Es begann mit einer Finsternis und es geht zum Vollmond mit einer Finsternis weiter. Der Samhain – Neumond am 25. Oktober im Skorpion hat eine sehr intensive, eine stark transformierende Mondphase eingeläutet, die sich nun zu ihrem Höhepunkt aufbäumt. Mond steht der Sonne gegenüber, wandelt durch die energetischen Sphären des Stieres, wobei er das Reich unserer Wurzeln streift, während die Sonne die Essenz unserer Lebensziele beleuchtet.
Dieser Vollmond wandelt auf der Mondknotenachse, wobei die Sonne am südlichen Mondknoten und Mond am nördlichen Mondknoten steht. Diese Konstellation führt zu einer totalen Mondfinsternis, die wir leider nicht sehen können. Spüren werden wir sie ganz gewiss.
VOLLMOND in STIER
SONNE in SKORPION
08. November 2022
12:02:07 MEZ / Berlin
Vollmond auf den Schwingen des Drachen
Einst glaubten die Menschen, zu den Finsternissen hätten Drachen Sonne und Mond verschlungen, so dass der nördliche Mondknoten auch als der Drachenkopf, der südliche als Drachenschwanz bekannt ist. Dieser Mondknoten-Drache steckt zum Vollmond mit seinem Kopf in unseren Wurzeln (Haus vier), mit seinem Schwanz in unseren Visionen und Lebenszielen (Haus 10).
Das ist eine sehr interessante Konstellation. Der Drachenkopf, also der nördliche, auch aufsteigende Mondknoten genannt, zeigt unsere Lebensaufgaben an. Der Drachenschwanz, also der südliche, auch absteigende Mondknoten genannt, steht für unsere eigene Urquelle. So ist durch den Flug des Drachens alles miteinander aufs Engste verwoben, die Wurzel des astrologischen Hauses mit den Lebenszielen des Drachenkopfes sowie die Visionen des astrologischen Hauses mit der Quelle unseres Ursprunges.
Ich habe versucht es anhand eines Schaubildes darzustellen.
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Der Ursprung spiegelt sich in den Lebenszielen und umgekehrt.
Da es ein wenig verwirrend ist, versuche ich es noch einmal kurz zusammen zu fassen. Zu diesem außergewöhnlichen Vollmond steht der MOND laut den astrologischen HÄUSERN in unseren WURZELN und die SONNE in der KRONE. Gleichzeitig aber wandelt der MOND beim KOPF des Drachen, der eigentlich für die Lebensziele steht und die SONNE beim SCHWANZ des Drachen, der eigentlich für unseren Ursprung steht.
Unsere Lebensziele (Drachenkopf) sind in unseren Wurzeln verankert (Haus 4) und unser Ursprung (Drachenschwanz) zugleich in der Krone (Haus 10).
Das ist absolut großartig und ich hoffe, dass ich es einigermaßen veranschaulichen konnte.
Auf einen einzigen Satz herunter gebrochen bedeutet all dies, dass der November Vollmond 2022 einen sehr starken Einfluss auf unseren karmischen Weg nehmen kann. Weitere besondere Konstellationen zur Vollmondzeit verstärken diesen karmischen Knotenpunkt in unserem Leben noch einmal, den du als Initiationstor nutzen oder ignorieren kannst – wobei bei Letzterem nicht gesagt ist, ob es dich ignoriert.
Doch bleiben wir kurz noch beim Drachen.
Meine eigene schamanische Lebensreise ist derzeit eng mit der Kraft der Schlangen, aber eben auch der Drachen verbunden. Drachen sind gebärende Wesen, Verkörperungen transformierender Prozesse. Feuerspeiend räumen sie den Weg frei, wenn es nötig ist. Einst wussten wir noch, wird ein Drachen geboren, so erneuern sich die Lebenskräfte der Erde, in deren Kern die Feuer lodern, die Funken sprühen. Mit der Missionierung und dem Christentum wurde auch die Kraft der Drachen in Verruf gebracht, bis hin zur Dämonisierung der Drachen und die Verbannung ins Reich der Unterwelt. Aus den Lenkern der Drachenkräfte wurde Drachentöter, wie die Geschichte von Erzengel Michael es zeigt.
