdem er sich kurzzeitig einige Schritte vorgewagt hat. Sekundenschnell kann er sich im Sand selbst vergraben oder in einer winzigen Aushöhlung verschwinden. Er ist scheu gegenüber Fremden und agiert eindeutig auf der Ebene der Gefühle.
Wollen versus Fühlen
Diese beiden scheinbaren Gegensätze sind nicht so leicht unter einen Hut zu bringen. So kann sich die Vollmondenergie sehr ambivalent anfühlen. Vielleicht spürst du den inneren Drang etwas unbedingt erreichen zu wollen, aber du kannst dich einfach nicht aufraffen, es auch wirklich anzugehen, weil du dich gleichzeitig lieber im nächstbesten Erdloch einbuddeln möchtest.
Es scheint immer so, als gäbe es keine wirkliche Balance zwischen diesen beiden Polen. Ist der Wille stark, so bleiben die Emotionen oft auf der Strecke. Überwiegen die Gefühle, zum Beispiel der Wunsch nach Geborgenheit, so fällt es schwer diesen Willen auch wirklich klar zum Ausdruck zu bringen.
Wurzel und Krone
Schauen wir uns einmal an, in welchen Häusern sich dieses Dilemma abspielt, also auf welche Bereiche des Lebens es sich auswirken könnte. Ein Blick genügt und es ist ganz klar, hier kommen die ganz großen Themen auf den Tisch. Die Sonne durchzieht unsere Wurzeln (Haus 4) und berührt dabei alles, was uns von klein auf ausmacht. Der Mond hingegen greift nach unseren Lebenszielen, der oberste Kronenspitze des astrologischen Baumes (Haus 10).
Mit der Sonne in den Wurzeln kannst du jedes Zipfelchen Lebenskraft in dir zusammenkratzen, was du jemals gefunden hast. Du wirst diese Power spüren, die mitten aus dir selbst herauszubrechen scheint. Fühle deine eigene Kraft und Lebensstärke, den Mut, das Leben anzupacken und die Lust, es so gut es geht auszukosten. Du wirst dich wohlfühlen in deiner Haut, wenn du deine ureigene Kraft einfach fließen lässt.
Mit dem Mond in der Krone wächst dein Verständnis für die zyklischen Abläufe des Lebens. Du erwartest keine Wunder, sondern weißt, dass alles seine Zeit braucht, um zu wachsen. Zu diesem Vollmond kannst du eine starke Verbundenheit zu dem Leben selbst und all seine Verknüpfungen durchleben, wenn du dich öffnest. Es ist ein guter Moment, um den Weg der Vergebung einzuschlagen – sich selbst gegenüber, aber auch all jenen, die dich verletzten.
… und so finden, mit ein wenig Balance, Sonne und Mond vielleicht doch den richtigen Pfad zum gemeinsamen Ziel.
Pluto mischt sich ein
Pluto wird dabei helfend unter die Arme greifen, denn er stärkt mit seiner Energie die Sonnenkraft. Das wird die eigene Power, den Drang aufrecht im Leben zu stehen und sich zu behaupten, erhöhen. „Hier bin ich und das möchte ich.“ Die Energie gibt dir die Fäden in die Hand, ob du sie zu knüpfen weißt, liegt allein an dir.
Da Pluto durch seine Nähe zur Sonne aber somit auch dem Mond gegenübersteht, solltest du aufpassen, dass du deine Emotionen nicht zu sehr deckelst. Du hast auch eine weiche, zarte und verletzliche Seite. Nur möchtest du diese in dieser Konstellation nicht gerne zeigen. Wir ziehen uns dann gerne, wie der Krebs, zurück und versuchen unnahbar zu sein. Mit dieser Taktik aber stehen wir uns selbst im Weg.
Wahre Größe erreichen wir nur, wenn wir auch zu unseren Emotionen stehen und sie nicht versuchen zu kontrollieren. Und zudem, wenn wir uns aus Angst vor einem „zu sichtbar werden“ zu sehr verkapseln. So fällt es den anderen Menschen schwer, auf uns zuzugehen und im schlimmsten Fall führt dies zu einer falschen Bestätigung unserer eigenen Befürchtung: Sie mögen mich nicht.
Pass auf, dass sich das nicht zu einer Teufelsspirale entwickelt und du dich aufgrund einer vermeintlichen Ablehnung noch mehr ins Handeln stürzt, getreu dem Motte: „Ich zeige euch schon, was ich kann.“ Dies wird auf Dauer einfach nicht funktionieren. Es ist gut, eine wirklich harmonische Balance zu finden, also sei mutig und zeige dich – auch mit all deinen Verletzungen und sanften Seiten.
… und dann sind da noch Merkur und Venus
Diese beiden Planeten fordern uns zusätzlich heraus, indem ihre Energien gerade anders als gewohnt wirken. Die Venus ist kurz vor den Rauhnächten rückläufig geworden und bleibt dies auch bis fast zum Ende dieser Mondphase. Der Merkur ist seit dem 14. Januar rückläufig und verharrt in dieser Energie bis zwei Tage nach dem kommenden Neumond im Wassermann, jenem Sternzeichen in welchem Merkur selbst sich zu diesem Vollmond tummelt.
