Dieser Vollmond erstrahlt in einer ganz besonderen Mondphase, die ganz vom Beginn eines neuen Neptun-Jupiter Zyklus geprägt ist, der vier Tage zuvor durch die Konjunktion der beiden Planeten eingeläutet wurde. Dieser Zyklus wird 13 Jahre fortwähren und dann im März 2035 mit einer erneuten Konjunktion der beiden Planeten enden. Die Energie des Vollmondes, der sich im Tierkreiszeichen der Waage befindet, wird von dieser ganz besonderen Konjunktion natürlich mit geprägt.
Jupiter und Neptun haben sich im Tierkreiszeichen der Fische verbunden, die alte Heimat des Jupiters und neue Heimat von Neptun. Das dürfte die Energien verstärken. Und doch können wir nur erahnen, welche Energien damit auf uns zukommen, denn die Fische geben ihre tiefen Geheimnisse nie ganz preis. Klar ist jedoch, dass es um die Suche nach der Wahrheit, dem Sinn des Seins (hauptsächlich durch Jupiter geprägt) und der Ausübung von Spiritualität (hauptsächlich durch Neptun beeinflusst) geht.
Jupiter ist dabei ein Planet, der andere Kräfte stets verstärkt. Da die wirkenden Kräfte unter anderem sehr stark auf das Element des Wasser wirken, kann es zu extremen Wetterverhältnissen kommen, die mit Wasser in Verbindung stehen. Zur letzten Neptun-Jupiter Konjunktion in den Fischen im März des Jahres 1865 hatte Frankreich mit einer großen Flut zu kämpfen, die einige Opfer forderte.
Im gleichen Jahr begann der vier Jahre währende, zweite Opiumkrieg zwischen Großbritannien und Frankreich auf der einen Seite und China auf der anderen Seite. Allerdings, und dies ist jetzt vermutlich eher im Fokus der Hoffnung, endete ein anderer Krieg Ende März mit der Unterzeichnung eines Friedensvertrages, dem sogenannten Frieden von Paris. Die Rede ist von dem Krimkrieg, dem Krieg Russlands gegen das Osmanische Reich und dessen Verbündete Frankreich und Großbritannien (später auch Sardinien-Piemont). Russland musste sich damals nach dem drei Jahre währendem Krieg geschlagen geben.
VOLLMOND in Waage
SONNE in Widder
16. April 2022
20:55:02 MEZ / Berlin
Der Vollmond am 16. April 2022
Zum Vollmond Mitte April steht die Sonne noch immer in der feurigen Kraft des Widders, ehe wir vier Tage später die Erdkraft des Stiers spüren werden. Der Vollmond selbst steht im Zeichen der Waage und findet im Quadrat zu Pluto statt, der im Tierkreiszeichen Steinbock steht.
Lilith steht zum Zeitpunkt des Vollmondes seit einem Tag im Tierkreiszeichen Krebs und Mars wechselte, ebenfalls am 15. April in das Zeichen der Fische, dem Ort der großen Konjunktion, von der schon die Rede war. Da Mars dabei im vierten Haus steht und somit die Wurzeln unserer Herkunft berührt, wird sein Einfluss gewiss spürbar sein. Ebenfalls in der Energie unserer Wurzeln steht neben der Kämpfernatur des Mars‘ auch die Kraft der Liebe und der Kreativität, welche Venus uns schenkt.
Der Vollmond steht im zwölften Haus, dem Ort unserer tief verborgenen Geheimnisse, was die zu erwartende Tiefgründigkeit durch die Jupiter-Neptun Konjunktion verstärken dürfte. Zu Guter Letzt sei noch Merkur erwähnt. Er vergnügt sich mit Uranus im Stier, was uns jede Menge Ideen und kreative Gedanken bescheren dürfte.
Die Vollmond-Energien unter der Lupe betrachtet
Schauen wir uns die Energien im Einzelnen einmal etwas genauer an.
Der Mond steht im Luftzeichen der Waage und wandelt, wie schon gesagt, durch das zwölfte Haus. Die Luftzeichen arbeiten spielerisch mit ihren Kräften, die Waage steht im Besonderen für den Ausgleich, die Harmonie. Sie ist mit friedlichen, aber auch kreativen Methoden auf der Suche nach Lösungen – hoffen wir also, dass sie in dem derzeitigen Desaster etwas zur Entspannung der Lage beitragen kann.
