Mein erster Gedanke zum Thema Hexen-Frühjahrsputz war seltsamerweise Mary Poppins und ihr Aufräum-Lied „Wenn ein Löffelchen voll Zucker …“. Vielleicht kennen dies auch nur noch die Hexen, die schon ein paar Jährchen auf dem Buckel haben, ich weiß es nicht. Auf jeden Fall liebe ich die Szene in dem Film, überhaupt den ganzen Film – ich gebe es gerne zu.
Schon als Kind war ich begeistert, ein Fingerschnips und alle Unordnung sortiert sich wie von Zauberhand. Natürlich habe ich es ausprobiert, leider nur mit sehr mäßigem Erfolg – aber ich hatte jede Menge Spaß dabei. So beginnt das Lied ja auch mit folgenden Zeilen:
♥
In jeder Arbeit, merkt euch das,
steckt auch ein kleines bisschen Spaß.
Versteh den Spaß
und schnapp, die Arbeit klappt.
♥
Okay, also ich lernte schnell, dass Aufräumen mit einem Fingerschnips nur im Film funktioniert, wie aber putzt denn nun so eine Hexe? Hast du Lust auf so einen richtig magischen Frühjahrsputz, so lade ich dich ein, dir mein Einmaleins der Hexen Zauber, ich meine Sauberkunst anzuschauen. Schnappen wir uns Besen und Kessel und los gehts.
Frühjahrsputz auf Hexen Art
Mal ganz allgemein überlegt: Was wollen wir denn eigentlich überhaupt erreichen, wenn wir mit Magie mal so richtig aufräumen wollen? Wir magischen Wesen schnappen ja nicht einfach nur nach Wischmop und Fensterreiniger, wir greifen tief in den Zauberbeutel und brauen so manches Mittel im Hexenkessel. Was also ist der Sinn hinter einer magischen Reinigung?
- Überflüssiger Ballast darf gehen, damit wir neue Räume schaffen, in denen die Energie wirken kann.
- Alle angestaute und unnütze Energie soll verschwinden.
- Negative oder gar destruktive Elemente sollen eliminiert werden.
- Idealerweise wird nicht nur geputzt, sondern gleichzeitig auch geschützt.
Beginnen wir mit einem ersten, aber sehr wichtigem Schritt.
Wir misten mal so richtig aus!
♥
Überflüssiger Ballast darf gehen,
damit wir neue Räume schaffen,
in denen die Energie wirken kann.
♥
Nicht nur die buddhistischen Lehren sprechen immer wieder davon, auch in Avatar sagt Mo’at zu Jake: „Es ist nicht leicht ein Gefäß zu füllen, das bereits voll ist.“ Natürlich spricht sie dabei den Geist des noch unwissenden Erdlings an, aber dieses Zitat bezieht sich auf wirklich alles im Leben, was wir mit unnützem Zeug füllen können – also auch auf deinen Kleider- oder Schuhschrank. Natürlich ist es auch wichtig, Körper und Geist zu reinigen, aber dazu kommen wir später.
Ich möchte mich ja gar nicht in erster Linie an all deinen kleinen und vermutlich zahlreichen Hexenutensilien vergreifen, wenngleich auch da meistens die gute alte Weisheit „Weniger ist mehr.“ gilt. Es schadet also nicht, auch da mal einen kleinen Blick zu riskieren, ob du wirklich noch alles benötigst, was du dir jemals angeschafft hast. Vielleicht stehen noch Hexenbücher im Schrank, aus denen du schon längst geistig herausgewachsen bist?
Generell meine ich jedoch eher all das Zeug, was sich in unseren Wohnräumen ansammelt, angefangen im Kleiderschrank. Wir Menschen neigen oft zum Horten von Stehrümchen. Ich habe mir sagen lassen, Frauen haben viele Schuhe, die sie niemals anziehen. Im Kleiderschrank verbergen sich Altbestände, die teilweise Jahrzehnte auf dem Buckel haben und seither nie wieder getragen wurden. Im Bad stapeln sich Kosmetika und Pflegeprodukte, mit denen der halbe Wohnblock versorgt werden könnte. In den Küchenschränken lagern Gewürze mit Museumswert.
In allen Dingen die wir besitzen, steckt Energie, ob gut oder schlecht ist erst einmal nicht relevant. Je mehr Dinge wir, vollgepackt mit Energie, um uns herum lagern, desto dichter wird auch unser energetisches Umfeld. Je dichter das energetische Umfeld, desto weniger leicht fällt es neuen Energien, zu fließen und zu wirken.
