Dieses Ritual zur Wintersonnenwende ist für waschechte Hexen gedacht. Du musst dafür nicht mit dem Besen fliegen können, aber es sollte ein wenig Hexenblut durch deine Adern fließen. Die Sonnenwende zur Mondraniht ist eines der wichtigsten Feste im Jahreskreis, ob nun Hexe oder nicht – es berührt uns tief in der Seele, wenn das Licht im Sch0ß von Mutter Erde neu geboren wird.
In den uralten Kulturen wurde das Sonnenfest in der Modraniht, der Mütternacht, von der Dämmerung bis zum Aufgang der Sonne gefeiert. Die aufgehende Sonne war die Belohnung für die Rituale der Nacht. Vielleicht möchtest du selbst einmal die Wintersonnenwende mit einem größeren Ritual erleben. Ich zeige dir gerne eine mögliche Variante, bitte dich aber das Ritual passend für dich selbst zu formen.
Lasse das Ritual gerne unter freiem Himmel stattfinden, wenn du die Möglichkeit dazu hast. So stellst du eine stärkere Verbindung her. Ist das nicht möglich, so kannst du es auch in deinem Zuhause durchführen. Hast du unerfüllte Wünsche und Träume, so schreibe sie auf einen Zettel und trage diesen während des Rituals bei dir.
Hexen Ritual zur Wintersonnenwende
Zu Beginn des Rituals wird ein Kreis aus immergrünen Zweigen gelegt. Folgende Zweige kannst du nutzen:
- Fichte
- Wacholder
- Rosmarin
- Zeder
- Kiefer
In diesem Kreis ist der Altar aufgebaut, der ebenfalls mit immergrünen Zweigen geschmückt ist.
Du kannst auf dem Altar Kerzen mit folgenden Farben nutzen:
Magenta
- erzeugt sehr hohe Frequenzen
- wirkt stark energetisierend
Schwarz
- Öffnet die Ebenen deines Unterbewusstseins
- verbannt das Böse
- verleiht tiefe meditative Ruhe
Silber (auch grau möglich)
- fördert die Intuition
- wirkt negativen Kräften entgegen
- steigert deine psychischen Fähigkeiten
- ist mit den Kräften der Mondin verbunden
Achtung: Die Kerzen sollten für die magische Arbeit immer durchgefärbt und nicht nur mit der Farbe ummantelt sein. Die Farben sind eine energetische Stütze. Hast du diese Farben nicht zur Hand, so kannst du du auch jederzeit Kerzen aus Bienenwachs oder weiße Kerzen nutzen.
Weitere Utensilien für dein Ritual:
- ein feuerfestes Gefäß
- ein feuerfester Untergrund
- einige Holzscheite
- Anzünder wie Holzspäne, Papier, etc.
- Streichhölzer oder Feuerzeug
oder
- eine gelbe oder rote Kerze (falls nicht vorhanden, eine weiße Kerze)
weiterhin:
- Gegenstände, welche die Elemente charakterisieren (genaueres im Text)
- Räucherharz (z.B. Weihrauch, Myrrhe, Capal Manila, Kiefernharz)
- Räuchergefäß
- Kohle & Sand
- Mehl oder ein weißes Band
- ein Instrument, z. B. Trommel, Flöte, Mundharfe oder auch eine Rassel
Der Aufbau von deinem Altar
Die Mitte des Altars bildet ein feuerfestes Gefäß auf einer ebenfalls feuerfesten Unterlage. Ideal wäre ein dreibeiniger Kessel aus Eisen. Schichte kleine Holzscheite im Kessel auf und fülle ihn am Boden mit leicht brennbaren Material, wie Sägespäne. Du kannst alternativ auch eine gelbe oder rote Kerze aufstellen. Du benötigst nicht zwingend einen Kessel, wenn du keinen hast. Innerhalb der eigenen vier Wänden bitte immer eine Kerze verwenden.
Stelle nun Steine oder magische Gegenstände für die vier Elemente auf.
Das Element der Erde wird im Norden platziert. Um die Erde zu symbolisieren nimm entweder schwere und undurchsichtige Steine oder grüne Steine wie einen Smaragd oder den Peridot. Auch Bernstein, Schiefer und versteinertes Holz tragen die Kraft der Erde in sich. Du kannst auch ein Pentagramm verwenden, dass auf Holz, Metall oder Ton graviert ist. Weitere Möglichkeiten sind: Etwas aus Eisen oder Blei, Salz, ein Teller frischer Erde.
Im Osten kannst du für das Element Luft Zinn oder Kupfer verwenden. Mit dem Element Luft verbunden sind auch Bergkristalle, der Chalcedon, der Amethyst, ein Citrin oder Smaragd. Falls vorhanden nutze einen magischen Stab. Weitere Möglichkeiten sind: Eine Feder, brennender Weihrauch oder stark duftende Blumen / Kräuter, wie Löwenzahn, Sonnenhut oder die Ringelblume.
Im Süden folgt das Element des Feuers. Das Feuer kannst du mit roten oder feurigen Steinen, wie Jaspis, Feuerachat oder auch der Granat symbolisieren. Du kannst auch Vulkangestein nutzen. Du kannst Gold oder Messing aufstellen. Ebenso kannst du ein Messer hinlegen, Nutze dein Athame (zeremonielles Messer), wenn du eins besitzt.
Den Westen und somit das Element des Wasser schmückt ein Gefäß mit Wasser, idealerweise im Silberbecher. Du kannst auch nur Silber nutzen oder auch Muscheln. Geeignete Steine für das Wasser sind Mondstein, Chrysopas oder ein Aquamarin. Besonders gut geeignet sind Opala, die selbst bis zu 20 Prozent Wasser enthalten.
