Ich finde Gedanken einfach nur genial. Sie gehören mir ganz allein und ich kann in alle möglichen Welten reisen. Ich kann sie teilen, wenn ich will und ich kann sie verbergen, wenn ich will. Niemand kann in meinen Kopf schauen. Genial!
Was aber geschieht, wenn die Gedanken negativ sind? Du hast ein Problem und weißt keine Lösung. Dein Job wurde dir gekündigt, die Raten für das Haus werden fällig, der Arzt hat dir eine niederschmetternde Diagnose gestellt oder du hast einfach nur Angst vor der Zukunft. Kurz: Du weißt nicht weiter und machst dir Sorgen.
Warum es Gift für dich ist, sich ständig Sorgen zu machen
Sorgen sind kleine Parasiten. Sie fressen sich in dein Gehirn und spuken unaufhaltsam dort herum. Sie machen dich verrückt. Je mehr du dich sorgst um so fataler sind die Folgen.
Du kannst nichts mehr essen oder isst bis dir schlecht wird. Die Nacht wird zum reinsten Alptraum, weil du keinen Schlaf findest. Du kommst nicht zur Ruhe, bist gestresst und extrem unausgeglichen.
Sorgen schaden dir!
Du weißt das, denn du spürst es am ganzen Körper. Du kannst aber nicht aufhören dir Sorgen zu machen und plötzlich steckst du in diesem Teufelskreis fest. Du machst dir immer mehr Sorgen, da du dich nun auch darum sorgst, dass es dir so schlecht geht, weil du nicht aufhören kannst dir Sorgen machen. Es klingt nicht nur so, es ist total verrückt!
Es kann passieren, dass du wütend wirst, da du es nicht stoppen kannst. Es ist einfach nur frustrierend. Sorgen fressen dich regelrecht auf! Es ist ein Zustand, den du unbedingt ändern musst, wenn du nicht durchdrehen willst.
Also was tun wir?
Wir lernen es zu stoppen!
Halten wir mal fest: Sorgen schaden deiner Gesundheit, sie rauben dir den Schlaf, lassen deine Gedanken verrückt spielen und sind ein wahrer Teufelskreis, der es dir über kurz oder lang nicht mehr ermöglichen wird auch nur einen einzigen klaren Gedanken zu fassen.
Diesen klaren Gedanken brauchst du um dein Problem zu lösen. Deine Sorgen werden dein Problem nicht lösen, sie machen dich nur fertig. Sie spielen mit dir und glaube mir, bei diesem Spiel kannst du nicht gewinnen. Wir sorgen uns nicht mehr, wir lösen das Problem.
Stell dir einmal folgendes vor:
Deine Gedanken, dein Geist ist ganz klares Wasser. Du bist ein Eimer und mit diesem klaren Wasser randvoll gefüllt. Du kannst bis auf den Boden schauen, alles glasklar.
Nun kommt eine Ladung Sand daher und wird in das Wasser geworfen. Zack! Dieser Sand ist das Problem um das du dich sorgst.
Deine Gedanken fangen wild an um dieses Problem, sprich dem Sand, zu kreisen. Er wird aufgewirbelt. Das Wasser wird trüb und du kannst nichts mehr erkennen. Es ist nur noch eine Brühe. Dein Geist, deine Gedanken sind komplett undurchsichtig und wirklich alles andere als klar.
Was musst du also tun?
Genau! Du musst den Gedankenstrudel abstellen. Stell ihn ab und der Sand wird fallen und das Wasser wird wieder ganz klar. Natürlich ist dein Problem damit nicht verschwunden , aber du kannst es ganz deutlich am Boden sehen. Du kannst es betrachten und eine Lösung dafür finden.
(Manche Probleme verschwinden sogar von selbst, wenn man aufhört sich Sorgen zu machen – nur weil man dann feststellt, es gab überhaupt gar keinen Grund sich zu sorgen!)
Gut, das klingt ja erst einmal recht einfach. Wir schalten die Gedanken ab, hören auf uns Sorgen zu machen und sehen plötzlich ganz klar. So einfach ist es leider nicht.
Unser Alltag ist für eine Zeit ohne klare Gedanken ziemlich ungeeignet. Wir stehen unter Dauerbeschuss durch unsere Umwelt. Es gibt wirklich IMMER etwas zu tun. Du musst das Handy checken, bei Facebook nur mal schnell etwas nachschauen, arbeiten, telefonieren, fernschauen, Freunde treffen und und und. Nie sind wir wirklich ganz alleine.
