Drei Kerzen brennen am Julkranz.

Nur noch drei Wochen vergehen, ehe das Licht der Sonne neu geboren wird und die Zeit der Rauhnächte beginnt. Die tiefe Phase der Dunkelzeit begann mit Samhain. Es ist eine Zeit der inneren Einkehr und der Besinnung auf jene Dinge in unserem Leben, die wirklich wichtig sind.

Wir können uns den Raum nehmen nehmen, um unseren Schatten zu begegnen, die uns jetzt deutlicher als im Rest des Jahres rufen. Es ist der Moment gekommen, das eigene Leben und den Weg, den wir gehen, zu hinterfragen.

Wer sind wir in der heutigen, turbulenten Zeit? Sind wir eine Familie, ein Volk, eine Gemeinschaft oder einfach nur nebeneiander her lebende Wesen?

Wie weit geht unser: Wir sind? Endet es in den eigenen vier Wänden, reicht es vielleicht bis an die Grenzen des eigenen Landes oder geht es gar darüber hinaus?

Und wer bestimmt eigentlich, was und wer wir sind?

Diese stille, zurückgezogene Phase des Jahres ist auch eine Zeit, um sich der Nächsten zu erinnern.

In dieser Welt sind die Grenzen klar abgesteckt. Zwischen den Grenzen der Länder stehen reale oder imaginäre Zäune.

Aber auch wir selbst schaffen immer wieder Grenzen. In unseren Herzen, in unserem Geist und unseren Handlungen.

Wir leben allzu oft eine Mentalität des „Das geht mich nichts an.“

Wir schauen weg, verdrängen oder im schlimmsten Fall bekämpfen wir das, was uns eigentlich wirklich nichts angeht. Nun, wir sind Menschen, nicht wahr? Doch sind wir auch immer menschlich oder sind wir nur menschlich, wenn wir direkt betroffen sind?

 

Wir können eins sein wie der Kranz

Der Lichterkranz zur Wintersonnenwende bildet eine Einheit. Er ist geschlossen und klammert nichts aus. Das Licht der Kerzen erstrahlt für dich, die Menschen, die du liebst und auch für alle anderen Wesen, mit denen wir energetisch verbunden sind.

Wir ALLE sind Kinder dieser Welt, geboren aus dem Schoße der Urmutter, der alten Göttin. Wir sind allesamt die Lichter dieser Erde. Der einzelne Kristall einer Schneeflocke ist atemberaubend schön, aber sehr fragil. Alle Schneeflocken-Kristalle zusammen sind eine starke Masse, welche als Lawine alles niederreißen kann. So ist es auch mit uns. Allein sind wir weniger geschützt als in der Geborgenheit einer Gemeinschaft und doch grenzen wir uns gegenseitig aus. Reichen einander zu selten die Hand. Bekämpfen wir uns, weil wir nicht einer Meinung sind. Wann haben wir verlernt, die Meinung Anderen auszuhalten?

In jedem Einzelnen von uns schlägt ein lebendiges Herz. In jedem Einzelnen von uns fließt durch die Adern die Kraft des Lebens. Kein Mensch ist schlechter oder besser als der Andere.

Alle Menschen sind gleich!

Dieser Gedanke wird in unsere Köpfe getragen, aber er trifft scheinbar immer seltener auf fruchtbaren Boden.

Nur manche sind gleicher …

Allzu viele Menshcen finden sich in diesem Teil der (zerstörerischen) Aussage wieder. Besser sein als mein Nachbar, als meine Kollegin, als mein Widersacher, als als als … Ein ständiger Kampf, der sehr ermüdend ist. Hinzu kommt in letzter Zeit die Unsitte, der Meinung zu sein, alles besser zu wissen und dadurch besser zu sein. Verrückt!

Die Liebe kennt keine Kämpfe, sie kennt kein besser und kein schlechter. Sie kennt auch keine Unterschiede zwischen uns Menschen, keine Grenzen, Gesetze und Idiotien.

Liebe gibt nichts als sich selbst

und nimmt nichts als von sich selbst.

Liebe besitzt nicht, noch lässt sie sich besitzen;

Denn die Liebe genügt der Liebe.*

 

Besinnen wir uns darauf, dass wir Menschen sind und handeln wir menschlich.

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Der heutige Tag lädt zu einer Meditation ein. Entfache in deinem Geiste ein Feuer der Liebe. Konzentriere dich auf dieses Feuer und gib einen Teil davon in die Herzen jedes einzelnen Menschen.

Spüre die Wärme der Flammen. Fühle wie sie sich in deinen Gedanken und in den Herzen der Welt ausbreiten.

Schenke der Welt deine Liebe, den Menschen dein Lächeln und reiche den Hilfebedürftigen deine Hand.

Im Namen der Menschlichkeit.

 

Vorbereitungen für die Rauhnächte

In der letzten Woche galt es, sich an die Erlebnisse des letzten Jahres schon einmal grob zu erinnern, denn sie werden den ersten Teil unserer Reise durch die Rauhnächte ausmachen.

Buch Meine zauberschönen Rauhnächte - Alexa SzeliIm zweiten Teil der Rauhnachtszeit kommen wir in der Gegenwart an. Wir werden unsere Spirits suchen, die eigenen Wurzeln erspüren, den Fluss des Lebens fühlen oder auch die Ahnen rufen.

In der kommenden Woche kannst du dich gerne mental auf diesen Teil der Rauhnächte vorbereiten. Du kannst zum Beispiel Bilder deiner Ahnen suchen. Auf das Vergangene kommen wir mit dem Beginn der Sperrnächte noch einmal zurück.

Hast du dir schon ein Tagebuch für die Rauhnächte besorgt, in welchen du deine Erlebnisse und Träume eintragen kannst?

Überlege dir auch, ob du einen Altar für die Rauhnächte aufbauen möchtest und wie dieser aussehen soll.

Je besser du dich vorbereitest, desto mehr kannst du dich auf das Wesentliche in den Rauhnächten besinnen.

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*Zitat aus dem Gedicht ‚Von der Liebe‘ von Khalil Gibran