Er ist ein archaisches, ein absolut ursprüngliches Wesen und mit eben jenen Kräften in uns, wird die Drachenkraft uns in Berührung bringen. Die Aufgabe ist es, diese Kräfte zu erkennen und zu lernen, sie zu lenken. So können sie kraftvoll wirken, statt zu zerstören. Drachenkraft kennt keine Kompromisse. Alles von uns soll sich zeigen, jeder einzelne Aspekt unseres Seins. Der Drache entblößt uns in absoluter Ganzheit. Uraltes Wissen begleitet uns auf allen Wegen – vielleicht bei dem ein oder anderen noch wohl behütet im Drachenei. Doch es ist Zeit die Schalen zu durchstoßen und die eigene, wahre Größe einzunehmen.
Du kannst dir diesen Vollmond wie ein offen stehendes Portal vorstellen, welches die Chance bietet hindurch zu gehen, um auf eine neue Ebene zu gelangen, ehe es sich wieder verschließt. Eine Art Abkürzung oder Beschleunigung des spirituellen Lebensweges.
Anbindung an die Drachenkraft
Du kannst deine eigene Drachenkraft vertiefen, indem du dich an ihre energetischen Ströme anbindest. Es gilt dabei, sich seiner eigenen Größe und Einzigartigkeit bewusst zu werden und die schiere Grenzenlosigkeit des eigenen Potentials zu spüren.
Stelle dich dafür hüftbreit auf. Halte deine Wirbelsäule gerade, dein Kopf richtet sich gen Himmel, als würdest du eine Krone tragen. Mit den Füßen bist du fest auf dem Boden verankert. Bist du barfuß, so kannst du über den Fuß mal nach vorne und hinten sowie nach links und recht abrollen, die Zehen anheben und spreizen und wieder aufstellen. Die Arme sind locker neben deinem Körper und nur Nebenakteure. Wichtig ist, deine eigene Achse zwischen Himmel und Erde aufzurichten.
Wir alle sind Himmelskinder, Wesen des großen göttlichen Raumes, kosmische Seelen. Durch unsere irdische Existenz wird diese kosmische Seele an die Erdkraft angebunden, damit wir überhaupt in dieser Form existieren können. So sind zu Lebzeiten beide Pole essentiell für uns – wir brauchen unsere kosmische Heimat, den Himmel. Wir brauchen aber ebenso eine tiefe erdende Kraft, in dessen Kern der Atem des Drachens zu Hause ist.
Stelle dir einmal vor, sowohl im Himmel als auch in der Erde gäbe es eine Spule, auf welcher ein reißfestes Kabel gebunden ist. Dieses Kabel verbindet beide Spulen miteinander – es reicht also aus dem Erdkern, dem Feueratem des Drachens bis in den Himmel hinein. Aber nicht nur das, das Kabel tritt im Scheitelpunkt deines Kopfes ein und am Ende deiner Wirbelsäule wieder aus. Es führt also mitten durch dich hindurch.
Zu Beginn ist das Kabel sehr locker und schlackert ein wenig hin und her. Dann aber beginnen sich die Spulen zu drehen, die im Himmel und die im Kern der Erde. Immer fester spannt sich das Kabel, so dass wir immer weiter aufgerichtet werden. Bis wir uns zu unserer vollkommenen Größe erheben.
Nun ist dies aber nicht irgendein Kabel, sondern ein Zauberkabel und DU hast den Schalter in der Hand, welcher es aktiviert. Sobald du den Schalter umlegst fließt die pulsierende, feurige Drachenkraft aus dem Erdinneren explosionsartig durch das gesamte Kabel, durch deinen Körper bis in den Himmel hinein. Du kannst dir diese Kraft wie ein leuchtendes rotes Lichtband vorstellen. Gleichzeitig sendet der Himmel seine Kraft über ein blaues Lichtkabel durch deinen Körper in den Schoß von Mutter Erde hinein. Du bist vollkommen mit Himmel und Erde – mit Drachenkopf und Drachenschwanz verbunden.
Lasse den Strom so lange fließen, bis du wirklich in jeder deiner Fasern spüren kannst, dass du ein Geschöpf des Himmels bist, das vollkommen mit dem Erdkern verbunden ist. Fühle, dass deine Energie aus beiden Richtungen kommt und in beide Richtungen strömt.
Ich empfehle dir, mit diesem kleinen Ritual in den Tag einzusteigen, wenn du die Möglichkeit dazu hast. Oder führe es am Abend durch, um dich anschließend mit der Vollmondkraft zu verbinden.
Das Himmelsorchester spielt furios auf
Sonne und Mond kreuzen also die Achse des Mondknoten-Drachens, der Mond am Kopf- und die Sonne am Schwanzende des mystischen Wesens. Der Drachenkopf steht dabei im dritten Haus, der Mond ist noch mit einem Fuß im vierten Haus, ehe auch er vollständig im dritten Haus angekommen sein wird. wie ich schon verriet berühren sich dabei unsere Wurzeln und unsere Visionen.