Die meisten Menschen werden nervös, wenn sie einmal wirklich nichts, also absolut gar nichts tun. Keine Ablenkung von aussen und schon vibrieren die Gedanken in unserem Kopf und fahren Achterbahn. „Eine neue Runde! Eine neue Wahnsinnsfahrt! … und jetzt rückwärts.“ So ist es doch!
Wir haben das allein sein mit uns selbst verlernt. Stell dir vor du sollst jetzt alleine in ein Kino gehen oder in ein Lokal etwas essen. Du fühlst dich nicht wohl dabei, es fühlt sich eigenartig an. In so einer Situation fühlen wir uns unvollständig, einsam, beobachtet und irgendwie ganz eigenartig. Alleine etwas unternehmen schüchtert uns ein und gänzlich mit uns alleine sein ist eine wirklich schwere Prüfung (und nein, du bist nicht allein, wenn im Hintergrund der Fernseher läuft, das Radio dudelt oder du ein Buch liest). Ich rede hier von wirklichem LOSLASSEN aller Ablenkungen. du sollst ganz bei dir sein.
Lass deine Gedanken los.
Lass das Wasser klar werden. Das ist kein leichter Weg, aber einer der sich wirklich bezahlt macht.
Versuche es! Anfangs werden die Gedanken sich weiter drehen und das Wasser immer wieder trüben. Der Strudel scheint überhaupt nicht versiegen zu wollen. Deine Gedankenmaschinerie funktioniert perfekt. Lasse dich davon nicht beirren. Du kannst lernen dieses Muster zu durchbrechen und es zu stoppen. Nicht mit Gewalt. Das wird nicht funktionieren. Du wirst nicht einfach aufhören zu denken. Die Gedanken tauchen immer wieder auf und sei es nur, dass du denkst: „Ich denke jetzt an gar nichts!“
Du kannst deinen Geist mit einer nichtanalytischen Meditation klar werden lassen. Bei dieser Form einer Meditation geht es darum den Geist zur Ruhe zu bringen. Die Tibeten nennen diese Art von Meditation „Shiné“. Die erste Silbe shi bedeutet „Friede“ oder auch „Innere Gelassenheit“, die zweite Silbe né bedeutet „verweilen“ oder auch „bleiben“.
Bei dieser Meditation lässt du alles los. Du begibst dich in eine für dich angenehme Position und schließt deine Augen. Empfindungen, Gedanken und Emotionen werden auftauchen. Hänge ihnen nicht nach. Beschäftige dich nicht mit ihnen. Lasse sie einfach kommen und gehen wie sie wollen. Greife nicht ein, klammere dich nicht an ein Gefühl oder einen Gedanken fest.
Lasse sie einfach ziehen.
Du bist einfach nur ein Zuschauer / Zuhörer. Alles was kommt, lässt du gehen. Klammerst du dich doch an etwas fest, so erinnere dich daran, dass du loslassen musst und lasse den Gedanken oder die Emotion davonfliegen wie einen Luftballon.
Ziel der Meditation ist es nicht sich in Träumereien zu verlieren, Du darfst und sollst sogar ganz präsent sein. Halte aber nichts fest. Du bist dabei, aber nicht beteiligt. Unterdrücke nichts von dem was in dir hochkommt und fokussiere dich auf keinen deiner Gedanken oder Emotionen. Sie fliegen an dir vorbei wie Wolken. Kommen und gehen. Sei wie ein kleines unschuldiges Kind und bestaune was dir so durch den Kopf geht, als würdest du ein Bilderbuch betrachten.
Lasse deinen Geist in Ruhe, so wie er ist.
Du wirst anfangs vielleicht nur ein paar Sekunden oder Minuten durchhalten, aber mit der Zeit wirst du immer mehr lernen keinen Einfluss auf deine Gedanken zu nehmen und dich immer länger und öfter in einem Zustand entspannten Gewahrseins befinden. Eine Pyritsonne erleichtert dir das Erreichen vollkommener Ruhe.
Diese Shiné Praxis ist die elementarste Form um sich mit mit einem ruhigen Verweilen der eigenen Gedanken vertraut zu machen.
Für die Zukunft solltest du für eine angenehme Balance zwischen Kopf und Herz sorgen. Dies kannst du durch eine ausgewogene Mischung von Meditation und Yoga erreichen. Vor allem der Bereich der Meditationen ist ein unerschöpflicher Quell an Ruhe und Kraft.
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