Mandalas sind alte Symbole aus dem Hinduismus und dem Buddhismus mit magischer und religiöser Bedeutung. Das Wort selbst stammt aus dem Altindischen, aus dem Sanskrit und bedeutet Kreis. Mandalas als Meditations- und Kultbilder finden sich in nahezu allen Kulturen und Religionen dieser Welt.
Die Macht der Symbole
Symbole üben von jeher eine große Faszination auf uns Menschen aus. Unser Auge nimmt die Symbole wahr und unsere Seele versteht ihre Sprache, selbst wenn der Verstand das Bild noch nicht begreift. Symbole transportieren ihre Botschaften. Sie zeigen das Immaterielle, das nicht Fassbare, den Geist oder den Gedanken dahinter, wenn wir sie betrachten.
Symbole spielen eine wichtige Rolle bei der Aktivierung unserer Selbstheilungskräfte, denn sie reduzieren komplexe Informationen auf ein Mindestmaß und transportieren dennoch die gesamte Botschaft in unser Unterbewusstsein. Ein Symbol hat die Gabe zwischen der äußeren und inneren Welt zu vermitteln. Das ist der Grund, warum sie so bedeutend sind. Symbole wie zum Beispiel Mandalas sind eine Sprache unserer Seele. Indem wir sie nutzen, erreichen wir auf eine leichte und meditative Art unsere mentalen und spirituellen Dimensionen.
Sind wir es nun, die diese Symbole zeichnen, so dienen sie uns als Abbild unserer Seele. Sie verfügen über einen enormen therapeutischen Wert, denn sie bilden die Ursachen unserer seelischen Verfassung ab.
Mandalas sind heute als Vordrucke in vielen Zeitschriften abgebildet. Sie finden sich in Grundschulen, Kindergärten und Ausmalbüchern. Es ist ein schöner Zeitvertreib sich ein paar bunte Stifte zu nehmen und diese Bildchen hübsch auszumalen. Es beruhigt die Nerven und macht Spaß, aber wahre Mandalas zeichnen wir so nicht.
Mandalas sind ein Spiegel der Seele
Mandalas entstehen in deinem Unterbewusstsein. Sie sind ein Spiegel deiner Seele, deiner inneren Welt. Häufig finden diese symbolstarken Bilder zu uns, wenn wir uns in einem Moment der tiefen Entspannung befinden. In dieser Phase des Rückzuges in den eigenen Geist können unsere inneren Bilder nach außen drängen. Es kann eine Farbe sein, welche aus uns heraus strömt. Es kann aber auch die Form von Symbolen besitzen. Nutze diese wundervollen Augenblicke, greife zu Pinsel und Farben und lasse dieses innere Bild entstehen.
Bei einem Mandala wählst du als erstes das Zentrum des Bildes und markierst diese Stelle mit einem Punkt. Das ist dein innerster Punkt, der Ort in dir, von dem alles ausgeht und wächst. Von diesem Punkt ausgehend malst du einfach los. Es muss am Ende kein künstlerisches Meisterwerk entstehen, denn das spielt bei dieser Übung keine Rolle. Perfektion entspricht ganz und gar nicht dem Sinn eines Mandalas. Spüre einfach in dich hinein und lasse entstehen, was auch immer da kommt.
Möchtest du einen Kreis malen, so male einen Kreis. Drängt es dich nach einer geraden Linie, so male diese Linien strahlenförmig um deinen Mittelpunkt.
Vertraue deiner Intuition, sie wird dich lenken.
Es ist im Prozess des Malens nicht wichtig, welche Botschaft heraus drängt. Erfüllender ist es, wenn wir am Ende das Resultat betrachten. Es ist erstaunlich, wohin die Reise einen getragen hat.
Warum ich einfach unsere Küchenwand anmalte
Der Tiefenpsychologe C. G. Jung hätte wohl seine wahre Freude an mir gehabt. Er würde sicher eine treffsichere Analyse finden, warum ich plötzlich aufstehe und ein Mandala an unsere Küchenwand male.
Jung untersuchte im Übrigen auch die Wirksamkeit des Mandala-Prinzips und stellte fest, dass Mandalas Schutz geben. Sie zeigen uns Sinn, Ziel und Richtung. Mandalas geben Hoffnung, Struktur und das Gefühl von Ganzheit. Sie wecken in uns Neugier und Faszination. Zudem beobachtet er bei seinen Patienten, dass sie in bestimmten Lebenssituationen einfach spontan Mandalas malten.
Das war dann wohl auch bei mir so ein spontaner Moment. Ich verspürte plötzlich das dringende Bedürfnis ein Mandala über meinen Sitzplatz in der Küche an die Wand zu malen. Das habe ich auch getan! Auf dem folgenden Bild ist es noch nicht ganz fertig, aber es nimmt Gestalt an.
Nun bist du dran!
Nimm dir ein Blatt Papier oder deine Küchenwand und lege los.
Widme dich ganz dem Augenblick und schaue achtsam was deine Seele dir erzählen möchte.