Der rückläufige Merkur ist dort nicht allein, an seiner Seite wirkt der Saturn. Ich möchte an dieser Stelle nicht allgemein auf die Auswirkungen der Rückläufigkeiten von Merkur und Venus eingehen, du kannst es gerne in den dazu gehörigen Artikeln vertiefen, die ich dir am Ende des Beitrages verlinke. Lieber gehe ich kurz auf die spezielle Energie zum Vollmond ein.
Die enge Verbindung von Merkur und Saturn verstärkt unsere Tendenz, sich bloß nicht zu sehr zu offenbaren. Wir wollen nichts Falsches sagen und denken über jeden Satz lieber dreimal nach, statt ihn direkt auf den Tisch zu packen. Das schränkt uns ein, aber führt auch dazu, dass wir uns sehr klar ausdrücken können, wenn wir dann den Mund endlich aufmachen.
Mit einem rückläufigen Merkur ist es nicht die schlechteste Idee, bei der Kommunikation auf der Hut zu sein, denn in dieser Zeit kommt es oft zu Missverständnissen. Jedoch kann auch vieles, was erst gar nicht ausgesprochen wird, zu eben jenen Missverständnissen führen, so dass auch hier eine gute Balance ausschlaggebend ist.
Die Venus ist zum Vollmond ein wenig zurückhaltender, aber ihr Anspruch selbst recht hoch. Sie steht in Verbindung zu dem dritten Rückläufer dieses Vollmondes, dem Uranus im Stier. Die Venus selbst wandelt, wie auch die Sonne, durch den Steinbock und ist derzeit wunderbar als Morgenstern am Himmel zu bewundern.
Die Energie zwischen Venus und Uranus betrifft vor allem die Beziehungsebene. In uns erwacht das Verlangen nach dem Besonderen, Mittelmaß erscheint plötzlich weder erstrebenswert, noch genug. Wir wollen fruchtbare, aufregende Verbindungen, mit einem Schuss Nervenkitzel. Alles fühlt sich irgendwie eingeschlafen an und die Sehnsucht nach einem inspirierenden Kick kann groß sein, zu groß auch.
Vorsicht, es ist weder die richtige Zeit für neue Abenteuer, noch für das zu schnelle Aufgeben einer scheinbar festgefahrenen Beziehung. Solltest du mit einem der beiden Gedanken spielen, so schicke sie für den Rest dieser Mondphase auf die Ersatzbank und vertraue vorerst deinen Stammspielern. Schaue zum nächsten Neumond, ob du noch immer den Wunsch verspürst, alles möge doch bitte irgendwie aufregender sein.
In diesem Fall ist es also wirklich nicht schlecht, es wie der Krebs zu halten und erstmal drei Schritte zurückzutreten, ehe wir in irgendeine Scherbe treten, die wir nicht haben kommen sehen.
Das Potential der Vollmondnacht
Die Nacht vom 17. zum 18. Januar ist perfekt, wenn du dich mit diesem Vollmond verbinden möchtest. Es ist der Abend eines Mon(d)tages, an welchem die Energien des Mondes besondern gut verwebt werden können – schaue dir dazu gerne einen meiner neuesten Artikel an, der dir jede Menge an Inspiration schenken wird:
Zu Beginn des Jahres verweise ich auch gerne auch auf einen weiteren meiner Artikel, der dir 13 verschiedene Möglichkeiten aufzeigt, wie du den Vollmond so richtig zelebrierst. Mit diesen beiden Empfehlungen bist du schon sehr gut versorgt, nicht nur zu diesem Vollmond.
Speziell zu diesem Vollmond lohnt es sich, einen Blick in die Zukunft zu werfen und die Runen oder Karten zu befragen. Dies kann ein allgemeine Wahrsagung sein oder aber auch mit einer konkreten Frage verbunden werden. Fragen zum Liebes- und Beziehungsleben würde ich persönlich erstmal ausklammern, bis die Venus wieder auf die richtige Spur kommt.
Der Vollmond bietet sich auch an, um über die eigenen Werte nachzudenken, was gleichzeitig wirklich gut vor Kurzschlussreaktionen schützt. Nimm dir gerne wirklich die Zeit, um darüber nachzudenken, was dir wirklich wichtig ist. Welche Werte möchtest du leben und auch durch andere erhalten?
Ehrlichkeit vielleicht?
Die eigenen Bedürfnisse gut zu wissen, hilft dir sehr, die richtigen Menschen in dein Leben zu lassen und die falschen Personen mit Wohlwollen zu verabschieden. Sind die eigenen Wert ganz klar in uns definiert, so betrügen wir uns nicht so schnell selbst.
Da zum Vollmond das Gefühl ein wenig zu kurz kommen kann, solltest du dich gut um dich kümmern, dir selbst viel Liebe und Aufmerksamkeit schenken. Eine reinigendes und zugleich wärmendes Bad bietet sich an. Mache es dir so richtig gemütlich, wähle einen schönen Duft, in dem du dich geborgen fühlst, zünde ein paar Kerzen an, lasse vielleicht ruhige Musik laufen und erlaube dir zu träumen.
Die Vollmondnacht kann fordernd sein, weil die Energien eine Grätsche zwischen Gefühl und Verstand vollführen, aber es liegt letztendlich an uns, ob wir dies zulassen oder nicht. Prüfe, ob du dich in eine der beiden Richtungen zu sehr verrennst und achte auf eine harmonische Balance und diese Vollmondnacht kann eine sprudelnde Quelle für zukünftige Wege sein.
