Du kannst deinen Körper berühren. Hast du nicht gerade durch die Einnahme bestimmter Substanzen vernebelte Sinne, so erscheint er dir im Normalfall mit klaren, festgelegten Grenzen. Ein Körper kann sich weich anfühlen, muskulös, verbeult oder mit den Wellen des Lebens geädert sein.
Und doch ist all dies ein Trugbild unserer eigenen Projektion. Ich, du und alle anderen Wesen auf diesem Planeten sind eine energetische Zusammensetzung vieler Teilchen – Wir sind pure kosmische Energie.
Ein kleiner Ausflug in die Physik
Puh Physik, wirklich? Das klingt ja jetzt schon anstrengend.
Bleib noch ein wenig, denn Physik ist wunderbar. Es ist eine der faszinierendsten Wissenschaften überhaupt und der Magie so nah, dass selbst der größte Entfesselungskünstler diese Verbindung nicht zu trennen vermag.
Gerade in den heutigen Zeiten überschlägt sich die Physik förmlich dabei, all unser Wissen nun endlich wissenschaftlich zu belegen. Dies gilt im Besonderen für den Bereich der Quantenphysik. Ein Beweis nach dem anderen für die Existenz von „Magie“ taucht auf und wird empirisch erfasst. All unser intuitives Wissen aus dem Genpool unserer Urahnen erhält immer mehr eine Form, eine Erklärung.
Nicht, dass ich dies für mein eigenes Wirken bräuchte, um an das zu glauben, was ich tue. Das Wunderbare daran ist einfach, dass nun auch die Skeptiker mehr und mehr verstummen.
Allein dafür liebe ich die Physik!
Was aber haben nun diese fantastische Wissenschaft und die kosmische Energie miteinander zu tun? Warum sind wir keine festen Körper, wir können uns doch ganz deutlich als genau solche wahrnehmen?
Was ist unser Körper so rein physikalisch?
Ich bin ein physikalischer Körper, du natürlich auch. Mein Körper verfügt über eine bestimmte Masse, welche in diesem Universum einen klar definierten Raum einnimmt. Er besteht aus Materie und liegt in einem bestimmten Aggregatzustand vor oder vereint alle Formen davon.
Ich bin also eine feste Form, mit flüssigen und gasförmigen Anteilen. In der klassischen Physik ist dieser Körper begrenzt. Es heißt, all den Raum, den ich bereits einnehme, kann sonst nichts mehr einnehmen.
In der Quantenphysik gibt es keine lokalisierten Grenzen!
Die Wissenschaftler haben in diesem Bereich schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts festgestellt, dass Newtons materielles Weltbild nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Eine physikalische Revolution bahnte sich seither unaufhörlich ihren Weg und heute widerspricht niemand mehr der Theorie, dass unser gesamtes Universum im Grunde pure kosmische Energie ist.
Du bist 99,9% pure kosmische Energie!
Wir bestehen aus winzigen, tanzenden Teilchen – aus Atomen, Neutronen, Ionen, Elektronen, Quarks, …et cètera! All diese Formen sind unendlich teilbar und können sich endlos ausdehnen – so wie das Universum selbst. Sogar im allerkleinsten Teilchen ist die Gesamtheit des Universums abgebildet. Sie verfügen über die gleiche Struktur.
Denke an das eine hermetische Prinzip, das genau dies schon lange als wahren Kern in sich trägt: Wie oben, so unten. Wie im Makrokosmos, so im Mikrokosmos.
Unsere Atome weisen allesamt ein eigenes energetisches Muster auf. Jedes Einzelne! Alles besitzt seine eigene Schwingung. Faszinierend, nicht wahr? Diese Atome tanzen also durch die Welt und was noch weitaus mehr zum Staunen bringt: Jedes Atom besteht zu 99,9% aus Energie, nur der Atomkern mit einem Anteil von 0,1% besteht aus Materie.
Versuche, diesen Gedanken einmal ganz tief in dein Bewusstsein eindringen zu lassen: Du bist zu 99,9% pure, kosmische Energie und bestehst nur zur 0,1% aus Materie. Und doch können wir einander sehen, verrückt nicht wahr?
Wie kann das möglich sein? Warum können wir uns so sehen, wie wir es tun?
Zum einen presst unser Gehirn immer alles in feste Strukturen. Es erzeugt stets ein sinniges Bild, mit dem es etwas anfangen kann. Je unfreier das Gehirn, desto klarer seine Grenzen. So einem Gehirn fällt es zum Beispiel schwer, die Aura eines Menschen zu sehen. Das ist ein Grund.