Durch die Wechselwirkung zwischen Mond und seiner Position im zwölftem Haus wirken die Energien sehr stark auf der intuitiven Ebene. Wir sind auf der Suche nach den Geheimnissen, die die Urkraft allen Lebens ausmacht. Wie kleine Botschaften empfangen wir die Impulse des Kosmos, nun tiefer in die Themen der Spiritualität einzutauchen. Wir müssen aber auch akzeptieren, dass der Weg eine Entwicklung ist, dass wir lebenslang lernen werden und trotzdem nur einen Bruchteil allen Wissens in uns aufnehmen können.
Die Sonne, von Hause aus eh stets von feurigem Temperament, wird ihre eigentliche, energetische Strahlkraft durch den Widder noch eher verstärken. Derzeit bezieht sich diese Power vor allem auf unseren eigenen Körper. Wir möchten, dass es ihm gut geht. Einige nutzen das Frühjahr und fasten. Oder sie reinigen sich mit den frischen Wildkräutern, einer Saftkur oder mehr Rohkost auf dem Speiseplan. Unsere gesundheitlichen Ideale sind derzeit hoch im Kurs. Wir gehen mehr hinaus, fahren öfter einmal mit dem Rad und gehen wieder regelmäßiger zum Sport.
Wir möchten, wie schon zum letzten Neumond, neue Wege gehen, ohne dabei die Balance zu verlieren. Die Sonnenkraft des Widders schubst uns regelrecht nach vorn. Der Einfluss von Pluto auf Sonne und Mond, zu denen er im Quadrat steht, könnte eine Spaßbremse sein, wenn es darum geht, dass diese neuen Wege auch wirklich innovativ sind. Er bringt eine viel zu kontrollierte Energie in den Raum, die jedwede Fäden zu fest in der Hand hält. Nun, er ist der weit entfernteste Kumpel in unserem Sonnensystem und die Energien des Wandels sind stark. Aber auch das winzigste Sandkorn im großen Getriebe kann mitunter ziemlich lästig werden.
Lilith und Mars – Zwei Ansätze, eine Richtung?
Da die dunkle Ur-Göttin Lilith einen Tag vor dem Vollmond aus dem Zeichen des Zwillings in den Krebs wechselte, drängen sich unsere urweiblichen Emotionen spürbar nach vorne. In der Gesellschaft wird mitunter subtil, mitunter ganz offensichtlich der Wert der Frau neu diskutiert.
Mit der Lilith im Krebs spüren wir Frauen die emotionalen Wunden, auch aus längst vergangenen Zeiten. Wir möchten unsere Rolle wieder (er)finden. Im großen Miteinander kann diese Verstärkung weiblicher Bedürfnisse nur von Vorteil sein, da die Welt dringend ihre patriarchalen Strukturen verlieren muss. Die Zeit für ein gleichberechtigtes Wirken ist überfällig und es ist richtig, wenn jegliche Kraft (egal ob männlich oder weiblich) wieder voll wirken kann.
Und nein! Das schließt die Männer nicht aus. Zum Einen wäre eine Dominanz des Weiblichen genauso wenig wünschenswert, wie eine Dominanz des Männlichen und zudem ist es wichtig, dass jeder Mensch, der sich geschlechtlich definiert, seine weiblichen Anteile ganz bewusst lebt und sie nicht versucht, zu unterdrücken.
Am 15. April hat zudem eine eher männliche Kraft das Zeichen gewechselt. Der Mars wanderte vom Wassermann in das Zeichen der Fische. Er wirkt durch den Einfluss der Fische also ebenso verstärkt auf der emotionalen Ebene. Würde der Mars sonst, sinnbildlich gesehen, mit der Keule in der Hand seine Rechte durchboxen wollen, so wirft er hier eher mit Wattebäuschen. Die Energie versucht es also auf eine wunderbar sanfte Art und Weise, statt auf die harte Tour. Insofern arbeiten Lilith und Mars unabhängig voneinander auf ein sehr ähnliches Ziel hin. Gewaltsame, harte Strukturen haben einfach ausgedient.