Stelle nun ein Räuchergefäß auf. Habe ein Harz (wie Weihrauch, Myrrhe oder Capal Manila) zur Hand. Stelle auch Kräuter bereit. Für die Wintersonnenwende empfehle ich dir Johanniskraut und Wacholder.
Der Schutzkreis
Ziehe nun einen magischen Schutzkreis.
Das ist vor allem wichtig, wenn du in der Ausübung magischer Rituale noch ungeübt bist. Dieser Schutzkreis dient wie es der Name schon sagt zum Schutz, noch wichtiger aber ist, dass er die Energie inmitten des Kreises bündelt und so beieinander hält.
Bist du noch ungeübt, so kannst du einen Kreis aus Mehl ziehen. Nutze im Wald bitte kein Salz. In der Wohnung kannst du ein weißes Band benutzen. Bist du des Visualisieren bereits mächtig, so kannst du einen imaginären Kreis ziehen, zum Beispiel aus Feuer.
Ziehe den Kreis in mit dem Lauf der Sonne, im Uhrzeigerrichtung – drehe dich also rechts herum. Am Ende des Rituals entfernst du den Kreis wieder, wobei du nun linksherum arbeitest, entgegen dem Sonnenlauf.
Ein Schutzkreis bündelt wie gesagt deine Energien und lässt sie nicht einfach verpuffen. Er hält ungewünschte Energien fern und bildet letztendlich magischen Grund (und Boden). Alles was innerhalb des Kreises liegt, ist nun dein Tempel.
Entzünde die Kerzen
Entzünde für das Ritual die Kerzen. Arbeitest du mit einer gelben oder roten Kerze in der Mitte statt dem Feuer, so entzünde diese jedoch noch nicht.
Erwecke den Klang
Schlage die Trommel, ertöne den Klang einer Schale, singe oder summe. Wähle einen Klang, der dir angenehm ist. Lasse den Schall durch den Nachthimmel fliegen, um die Ebenen zu wecken.
Räuchere das Harz
Räuchere im Anschluss das Harz. Es verbindet uns mit der geistigen Welt. Harze eignen sich immer, um verschiedene Dimension in einen gemeinsamen Raum einzuladen.
Sprich den ersten Vers
Finde einen Vers, der das Alte kennt und das Neue aufzeigt. Mit der Wintersonnenwende wird das Licht neu geboren, die Zeit der Finsternis endet. Das Neue beginnt. Finde einen Weg, dies in Versen auszudrücken. Ich habe ein Beispiel für dich, wie solch ein Vers lauten könnte:
Das Dunkel fürchte ich nicht, denn dem Dunkel folgt das Licht.
Die Nacht ängstigt mich nicht, denn der Nacht folgt der Tag.
Das Böse siegt nicht über mich, denn dem Bösen folgt das Gute.
Die Kälte lässt mich nicht erfrieren, denn der Kälte folgt die Wärme.
Die Leere bricht mich nicht, denn der Leere folgt die Fülle.
Entfache ein Leuchten
Zünde nun mit einem Streichholz den Inhalt des Kessels oder deine Kerze an. Dies ist deine Verbindung zur Sonnenkraft.
Danke der Großen Göttin und rufe das Sonnenkind
Ich entzünde dieses Feuer um dir, der Urgöttin der Erde, zu danken.
Ich danke dir für das Leben und Licht, dass du gebierst.
Möge die Sonne zurück kehren und das Licht zunehmen.
Ich heiße dich willkommen, Gott der Sonne.
Sei willkommen nährendes Licht.
Sei gegrüßt Urgöttin und Mutter der Erde.
Finde auch hier gerne eigene Worte. Du kannst die Verse nutzen, aber eigene Verse sind stets kraftvoller, weil du schon Magie webst, wenn du nach ihnen suchst.
Meditiere
Meditiere dann, das Feuer fest im Blick. Konzentriere dich auf die Kraft der Sonne und die schlafenden Energien des Winters. Werde dir bewusst, dass die Energien nicht nur in der Natur, sondern auch in uns ruhen. Denke dann an den Neuanfang und preise die Wiedergeburt des Sonnengottes. Stelle dir vor, wie das Licht neu geboren wird – in der Natur und auch in dir.
Sprich nun den letzten Vers
Spüre, wann es Zeit ist, wieder vor deinen Altar zu treten. Die Zeit ist gekommen, wenn du bereit bist das Alte gehen zu lassen und du dem was kommst den nötigen Raum schenken kannst. Das Neue ist im Sonnengott verkörpert. Ein möglicher Vers wäre hier:
Ich grüße dich Sonnengott.
Schenke Dein Strahlen der Welt.
Lasse Dein Licht über uns wachen.
Sei gesegnet und beschützt.
Neu erwachtes Kind der Sonne.
Die Wünsche
Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt für deine persönlichen Wünsche, falls du dir welche notiert hast. Übergib sie dem Feuer und danke für ihre Erfüllung.
Finde dein persönliches Ritual-Ende
Löse nun den Schutzkreis wieder auf. Beende dein Ritual ganz intuitiv, höre auf deinen Bauch. Vielleicht möchtest du noch länger in Ruhe verweilen. Du kannst das Ritual auch mit einem einfachen Mahl beenden, dass du dankbar zu dir nimmst.
Die Wintersonnenwende ist ja auch zugleich die erste Rauhnacht und du vielleicht möchtest du nun ganz bewusst in die Magie der Rauhnächte hineingleiten. Tue was immer dir richtig erscheint.
Titelbild von Matthew Barra von Pexels