Da wir im Nebelmonat sind, der das Reich zu den Ahnen aufgeschlossen hat, ist hiermit auch unsere Anbindung an uralte Ahnenkräfte, aber auch eigene Inkarnationen gemeint. Sozusagen die Summe unseres Ursprungs, die Quelle unseres Seins in seiner Gesamtheit. In diesem Sinne sind unsere Visionen nicht nur die Lebensziele dieses irdischen Lebens, sondern auch sie sollten in ihrer Vollkommenheit betrachtet werden. Welche Visionen pulsieren in unserer Seele, was ist der Kern ihres Seins? In welche Daseinsbereiche fühlt sie sich berufen?
Dieser Vollmond kleckert nicht, er bringt die ganz großen Themen auf den Tisch. Der Mond spiegelt sich in der Sonne, die Sonne im Mond – beide verbinden den Drachen, den es nun zu fliegen gilt. Dabei stehen Sonne und Mond im Quadrat zu Saturn im Wassermann, in dessen Zeitalter wir uns befinden. Diese Konstellation aktiviert abermals das Quadrat zwischen Uranus und Saturn.
2021 hatten wir, beginnend mit dem 17. Februar, dreimal mit dieser Konstellation zu kämpfen, wie beispielsweise zum Beltane-Vollmond (15. Juni 2021) – falls du da noch Aufzeichnungen zu hast oder auch am 24. Dezember, also in der Rauhnachtszeit. Diese drei Quadrate waren entscheidend für 2021. In diesem Jahr scheint uns dieses Quadrat noch einmal auf die Füße treten zu wollen, damit wir es nicht vergessen. Es bringt stets große Veränderungen mit sich, die unübersehbar an uns rütteln. Saturn hat gerne die alte festgefahren Strukturen im Gepäck, befolgt brav Recht und Ordnung, mag es insgesamt sehr konservativ und gesittet. Getreu dem Motto: Das ist gut, das haben wir schon immer so gemacht. Prallt er aber auf Uranus, so wird die alte Welt gehörig ins Wanken gebracht, denn dieser Freigeist hält so gar nichts von festgefahrenen Wegen.
Das Quadrat bringt also Altes zu Fall. Es räumt auf und ist dabei nicht zimperlich. Das führt zu Reibungen und Spannungen. Auf der kleinen privaten Bühne des Lebens, aber auch im großen Stil – wir dürfen gespannt sein, was auf uns zukommt.
Uranus schwebt aber nicht irgendwo durch das All, nein er verbindet sich mit den Mondkräften und wandelt wie dieser durch den Stier. Mond und Uranus haben nur eines im Sinn – FREIHEIT! Unser Denken weitet sich und Grenzen werden in alle Richtungen übertreten. Wir verspüren den Drang uns auszudehnen, was perfekt ist, denn so – erinnere dich – kannst du den Strom der Drachenkraft vollkommen durch die strömen lassen, bis auch die letzte deiner Zellen mit dieser Power aufgeladen ist. Mond und Uranus helfen uns, so groß zu denken, wie wir nur können. Wir sind neugierig auf alles, was da so kommen mag und befürworten den Wandel und den Fortschritt. Das verschafft uns einen gehörigen Schub nach vorne.
Die Sonne hat ebenfalls Verbündete an ihrer Seite: Merkur und Venus, beide wie sie selbst im Skorpion stehend. Sonne-Merkur beschert uns einen messerscharfen Verstand, eine klare Fokussierung auf das, was wir wollen. Der Sonne-Venus-Aspekt harmonisiert unsere zwischenmenschlichen Verbindungen. Da Merkur und Venus untereinander ebenfalls agieren, sind gute, tief gehende Gespräche möglich. Neue Menschen können in unserem eigenen Feld auftauchen, mit denen wir in Einklang sind – wie ein Wiedersehen von alten (Seelen-) Freunden.
Der Vollmond im November ist wie ein Sammelbecken der letzten zwei Jahre, in das alles hinein geflossen ist, was geschah. Das kann alle Themen, auch alle Ängste und Sorgen noch einmal auf den Tisch bringen … oder nennen wir es besser „uns vor Augen führen“, denn indem wir es ganz genau anschauen, können wir durch das Portal gehen, welches der Drache uns offenhält und endlich ganz für uns selbst neue Welten und Räume betreten.