Der Mars steht dabei im Reich unserer Wurzeln, gut möglich, dass dabei Wunden zutage kommen, die entweder männliche Anteile ins uns betreffen oder uns aber durch männliche Energien zugefügt wurden. Wie ich jedoch schon sagte, auch die Venus weilt in unseren Wurzeln und sie wird mit ihrer tiefen Liebe Balsam auf unsere alten Narben geben und auf ihre ganz eigene, kreative Art und Weise einen Weg finden, wie wir mit diesen Energien umgehen können.
Merkur und Uranus spinnen doch
Merkur und Uranus stehen beide im Erdzeichen Stier. Wir haben es hier mit einer wirklich schönen, energetischen Verbindung zu tun, die es vor allem Pluto schwer machen wird, dem kosmischen Plan dazwischen zu funken.
Uranus ist der Freidenker schlechthin und nicht ohne Grund der Herrscher im Luftzeichen Wassermann. Er sprudelt von Hause aus nur so über, was neue Ideen und Konstrukte angeht, verschiebt liebend gerne die Grenzen des Machbaren und ist stets auf der Suche. Er hat den Zeitgeist absolut erfasst und sprudelt nun mit Merkur im Rücken nur so über vor lauter Ideen, die uns neue Möglichkeiten offenbaren, wie wir in Zukunft leben könnten, möchten, wollen, werden.
Wie der Blitz werden nun auch die kompliziertesten Zusammenhänge durchschaut. Allerdings kann der Geist des Uranus dabei sehr schnell frustriert sein, wenn alles nicht schnell genug geht. Es ist schwierig bei der Fülle an Ideen nicht den Überblick zu verlieren. Die Fäden aber weit zu spinnen, kann nur von Vorteil sein. Sie sollten sich nur nicht verheddern.
Resümee
Eine Mondphase ist immer ein Wechselspiel zwischen den Energien von Sonne und Mond, die damit beginnt und endet, dass sie sich in Konjunktion befinden, sie also graduell sehr nah beieinander stehen. Praktisch gesehen kannst du dir das so vorstellen, dass du von der Erde aus in eine Richtung schaust und beide, Sonne und Mond, dann in der gleichen Blickrichtung liegen, der Mond natürlich weitaus näher an der Erde, als die Sonne. Zum Vollmond müsstest du dann jeweils genau in die entgegengesetzte Richtung blicken, Sonne und Mond stehen in Opposition zueinander, also mit dem größtmöglichen Winkel voneinander entfernt.
Energetisch ist so eine Mondphase eine Art Komplex, wenngleich manche Themen sich über viele Mondphasen ziehen können und es auch keinen klaren Cut zwischen den einzelnen Mondphasen gibt, sondern alles fließend ist. Und doch zeigen sich mit jedem Neumond die Themen der kommenden Zeit und zum Vollmond ist es so, dass diese Themen der knapp zwei Wochen zuvor noch einmal direkt in das Rampenlicht gestellt werden. So wundert es nicht, dass viele zum Vollmond sehr unruhig sind und keinen Schlaf finden.
Dieser Vollmond nun in der Waage wird nicht unbemerkt an uns vorüberziehen. Die Energien sind stark. Das Spektrum ihrer Wirkungskräfte reicht von der Tiefe unserer eigenen spirituellen Suche nach dem Sinn des Lebens/Seins, bis hin zu einem Drängen in eine wirklich neue Zeit, kein aufgewärmtes Gestern.
Es wird emotional. Wir dürfen vor allem lernen dem Lauf des Lebens zu vertrauen, dem Wandel zu vertrauen. Mit Pluto stehen diesem Vertrauen unsere alten Gewohnheiten entgegen. Wir können mit unseren Ängsten konfrontiert werden. Es ist gut, wenn wir unsere eigenen, alten Glaubenssätze auf den Prüfstein legen und sie gnadenlos erneuern, wenn sie einfach keinen Sinn machen.
Bist du bereit an das Neue in dieser Welt zu glauben? Wirklich bereit? Oder spielen wir nur ein wenig mit dem Gedanken „Was wäre wenn diese Welt ein besserer Ort wäre?“, ohne die dafür nötigen Schritte zu wagen? Hört unser Ehrgeiz auf, wenn es unserer eigenen Komfortzone an den Kragen geht? Darüber dürfen wir gerne einmal nachdenken.
