Der Hektik der heutigen Zeit ist es oftmals geschuldet, dass wir unsere Träume verlieren. Der Stress beherrscht zu sehr unseren Alltag und der Schlaf allein kann  die nötige Erholung nicht mehr zur Verfügung stellen. Die Nächte werden unruhig, kurz und erscheinen vielen Mensch vollkommen traumlos. Wir können uns einfach nicht mehr an unsere Träume erinnern, dabei sind sie doch so wichtig für unsere geistige Gesundheit.

Es ist sehr wichtig, dass wir unseren Träumen achtsam lauschen.

Beim Träumen ist unser Gehirn besonders aktiv, manchmal sogar noch aktiver, als wenn wir wach sind. Dann kommunizieren verschiedene Hirnareale miteinander, das Gehirn assoziiert frei zwischen all den Ideen und Erinnerungen, die es tagsüber gespeichert hat

-Sara Mednick, Schlafforscherin der University of California in San Diego-

Träume sind die Hüter unserer Seele

Als ich ein junges Mädchen war, erlebte ich die Welt oft als einen düsteren Ort. Die Tage waren grau und leer, die Nächte jedoch voller Farben. Meine kunterbunten Träume waren meine Freunde. Jeder einzelne Traum war die Quelle meiner Lebenskraft.

Nacht für Nacht träumte ich wundervolle Märchen und Geschichten, welche mich meistens als Zeichentrickfilme besuchten. So wie bei der ursprünglichen Version von „Heidi“. Ich träumte so gerne, dass ich mich immer freute am Abend endlich schlafen zu gehen. Die Träume haben mich beschützt.

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Träume sprechen zu uns, jede Nacht

Wir träumen immer. Jede Nacht wandeln wir durch Welten, die grenzenlos sind. Unser Gehirn leistet dabei erstaunliches. Wir bereisen Länder, in denen wir nie zuvor gewesen sind und sprechen Sprachen, deren Sinn uns im wachen Zustand nicht verständlich wäre.

Träume können wundervoll sein, erkenntnisreich aber auch sehr beängstigend.

Viele Träume haben wir spätestens beim Frühstück wieder vergessen. Sie sind flüchtig wie ein Nebelhauch. Wir haben in der modernen Welt verlernt auf unsere Träume zu achten.

Ein jeder Traum ist eine brillante Vorstellung unseres Unterbewusstseins. Es redet mit uns in jeder Nacht, denn das Unterbewusste hat uns viel zu erzählen. Je offener wir für unsere Träume sind, um so mehr können wir über uns selbst erfahren. Träume sind wie gute Freunde. Achten wir auf sie und gewähren wir ihnen wieder Einlass in unser Leben.

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Träume, das Reich verschlüsselter Botschaften

Im Traum leben wir in einer Art Parallelwelt, dessen Detailgenauigkeit wirklich faszinierend ist. Unser Gehirn erschafft eine Welt, die uns absolut real erscheint und in der wir uns wie selbstverständlich aufhalten.

Die Träume sprechen zu uns und sie erzählen uns alles was wir wissen müssen, um ein gesundes und achtsames Leben zu führen. Jeder einzelne Traum ist ein Schutzpatron unserer Seele.

Die Botschaften der Nacht, welche oft verschlüsselt sind, deuten unser alltägliches Leben.

In manchen Nächten stecken sie ihre Finger tief in unsere Wunden, dass es kaum mehr erträglich scheint. Das kann schmerzen, ja! Träume öffnen in der Nacht unsere Augen für all das, was wir am Tage nicht sehen wollen. Lernen wir auf unsere Träume zu achten, so entwickeln wir uns weiter und erkennen was mit unserem Körper und unserer Seele wirklich los ist.

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Auf einem Einhorn durch den Regenbogen

Im Traum ist einfach alles möglich. Wir können bärenstark sein, mindestens so stark wie Pipi Langstrumpf. Im Traum können wir schlauer sein als Albert Einstein. Wir können fliegen wohin wir wollen und im Wasser atmen ohne auftauchen zu müssen. Im Traum können wir mit Tieren sprechen und wer möchte kann auf einem Einhorn durch den Regenbogen tanzen. Im Traum ist einfach alles möglich!

Das alles leistest DU!

Ist das nicht unglaublich? Jedes noch so winzige Detail entsteht in deinem Gehirn. Du kannst ganze Welten erschaffen. Was für ein Potential

Sonne küsst Mond

Der Traum in der Wissenschaft

Mark Solms, Neurowissenschaftler und Psychoanalytiker, Leiter der Abteilung für Neuropsychologie am Groote Schuur Hospital in Kapstadt sowie seit 2005 Professor für Psychiatrie am Mount Sinai Hospital in New York, hat sich im Rahmen seiner wissenschaftlichen Arbeiten mit Patienten, die an enormen Bewusstseinsstörungen leiden, intensiv mit der Thematik des Träumens beschäftigt.

Solms erkannte, dass das mesolimbische Dopaminsystem, das Belohnungs- oder Motivationssystem, beim Träumen eine wichtige Rolle spielt. Wird der Botenstoff Dopamin gehemmt, so werden auch die Träume weitestgehend unterdrückt.

Im Traum ist also unser Belohnungs- und Motivationssystem äußerst aktiv. Dopamin ist der Botenstoff, der uns dazu motiviert in die Welt hinaus zu wandern und alles wahr werden zu lassen. Eines der Gründe warum im Traum einfach alles möglich ist.