Stell dir einmal vor, dass all dein Besitz seine Energie in sichtbarer Form von ein wenig Rauch abgibt, der sich im Zimmer verteilt. Mit der Zeit kannst du so viele Dinge und somit Rauch ansammeln, dass du die Hand vor Augen nicht mehr erkennst und du das Gefühl hast, schon bald zu ersticken. Da hilft es nur noch, einmal so richtig ordentlich zu lüften. Also Fenster weit auf und raus mit all der Energie. Problem gelöst? Naja vielleicht, wenn du das Fenster nie wieder schließt.
Ehrlich, fass dir ein Herz und miste deine Wohnung mal so richtig aus. Sei gnadenlos ehrlich mit dir! Was brauchst du denn wirklich von all deinen Sachen? Was hast du ewig nicht mehr benutzt und wirst es vermutlich auch nie wieder tun? Ist der emotionale Wert wirklich so hoch, dass es dich sehr glücklich macht, wenn du es aufhebst? Prüfe all deine Sachen mit Hilfe dieser Fragen und schaffe mal so richtig Ordnung.
Du wirst danach spüren, wieviel befreiter es sich nun schon atmen lässt. Und alles Andere, was du wirklich liebst und brauchst, wird jetzt mal so richtig energetisch entstaubt.
Magische Reinigung
Kommen wir zum zweiten Punkt unserer Liste:
♥
Alle angestaute und unnütze Energie soll verschwinden.
♥
Nun, nachdem jeglicher unnützer Ballast verschwunden ist, können wir mit der Reinigung der Wohnräume beginnen.
Bist du auf dem magischen Weg gut bewandert und hast einen eigenen Hexenbesen, so kannst du mit diesem ganz nach uralter Tradition die Energien aus den Wohnräumen ausstreichen. Ich schreibe absichtlich ausstreichen, damit es nicht mit dem Fegen eines normalen Besens verwechselt wird.
Anders als angenommen, nutzen wir einen Hexenbesen nicht, um durch die Lüfte zu fliegen. Wir entfernen damit Energien, die wir nicht mehr wünschen. Traditionell ist so ein Besen aus neunerlei Hölzern gebunden.
Der Besenstiel ist zweitrangig und deiner eigenen Vorliebe überlassen. Du kannst einen langen oder auch einen kurzen Stiel wählen. Ich habe einen kurzen Stiel, der mit allerlei magischen Symbolen verziert ist. So ist er leichter zu transportieren und nimmt in der Wohnung nicht zu viel Platz weg.
Er muss auch nicht perfekt gebunden sein, es genügt, wenn die Hölzer am Stiel halten. Du kannst zum Binden Schnüre verwenden oder auch Draht. Ich wähle gerne Kupferdraht.
- Esche hält das Böse fern.
- Ahorn sorgt für Beständigkeit.
- Hasel verbindet uns mit den Geistern.
- Linde bringt das Schöne herbei.
- Buche fördert die Weisheit.
- Weide heilt.
- Eichen schenken Kraft.
- Birke bringt neuen Schwung.
- Holunder schenkt die Macht der Alten Göttin
Du kannst auch andere Hölzer verwenden, aber Neun an der Zahl wäre gut. Streiche die Energien Richtung Eingang fort und arbeite dich vom entferntesten Winkel bis zur Haustüre durch deinen gesamten Wohnraum. Noch einmal: Es geht nicht darum, Staub zu entfernen – fege einfach die Energien fort.
Reinige die Wohnung anschließend so, wie du es gewohnt bist. Persönlich würde ich mit den Böden beginnen, damit die dortigen Energien beim Laufen nicht immer wieder aufgewirbelt werden. Sauge alles gründlich ab, auch unter der Couch und in den Ecken und Ritzen.
Wische die Böden, soweit möglich, anschließend mit einem selbst angesetzten Putzwasser. Verzichte möglichst auf chemische Putzmittel. Wir können nicht auf der einen Seite naturverbundene Hexen sein und auf der anderen Seite der Umwelt (und übrigens auch uns selbst) schaden.
Putzwasser Rezept
- Schutzkräuter
- Basilikum
- Beifuß
- Rosmarin
- Birkenblätter
- Brombeerblätter
- Dill
- Johanniskraut
- Lorbeer
- 1 Liter Wasser
- optional: 5 Tropfen ätherisches Öl
Zwei Esslöffel Schutzkräuter in 1 Liter Wasser für 10 Minuten kochen. Das Gemisch abkühlen lassen und abgeseiht abfüllen. Etwa 100ml dem Wischwasser hinzufügen.
Wünschst du einen extra frischen Kick, so füge gerne ein ätherisches Öl hinzu, etwa 5 Tropfen sollten genügen. Wähle Öle wie Zitrone, Citronella, Grapefruit oder Lemongrass.
