Es warten 12 Rituale für Lughnasadh auf dich. Dieses keltische Jahreskreisfest liegt zwischen der Sommersonnenwende und der Herbsttagundnachtgleiche.
Es ist eine Zeit, wo es bereits merklich früher dunkel wird am Abend. In der Nacht liegt ein Hauch von Kühle in der Luft. Mehr als dreißig Minuten früher als zur Sommersonnenwende geht die Sonne nun unter und fast eine Stunde später wird es am Morgen hell am Horizont. Der Spätsommer hat begonnen, die Zeit der Dunkelheit legt ganz langsam ihr schwarzes Kleid über unsere Landen.
Rituale für Lughnasadh
Die Natur ist zu Lughnasadh prall gefüllt und spätestens jetzt wird es Zeit, die Ernte einzufahren, bis dann zur Herbsttagundnachtgleiche auch das letzte Korn geerntet ist.
Es ist eine Zeit der Vollkommenheit, des Überflusses und der Fülle. Lag das Land seit den Maien in einer Zeit der Blüte, so erstrahlt es nun durch eine Fülle an Früchten. In den Gärten locken Josta-, Johannis- und Stachelbeeren.
Zu den Zeiten um Lughnasadh bin ich immer ein wenig wehmütig. Diese kaum spürbare Schwere verliert sich jedoch von Jahr zu Jahr ein wenig mehr. Ich spüre die Zeit der Dunkelheit kommen. Noch fürchte ich sie, ich bin noch nicht bereit. Diese Witterung der winzigen Spur von dem, was kommt, lässt mich leicht frösteln. Zu sehr drängt es mich noch in das Licht, in die Wärme des Sommers.
Mit den Jahren habe ich gelernt, dass ich bereit sein werde, wenn es dann wirklich so weit ist. Es ist okay, dass dann das Dunkel das Licht verdrängt, die Wärme der Kälte weichen muss. Ich kann inzwischen entspannt mit den Schultern zucken, wenn mich zu Lughnasadh eine leicht melancholische Stimmung heimsucht. Ich streife sie ab und erkläre sanft: „Noch ist es nicht soweit.“
So bin ich bereit, das Fest zu feiern und ich möchte dich einladen, es mir gleich zu tun. Im Folgenden zeige ich dir 12 Rituale für Lughnasadh, ein Dutzend wundervolle Möglichkeiten.
Feuer entfachen
Die Kelten buken ihr Brot für diesen Tag. Riesige Schlachtplatten verbogen die Tische und natürlich wurde ein großes Feuer entfacht. Immerhin ist Lugh, nach welchem das Fest benannt ist, der Gott der Sonne. Was kann die Sonne besser symbolisieren als lodernde Flammen.
Aufgrund der klimatischen Veränderungen achte bitte unbedingt darauf, dass du dich und andere Lebewesen durch ein Feuer in keinerlei Gefahr bringst. Es ist gut möglich, dass durch erhöhte Waldbrandgefahr, an vielen Orten das Entzünden eines Feuers untersagt ist.
Möchtest oder kannst du kein Feuer entfachen, so stelle doch Kerzen für diese besondere Nacht auf. Mit Hilfe meines Artikels Kerzenmagie, Bannzauber, … – Die Rolle der Farben in der Magie kannst du dir eine farblich passende Kerzenauszwahl zusammenstellen. Empfehlenswert sind Kerzen in einem goldenen, orangen oder gelben Ton.
Gehe in tiefe Meditation
Wer mich kennt, der weiß, dass ich empfehle, täglich in Meditation zu gehen. Der Geist öffnet sich in immer neuere Sphären und die innere Ruhe und Gelassenheit, welche sich mit der Zeit einstellt, ist von einem unschätzbaren Wert. Meditationen sind auch für Anfänger leicht zu erlernen.
Vor allem aber zu Wendepunkten im Leben oder, wie nun in diesem Fall, zu den Jahreskreisen, sind Mediationen ein zauberhaftes Werkzeug, um sich in aller Tiefe mit der Zeitqualität zu verbinden. Für dieses Jahreskreisfest habe ich eine wahrlich mystische Meditation gesprochen. Sie führt dich in einen bezaubernden Wald. Glühwürmchen weisen dir den Weg. Du wirst eine Lichtung erreichen und dort ein ganz individuelles Ritual vollziehen, das dir den zukünftigen Weg ebnen wird.