Es erlaubt Dir, virtuell alles zu tun, was du willst.

-Mark Solms-

Das bedeutet nicht nur, dass wir im Schlaf tun können, was wir nur wollen, sondern eben auch, dass wir überhaupt erkennen können, was wir wollen!

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Der Sinn der Albträume

Albtraum

Antti Revonsuo, finnischer Albtraumspezialist, ist davon überzeugt, dass wir in unseren Albträumen lernen mit späteren Gefahren besser umzugehen. Im Traum proben wir den Umgang mit stressigen Situationen für den Ernstfall. Es werden Gefahren simuliert, damit der Träumende im Wachzustand davon profitieren kann.

Wir fallen im Traum, werden von einem Auto überfahren oder stürzen mit dem Flugzeug ab. All das, so Revonsuo, sind wichtige Lektionen, die uns auf unerwünschte Momente des Lebens vorbereiten sollen.

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Albträume sind nützlich

Patrick McNamara ist Neurowissenschaftler, Albtraumforscher und Dozent der Psychiatrie der Universität Boston. Er sagt, dass Albträume zwar nicht angenehm für uns sind, aber ähnlich wie Fieber einen nützlichen Zweck erfüllen. Sie helfen uns, unsere Identität während des Schlafes zu festigen.

McNamara hat etliche Gehirnscans durchgeführt und dabei festgestellt, dass das Limbische System in der Traumphase hoch aktiv ist. Das Limbische System ist für unsere Emotionen verantwortlich. Ein Bereich des Limbischen Systems ist die Amygdalla, ihr wird beim Träumen eine besondere Rolle zugewiesen.

Sie beherrscht negative Emotionen, besonders Angst. Ein Albtraum ist im Grunde der Verlust von hemmenden Mechanismen der verschiedenen Verschaltungen, die normalerweise Angst und Panik regulieren.

-Patrick McNamara-

Ein Verlust von hemmenden Mechanismen! Da haben wir es wieder: Träume öffnen uns für unsere Seele.

Albträume treten fast immer in der sogenannten REM (Rapid Eye Movement) Schlafphase auf. In dieser Phase sind unsere Muskeln vollkommen entspannt, nur die Augäpfel rollen hinter den Lidern noch hin und her. Unser Körper ist schlau, er lässt uns mit einem Dämon kämpfen, währenddessen wir wie gelähmt im Bett liegen. Dies ist äusserst praktisch, da wir uns somit selbst vor Verletzungen schützen. Es wäre ziemlich unpraktisch, wenn wir nicht nur im Traum, sondern auch in der Realität zurückschlagen würden.

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Die REM Phase und unsere Träume

Im Grunde können wir die ganze Nacht über träumen, besonders intensiv träumen wir jedoch in der bereits erwähnten REM Phase. In etwa 90 bis 120 Minuten je Nacht träumen wir fünf bis sechs zeitlich voneinander getrennte Abschnitte.

Die REM-Phase verbessert die kreativen Prozesse in unserem Gehirn. Dies belegt eine Studie unter der Leitung von Sara Mednick und Denise Cai am psychologischen Institut in San Diego. Dieser Effekt in der REM Phase ist höher als in jeder anderen Schlafphase und auch höher als im Wachzustand.

Während der Studie schnitten die Testpersonen bei diversen Denkaufgaben besser ab, wenn sie davor geschlafen haben.

Den Probanden wurden Wortgruppen vorgegeben, welche sie logisch ergänzen sollten.

cookie, heart, sixteen

Die Lösung: sweet, (sweet cookies, sweetheart oder sweet sixteen)

Der Test wurde am Morgen und am Abend durchgeführt. Eine Gruppe schlief zwischendrin mit der REM Phase, eine andere Gruppe ohne REM Phase und der Rest durfte gar nicht schlafen. Die Gruppe mit REM-Phasen im Schlaf konnten ihre Ergebnisse am Abend um 40 Prozent steigern, die beiden anderen Gruppen machten keinen nennenswerten Fortschritt.

Die Schlafforscherin erklärt, dass in der REM Phase verschiedene Gehirnareale miteinander kommunizieren. Das Gehirn assoziiert frei zwischen allen Ideen und Erinnerungen, welche tagsüber gespeichert werden. Erinnerungen werden noch einmal durchgegangen, wobei alles Wichtige gespeichert und alles unwichtige gelöscht wird. Neu erlernte Fähigkeiten werden im Schlaf wiederholt und so in unserem Gehirn verfestigt.

Wir sammeln Informationen am Tage und verwandeln sie in der Nacht zu Wissen.

Genial, oder?

Sonne küsst Mond

Sei achtsam mit deinem Schlaf-Therapeuten

Die Welt der Träume ist ein faszinierendes Feld. Vieles ist unerforscht, aber je mehr Kenntnisse über die Welt der Träume gewonnen werden, um so mehr beeindruckt mich diese Gabe unsere Unterbewusstseins.

Die Seele wird durch unsere Träume beschützt. Jeder Traum ist ein guter Therapeut, welcher in jeder Nacht unsere Gefühlswelt analysiert. Ein Traum zeigt was unsere Seele, unser Körper sich wünscht. Er zeigt auch was uns belastet.

Träume unterstützen uns in unserer gesunden Entwicklung, Grund genug ihnen Aufmerksamkeit zu schenken und mehr auf sie zu achten. Findest du nicht?