Hinzu kommt, dass die Teilchen sich so schnell bewegen, dass sie quasi eine Illusion erschaffen. Sie liegen zudem dicht an dicht. Binden wir ein Licht an ein Stück Schnur und drehen wir diese, so entsteht die Illusion eines Kreises, wenn wir die Schnur nur schnell genug kreisen lassen. Wir sehen den Reifen, obwohl er nicht da ist. Nun, hier könnten wir noch zupacken und sehr, sehr kurz in einen „leeren“ Raum greifen. Aber je schneller sich das Licht drehen würde, um so weniger gelingt dies. Wir greifen hinein und treffen immer auf Masse.
Okay, nehmen wir einmal an, du bist der Eiffelturm! Der Anteil deiner eigentlichen Materie wäre nur so groß wie das Köpfchen eines Streichholzes. Ich weiß, es ist nicht einfach, das zu verstehen. Aber weißt du, was echt verrückt ist? Diesem kleinen Streichholzköpfchen widmen wir extrem viel Aufmerksamkeit, dabei ist es nur ein winziger, winzig winziger Teil unseres Selbst.
Du bist ein tanzendes Energiebündel!
Nochmal – Du bestehst zu 99,9% aus kosmischer ENERGIE!
Wäre es nicht absolut dumm von uns, wenn wir dies nicht berücksichtigen? Fangen wir an, der kosmischen Energie mehr Beachtung zu schenken.
Wir nehmen die Welt mit unserem zumeist stark eingeschränkten Bewusstsein wahr. Bist du schon einmal durch Nebel gewandert oder hast du den Dunst über einem See am frühen Morgen beobachtet? Es schenkt dir eine Ahnung davon, wie leicht Grenzen verschwimmen. Die Ränder der Formen und mitunter die Formen selbst lösen sich auf.
Ebenso hast du vermutlich schon einmal erlebt, wie die Zeit sich auflöst. Sie zieht sich scheinbar in die Länge oder wird plötzlich ganz kurz. Wie heißt es so schön: „Die Zeit verfliegt.“ Die Zeit aber verfliegt nicht. Sie vergeht nicht. Was vergeht, sind wir selbst. Zeit ist ein erdachtes Konstrukt, eine nicht existente Größe.
Wir vergehen, unser Körper vergeht.
Hast du die Zeilen bis hierhin aufmerksam gelesen, kommt jetzt wohl ein berechtigter Einwand und ich muss dir zustimmen. Nicht der gesamte Körper vergeht, sondern lediglich unsere feste Materie, unsere 0,1 Prozent. Dieser geringe Anteil unseres Daseins vergeht, wie alles in dieser Welt vergeht. Oder sollte ich besser sagen, verwandelt sich? Auch dies ist ein physikalisches Gesetz: Energie geht niemals verloren, sie wandelt sich stets von einer Form in eine andere. So auch der Anteil unseres festen Daseins, es erblüht in etwas Neuem.
Finde Zugang zu deiner Energie
In jedem Menschenleben öffnen sich Räume größter Ekstase. Sie können gefühlt „positiv“ und auch „negativ“ erlebt werden. Ich rede von unseren größten Glücksmomenten, unserer tiefsten Trauer, der aufbrausendsten Wut, dem endlosen Glück oder auch jener kostbare Augenblick, in dem uns die atemberaubende Schönheit des Universums kurz offenbart wird.
Dahinter steckt (noch) kein physikalisches Gesetz, dies beruht einzig und allein auf Erfahrungen, die wohl alle Wesen im Laufe der eigenen Existenz erleben. In solchen Momenten werden Raum und Zeit bedeutungslos.
Wir verlieren jegliches Raum- und Zeitgefühl. Beides war schon immer nichts weiter als reine Illusion.
„Wir wachsen über uns selbst hinaus.“, heißt es so schön. Wir verlieren das Gefühl für Raum und Zeit beim Durchleben intensiver Gefühle – in der Wut, der Liebe, dem Hass, der Trauer, des ekstatischen Tanzes, beim schamanischen Trommeln.
Kosmische Energie formiert und konzentriert sich. Sie lässt sich fast berühren. Mit dieser Energie können wir ganz gezielt arbeiten. Tun wir dies, so geschehen Dinge, die wir als „Magie“ bezeichnen.
Es ist nicht nötig, sich dabei in einen Zustand höchster, ekstatischer Erregung zu versetzen, aber es erleichtert den Zugang und schärft unsere Erkenntnis, indem es die Sinne weiter werden lässt. Jedes schamanisch praktizierende Wesen wird dies bestätigen.
