Dieser Neumond ist umgarnt von einer ringförmigen Sonnenfinsternis. Wir werden sie leider nicht sehen, aber spüren können. Und sie passt so wunderbar zu den Energien dieser Tage. Es beginnt die Mondphase von Samhain, die Zeit, in der die Nebel sich erheben und die Ahnen sich mehr als sonst in unsere Welten weben.
Diese Zeit führt uns in die Tiefe, wir dürfen ganz bei uns selbst bleiben. Es geht weit nach innen und doch nach vorn. Ich hoffe, du wirst sie spüren, diese Zeit des inneren Aufbruchs. Pluto, ach dieser so wunderbare Pluto bohrt sich nicht mehr in unsere Vergangenheit, sondern macht sich auf, in den Weg unserer Zukunft, dreht seine Bahnen Richtung Wassermann, Richtung Freiheit … lasst uns mit ihm beginnen.
NEUMOND in WAAGE
SONNE in WAAGE
14. Oktober 2023
19:55:07 MEZ / Berlin
Der Zauber von Pluto schenkt uns eine neue Richtung
Am 01. Mai diesen Jahres, mit dem Fest Beltane, legte Pluto den Rückwärtsgang ein, kehrte er noch einmal in den Steinbock zurück, weil zu viel noch aus der Vergangenheit in unseren Gedanken schwelt. Ganze 163 Tage schenkte er uns die Zeit, unsere Altlasten noch einmal zu durchleben – für viele von euch eine anstrengende Zeit, aber so wertvoll, wenn wir sie zu nutzen wussten.
Pluto ist derzeit DER „Planet“, wenn es um unsere Entwicklung hier auf Erden geht. Die erst drosselnde und nunmehr wieder treibende Kraft, die langsam an Fahrt aufnehmen wird. Am 23. März diesen Jahres hatte er das erste Mal den Wassermann betreten und uns einen kleinen Vorgeschmack von dem gegeben, was auf uns wartet, wenn wir es denn wollen. Durch seine Rückläufigkeit ist er am 11. Juni wieder im Steinbock gelandet und die Themen der Vergangenheit holten uns ein.
Jetzt mit dem 11. Oktober wendet sich das Blatt, aber erst am am 21. Januar 2024 wird er abermals den Wassermann erreicht haben. Und wieder bekommen wir einen Geschmack von Freiheit auf unseren durstigen Lippen. Diese Kraft wird uns bis zum 2. September des kommenden Jahres begleiten, wenn er dann, noch einmal durch seine Rückläufigkeit, ein letztes Mal in den Steinbock eintaucht. Nicht für lang, ganze 78 Tage nur. Eine zweite Chance für all jene unter euch, dann nachzuholen, was sie jetzt vielleicht versäumten. Am 19. November 2024 kommt er endgültig im Wassermann an und verweilt dort bis zum 19. Januar 2044.
Es war wichtig, die Belastungen aus der alten Zeit zu sortieren, sie noch einmal anzuschauen, aber dies ist vorerst vorbei. Für all jene, die ihre Augen davor verschlossen haben, wird es nun ein wenig schwierig, Schritt zu halten, mit all dem, was geschieht. Die Energien wirbeln schnell, sie warten nicht auf jene, die noch immer in der Angst angehaftet sind. Nutze gerne diese Tage noch, bis zum 21. Januar, um nachzuholen, was versäumt wurde. Es ist besser, du räumst nun endlich auf. Lass es nicht zu, dass dich deine Schatten auf ewig verfolgen. Verbünde dich mit ihnen, werde zu ihrem Freund, ihrem engsten Vertrauten … und nimm ihnen den Schrecken.
Der Tanz der Planeten zur Schwarzen Mondin
Ein neuer Zyklus beginnt, allein schon, wie wir gerade gesehen haben, durch den Vorwärtsgang des kleinen Plutos. Und überhaupt, durch den wundervollen Auftakt in eine neue Mondphase, in deren Wirkungsreich das mystische Samhain – Jahreskreisfest fällt – der Tanz der Hexen, das Fest der Ahnen und die Heilige Hochzeit.
Samhain fällt fast in die Mitte der Mondphase. Zwei Tage zuvor erwacht der Vollmond im erdigen Stier. Transformationszeit, wenn die Schnitterin ihren Knochenbeutel schüttelt und ihr raues Lachen im Winde klirrt. Es ist Zeit, in die innere Stille zu gehen. Sich mit den Ahnen zu verbinden. Der Fokus darf nun, dank Pluto, dennoch nach vorne gerichtet sein. Wohin soll die Reise gehen? Was hast du über dich erfahren in den letzten Frühjahrs- und Sommermonaten?
Die Zeit der Rückschau ist fürs Erste vorbei, jetzt dürfen wir aus der Vergangenheit lernen. Welchen Fokus wollen wir setzen? Welche Entwicklung streben wir in dieser Dunkelzeit an, was möchten wir vertiefen, was vielleicht hinter uns lassen?
Sonne und Mond wagen den Dunkeltanz auf dem 22. Grad in der Waage. Verbunden sind sie mit Merkur, dem Götterboten. Nahe dem südlichen, dem absteigenden Mondknoten – am Schwanz des Drachens, der wie eine Achse in unserem Sonnensystem wacht. Am Schwanz des Drachen hängt oftmals unser Ballast. Der Kopf, im nördlichen Mondknoten, zeigt, wohin die Reise geht. Auch hier geht es also darum, sich von alten Lasten zu befreien.