Ich mag auch Eukalyptus, es ist zudem antibakteriell, pilzhemmend, antiviral und antibiotisch. Es verhindert auch schlechte Gerüche (super zum Kühlschrank auswischen geeignet). Bitte nicht verwenden, wenn du Katzen hast, da eine toxische Wirkung nicht ausgeschlossen werden kann. Eukalyptus harmoniert perfekt mit einem Orangenöl.
Lavendel hat einen blumigen Duft und ist für alle Haustiere unbedenklich. Es wirkt ebenso antibakteriell, pilzhemmend, antiviral und antibiotisch. Es harmoniert perfekt mit einem Zitronenöl.
Glasreiniger
- Saft von 2 Zitronen
- 250 ml Essig
- 250 ml Wasser
Mische alle Zutaten in einer Sprühflasche und lasse sie etwa 15 Minuten gut ziehen. Verwende die Mischung dann wie einen normaler Glasreiniger.
Allzweckreiniger
- Zitronenschalen oder/und Orangenschalen
- Essig
- Glasbehälter
Diese Mischung kannst du immer auf Vorrat im Haus haben. Nimm ein Glasgefäß und fülle Zitronen- oder/und Orangenschalen ein. Für eine anständige Mischung solltest du schon mindestens vier, fünf Zitronen oder drei, vier Orangen nutzen. Fülle sie mit Essig auf, so dass die Schalen bedeckt sind. Lasse die Mischung gute zwei Wochen ziehen. Sie wird dann dunkler und riecht nach Zitrone (oder Orange).
Achte immer darauf, dass genügend Essig im Gefäß ist, damit die Schalen nicht an der Luft schimmeln.
Du kannst immer ein Glas mit Essig stehen haben, wo du dann nicht benötigte Zitronenschalen einwerfen kannst, wenn du sie zum Verzehr ausgepresst oder vielleicht auch den Glasreiniger hergestellt hast.
Magische Hilfe für die Hexe
Nun sind alle Böden, Fenster und Flächen gereinigt, kümmern wir uns um die Luft.
Eine einfache Methode der Luftreinigung ist die Anwendung von einem Reinigungsspray. Das einfachste Grundrezept ist:
- 2 gehäufte Esslöffel Salz
- auf einen halben Liter Wasser.
Das Salzwasser wird zum Vollmond einmal aufgekocht und dann in einem Glasbehälter abgefüllt. In meinem Artikel „Reinigungsspray in der Magie – Schnell & doch effektiv“ findest du einige Informationen und Rezepte dazu.
Nutze gerne auch Kristalle, um die Energien in der Wohnung klar und wohlwollend zu halten.
Perfekt ist beispielsweise eine Amethystdruse. Sie hat eine reinigende, klärende Wirkung auf ihre Umgebung. Rosenquarz, vor allem in der Nähe von Fenstern angebracht hilft, eine harmonische, positive Schwingung zu erzeugen. Er sollte zu jedem Vollmond entladen, gereinigt und neu geladen werden, da er wirklich ganze Arbeit leistet. Ein Bergkristall leitet negative Energien ab und klärt zudem die Energien so, dass wir einen klaren Kopf behalten. Auch er sollte regelmäßig gereinigt werden.
Amethyst, Rosenquarz und Bergkristall harmonieren wunderbar miteinander und stärken sich gegenseitig. Stelle die Steine so im Raum auf, wie es sich für dich richtig anfühlt – vertraue deiner Intuition.
Schau auch mal hier, wenn du unsicher bist ⇒ Heilsteine: Entladen, Reinigen und Aufladen – So gehts!
Hartnäckigen Energien den Garaus machen
Es folgt der dritte Punkt:
♥
Negative oder gar destruktive Elemente werden eliminiert.
♥
Manchmal genügt all dies nicht und wir müssen härtere Geschütze auffahren und zu einem wahren Reinigungsritual greifen. Bei einer rituellen Reinigung verbannen wir die Energien regelrecht. Ich möchte an dieser Stelle den Rahmen des Artikels nicht sprengen und habe dies zudem schon sehr ausführlich im folgenden Artikel beschrieben:
⇒ Reinigung und Schutz – Magie, Räucherung und positive Energien
Nutze gerne den Link, wenn du mit der anderen Methode nicht erfolgreich bist. Er zeigt dir, wie du die Energien mit Tönen weckst, sie mit Harzen bindest und durch eine Räucherung zum Beispiel mit Beifuss verbannst.
Einen Schutz aufbauen
Der letzte Punkt auf der Hausputz-Liste.