Ein Einstieg in die bewusste Arbeit mit deiner Energie
Ich hoffe inständig, dass ich einen Funken meiner Leidenschaft für diesen Bereich der individuellen Entwicklung auf dich übertragen konnte. Arbeiten wir ganz gezielt mit dem enormen, energetischen Anteil unseres Selbst, den 99,9 Prozent, so öffnen sich Räume, die einfach überwältigend sind. Ein unendliches Meer an Möglichkeiten liegt vor dir.
Wäre es nicht zauberschön, in diese Fülle einzutauchen? Nun denkst du vielleicht, ja ich will – aber wie?
Eine Variante habe ich bereits genannt, die Vertiefung des eigenen Bewusstseins und die endlose Erweiterung des Raumes durch Meditation. In meiner Anleitung für Anfänger findest du eine gute Basis, um einfach damit zu beginnen. In meinem Kosmos ist die Meditation untrennbar mit der magischen Arbeit verbunden. Sie allein hat Räume geöffnet, von deren Existenz ich nicht einmal zu träumen wagte. Heute weiß ich, alles ist möglich.
Finde zuerst deine Mitte
Nichts in meiner Arbeit ist Gesetz. Es gilt immer, den eigenen Weg zu finden. Aus meiner Erfahrung heraus, kann ich dir nur ans Herz legen, jede energetische Übung mit der Ausbalancierung deiner eigenen Mitte zu beginnen. Mit dieser Methode nimmst du zuallererst deinen Körper wahr, der dein Fixpunkt in allen Übungen ist. Dieser Fixpunkt erleichtert dir die Rückkehr zu deinem sichtbaren Körper, nach der energetischen Arbeit. Er hilft dir dabei, dich wieder zu erden.
Stelle dich etwas breitbeinig, in einer aufrechten Position, hin. Spreize die Hände ein wenig von deinem Körper ab, löse dabei auch die Finger voneinander. Es ist leichter, wenn die Handflächen dabei nach vorne zeigen. Du kannst sie aber auch dem Körper oder dem Hintergrund zuwenden. Gehe leicht in die Knie. Fühle tief in deinen Körper hinein, atme bewusst und fokussiere dich auf deine Mitte. Bist du Profi, so balanciere dabei etwas auf deinem Kopf, zum Beispiel ein Buch. Das hilft enorm.
Den Atem lässt du einfach nur fließen, er darf von selbst seinen Weg finden.
Eine kleine Übung: Weite den Blick
Es ist sehr schön, die folgende Übung im Freien oder an einem geöffneten Fenster durchzuführen. Je weiter der Raum um dich herum, desto mehr lässt sich entdecken.
Schau nach vorne. Was nimmst du wahr, was kannst du sehen? Welcher Bereich fällt in deinen Blick? Oftmals fokussieren wir uns auf einen sehr geringen Winkel unseres eigentlichen Sichtfeldes. Versuche einmal, diesen Blick zu weiten.
Dehne ihn in alle Richtungen aus. Nimm dir viel Zeit dafür und lasse den Blick immer weiter werden, ohne mit den Augen hin und her zu wandern. Der einstige Fokus verliert an Schärfe und neue Räume öffnen sich. Du wirst mit etwas Übung immer mehr rechts und links oder auch oben und unten wahrnehmen und somit mehr Geschehnisse als zuvor erkennen.
Diese Übung ist wunderbar geeignet, um den eigenen Geist zu weiten und sie veranschaulicht zudem auf wahrnehmbare Art und Weise, wie Grenzen sich verschieben, miteinander verschwimmen und sie zeigt, wie scheinbar feste Formen weicher werden.
Finde deine kosmische Energie und sei mehr als „nur“ Körper
Neunundneunzig Komma Neun Prozent! Fast alles, was du glaubst zu sein, ist pure kosmische Energie. Nur ein Bruchteil ist fester Körper. In unserer Wahrnehmung ist es eher umgekehrt, wir nehmen uns eher zu 99,9% als Körper war und nur zu einem winzigen Teil als Energie, wenn überhaupt.
Wir verschenken damit eine Fülle an Möglichkeiten. Wir begrenzen unseren Raum auf ein absolutes Minimum und geißeln unsere Schöpfungskraft. Ich wünsche mir von Herzen, dass ich deinen Blick auf die Weite deines Potentials richten konnte und kann dir nur ans Herz legen: Finde deine kosmische Energie und sei mehr als „nur“ Körper.
Es gibt ungeahnte Welten zu entdecken. Auch für dich.