Das dunkle Mondlicht fällt auf unsere karmischen Verstrickungen, aus denen wir uns winden dürfen. Der Auftakt der neuen Mondphase vollzieht sich im Zeichen der Waage. Es geht um Ausgleich, Balance und Harmonie. Alles darf … nein, es muss sich ordnen.
Sonne und Mond stehen dem verwundeten Heiler Chiron gegenüber, der den Widder durchzieht und derzeit rückläufig ist, wie übrigens ebenso Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Chiron hilft, alte Verletzungen in die Heilung zu bringen. Dabei geht es vor allem um Verletzungen, die wir uns in unseren Beziehungen zugezogen haben, wenn das Herz geblutet hat, wund war und ganz roh. Es ist nun sehr wichtig, diese Bereiche ganz bewusst anzunehmen und als Erfahrung des Lebens zu integrieren. Kein Raum mehr für alten Groll und Trauer. Loslassen, einfach loslassen … und das Leben wieder in einen Fluss bringen. Passen wir auf, dass sich nichts mehr staut. Alles fließen lassen. Das Leben wartet voller Wunder und mit neuen Räumen auf dich, wo du reichlich Platz für deine Entfaltung finden wirst.
Die Venus durchzieht die Jungfrau zur Schwarzen Mondin, als eine der Schwestern der Mondin im kosmischen Raum. Die Venus steht dem Saturn in den Fischen gegenüber und auch hier werden wir geprüft. Dabei geht es weniger um alte Verbindungen, sondern vielmehr um aktuelle, gegenwärtige, zwischenmenschliche Beziehungen jeglicher Art.
Wir dürfen jedwede Verbindung auf den Prüfstein legen oder, gemäß der Zeitqualität, auf die Goldwaage legen. Auf der einen Seite wiegen wir die Qualität der Beziehungen, auf der anderen Seite unsere eigenen Werte. Leiden unsere eigenen Werte, so ist es an der Zeit, sich von diesen Menschen loszusagen. Das Leben verschwendet keine Kraft mehr in Felder, die nicht zu uns gehören. Sie zerren nur noch an unserer Energie. Lasse nicht zu, dass du diesen wunderbaren Aufschwung verpasst, weil du dich nicht lösen kannst von dem, was dir schadet. Stehe für dich ein, sei mutig.
Setzt auf der einen Seite die Venus den saturnischen Kräften zu, so agiert auf der anderen Seite noch eine dritte Schwester im Bunde, die Ur-Göttin Lilith. Auch sie steht in Opposition zu Saturn und zieht ihre Kreise durch das Reich der Jungfrau, der leuchtenden Venus ganz nah. Geballte Schwesternschaft zum Tanz der Schwarzmondin. Ich kann förmlich das Flüstern der Lilith hören, wie sie Venus zuraunt: „Die Liebe hat auch dunkle Seiten.“ Natürlich sagt sie das, die aus dem Paradies verschmähte, von der Liebe verratene Göttin. Stark und mutig ging sie ihren Weg, barfuß auf Dornen, mit nackter Haut durch die Feuer ihrer Peiniger. Und doch, immer aufrecht, immer stolz – unbeugsam.
Sie lehrt uns, auf uns selbst zu hören, unserer inneren Stimme zu lauschen. Sie webt die weibliche Urkraft in unsere Knochen. Finde in dir die Quelle deiner eigenen, weiblichen Kraft. Finde den Zugang zu deinen Emotionen und lasse nicht zu, dass sie in den Echos vergangener Zeiten verloren gehen. Löse dich von den Gedanken, dass Beziehungen unveränderlich sein müssen. Alles wandelt sich, ist stetig im Fluss mit ruhigen Sequenzen und doch so mancher Stromschnelle. Alles was ist, zerbricht immer wieder. Alles strebt nach Entfaltung, alles verändert seine Form. Fürchte es nicht, fließe mit dem Leben, fließe mit deinen Beziehungen. Schenk dir Raum, schenke dem anderen Menschen Raum. Lass zu, dass alles stets neue Formen annimmt. Stärke dein Gegenüber in seinem Wirken und nimm für dich selbst gleichsam dieses Recht heraus.
Der Lilith-Saturn-Aspekt ist eine Herausforderung, denn er legt die Finger in offene Wunden. Suche nicht das Perfekte, suche die Liebe zwischen den Zeilen, die Geborgenheit in der Stille. Fokussiere dich nicht auf die Schwachstellen deines Gegenübers, finde die Liebe, das Verbindende. Klammere dich nicht an materielle Werte, was zählen sie schon. Was davon wirst du mitnehmen können, wenn du eines Tages neu geboren wirst? Keine Anhaftungen, sei frei … frei wie der Wind.
Pluto segelt uns nun davon, reist durch den Steinbock, direkt zurück in das Reich der Freiheit, der Rebellion – das Zauberreich des Wassermanns. Folge ihm, folge seinem Ruf. Finde deine eigene Freiheit, lebe deine Werte, schmiede dir dein Glück. Wir können Liebe oder Glück nicht mehr borgen, nicht mehr finden in einer Person, die wir nur wählten, weil es bequem war. Es wird nicht mehr reichen. Damit fallen wir auf die Nase, statt auf den eigenen Füßen zu stehen. Nur das Wahre hat Bestand, immer mehr. Sei also wahr, sei wahrhaftig. Lebe, sei frei, sei mutig und stark. Nimm dein Leben endlich in die Hand. Die Neumondzeit wird dich dabei unterstützen. Laufen jedoch, kannst nur du allein.
Ich wünsche dir einen wundervollen Zauber-Neu-Mond. Möge er dich durchfluten, beseelen und reich beschenken. Pass auf dich auf, weil du es dir wert bist. In jedem Moment.