♥
Auf eine gründliche Reinigung folgt ein guter Schutz.
♥
Sind nun alle negativen Energien wieder verbannt, können wir unsere Räume schützen. Das Aufstellen von Kristallen zur Harmonisierung der Energien habe ich bereits erwähnt. Ein starker Schutzstein für deinen Wohnraum ist beispielsweise der Schwarze Turmalin. Schützende Kräfte haben auch der Bernstein, der Rubin, der bereits erwähnte Amethyst, ein Blauer Calcit, Achate, der Obsidian, der Türkis, der Citrin oder auch Aventurin-Quarz.
Übrigens aus Achaten können wunderschöne Mobile/Windspiele gebastelt werden.
Du kannst im Außenbereich von Fenstern und Türen eine dünne Salzlinie ziehen, die unerwünschte Energien fern hält. An den Türen und Fenstern selbst kannst du Schutzsymbole anbringen oder sie auch visualisieren, wenn du es dir zutraust. Besonders wirksam ist das Pentagramm oder die Runen Dagaz und Algiz.
Natürlich schützt auch das gute alte Eisen, welches im Hauseingang angebracht werden kann, immer schön mit der Öffnung gen Himmel, damit das Glück nicht herausfällt. Auch unter der Türschwelle hält Eisen das Böse seit jeher fern.
Du kannst Traumfänger aufhängen oder spezielle Mobiles anfertigen, Eisenkraut über dem Eingang anbringen oder einen Segensspruch wie „Ár ok Friðr – Für eine gute Ernte und Frieden“.
Vielleicht magst du ja auch einen magischen Hüter für dein Zuhause aus einem natürlichen Material herstellen? Ich nutze gerne Ton, aber es geht auch Kerzenwachs. In meinem Kerlchen habe ich so einiges eingearbeitet. Äußerlich sind nur der kleine Beifuß Zweig, die Augen aus Nelken und das Pentagramm auf dem Hut zu sehen – zumindest für dich.
Beifuß ist sehr wirksam gegen negative Kräfte und zugleich öffnet es einen Raum für die guten Kräfte. Das Pentagramm ist das Schutzsymbol schlechthin für uns Hexen. Die Nelken wirken ebenfalls schützend.
Im Bauch sind einige Dornen und ein Eisennagel versteckt. Eisen ist ein sehr starker Abwehrschutz. Der Nagel darf gerne alt und auch rostig sein. Die Dornen unterstützen diese Abwehr ebenfalls. Du kannst auch Pfefferkörner nehmen, die haben wir ja zumeist zu Hause.
Ich arbeite sehr gerne mit der Macht des gesprochenen Wortes. Im Herstellungsprozess habe ich ihm immer wieder seinen Namen genannt und ihm seine Aufgabe förmlich eingetrichtert. „Du bist XY und beschützt dieses Heim.“ Du kannst hinzufügen in der „…… Straße……“ (Du kannst hier ins Detail gehen, wenn du magst „in der Müllerstraße 3, Vorderhaus 1. Etage links“ – zum Beispiel.
Du kannst ihm auch alle Namen nennen, die in diesem Heim beschützt werden sollen oder ihm spezielle Aufgaben anvertrauen, wenn in deinem Leben besondere Gefahren lauern. Vielleicht hast du ja Ärger mit einem Menschen, der dich nicht in Ruhe lässt.
Ich finde derartige Besprechungen sehr wirkungsvoll. Du kannst aber auch alles auf einen Zettel schreiben und diesen anschließend verbrennen, während du den Hüter in dessen Rauch hältst. Oder entscheide dich einfach für beide Methoden.
Es gibt zahlreiche Arten das eigene Zuhause zu schützen, sei kreativ und tobe dich so richtig aus.
… und nun bist du an der Reihe!
♥
Wie im Außen, so im Inneren.
♥
Wir haben dein Zuhause so richtig gut auf Vordermann gebracht, aber was ist mit dir?
Auch wir selbst brauchen einen Frühjahrsputz. Geist und Körper sollten dringend gereinigt werden. Keine faulen Ausreden mehr, dass es draußen zu ungemütlich ist, um spazieren zu gehen. Ab mit dir in die Natur und zum Waldbaden. Das macht den Kopf frei und ist gesund.
Deinen Körper kannst du nun gezielt entgiften und mit Hilfe von frischen Heilpflanzen wie Brennnesssel, Löwenzahn, Giersch oder auch Bärlauch auf Trab bringen.
Also schnapp dir einen Sammelkorb, gehe hinaus in Wald und Flur und komme mit einer gesunden, grünen Mischung für Smoothie oder Salat wieder zurück in dein harmonisches, gereinigtes Zuhause.