Das aber ist noch nicht alles. Auf dem weiteren Weg gelangst du in die Mitte eines Steinkreises und wirst Heilung durch Lugh selbst, den Gott der Sonne, erfahren. Die Reise führt dich gute 50 Minuten in die Tiefe deiner Selbst und hilft dir auf deinem Weg.
Natürlich kannst du auch ohne Anleitung in Meditation gehen, aber sie wird dir deine Reise sehr erleichtern.
Geschenk an Mutter Erde
Es war und ist Ritus, zu Lughnasadh Brote zu backen und ein Teil davon in der Erde zu vergraben. Es ist eine liebevolle Geste an Mutter Erde. Wir geben etwas von dem zurück, was sie uns schenkt. Führe diese Handlung bewusst und in Dankbarkeit aus.
Zeit, einen Schnitt zu wagen
Das Fest ist hierzulande auch als Schnitterinnenfest bekannt. Jetzt also wird das Korn, aber auch Kräuter geschnitten. Der größte Teil wird der Nahrung zugeführt, zum Beispiel in Form eines gebackenen Brotes. Der kleinere Teil wird als Samen für die nächste Aussaat verwendet.
So wie die Pflanzen geschnitten werden, kannst du die Zeit nutzen, um in deinem persönlichen Leben einen Schnitt zu wagen. Rufe die Kraft der Schnitterin und beende, was in deinem Leben losgelassen werden muss. Sie schenkt dir die nötige Konsequenz und unterstützt deinen Willen.
Überlege gut, was nun des Todes sein muss. Stelle dir vor, wie du die Sichel zur Hand nimmst und abschneidest, was nicht zu dir gehört. Du kannst auch eine echte Sichel halten. Das wird dir den Zugang erleichtern. Wir sind oft an alte Energien gebunden, die uns bremsen. Das kann zum Beispiel eine beendete Partnerschaft sein.
Mache eine klaren Schnitt. Zögere nicht. Schneide alte Zöpfe ab. Visualisiere, wie du sie dem Feuer oder Wasser übergibst. Fort damit, fort aus deinem Leben.
Räucherungen zu Lughnasadh
Auf den Wegen des Alten Pfades wird natürlich zu allen Jahreskreisfesten geräuchert. Früher war es üblich, auch um die Felder herum zu räuchern. In diesen Kräuterbüscheln durften Eisenkraut, Johanniskraut, Beifuss, Wegwarte oder auch die Schafgarbe nicht fehlen.
Für eine Räucherung zu Lughnasadh binde in den Tagen zuvor deinen Kräuter-Smudge Stick und lasse diesen trocknen. Du solltest mindestens sieben heilende und/oder schützende Kräuter verwenden.
Weitere Kräuter wären zum Beispiel:
- Wermut
- Arnika
- Tausendgüldenkraut
- Wacholder
- Myrrhe
- Iriswurzel
- …
Binde ein zweites Kräuterbündel unter deinen Dachstuhl und dein Haus wird wohl behütet sein.
Divination
Die kosmischen Energien öffnen an manchen Tagen ihre Kanäle stärker als an anderen. In Umbruchzeiten wie zu den Jahreskreisfesten ist dies der Fall, aber auch zum Beispiel zu den Rauhnächten im Winter.
Nutze diese Zeit und schau in die Zukunft. Wähle dafür ein Element, welches zu dir spricht. Das kann ein sich spiegelnder See sein, ein Tarot- oder Runenset, der Kaffeesatz in der Mokkatasse oder du gehst auf eine schamanische Reise mit deiner Trommel.
Hast du diesen Blick auf kommende Zeiten noch nie versucht, so entscheide intuitiv. Welcher Weg ist für dich möglich?
Möchtest du es gerne probieren, so entspanne. Versuche nicht, etwas zu erzwingen. Es kann vor allem zu Beginn hilfreich sein, wenn du konkrete Fragen stellst. Nur Mut, es ist eine interessante Erfahrung.
Gelingt es dir nicht auf Anhieb, so gib nicht gleich auf. Vieles im Leben fällt einem nicht sofort in den Schoß. Üben, üben und nochmals üben. Irgendwann öffnen sich die Tore für dich.
Weihung & Reinigung von magischen Gegenständen
Zu allen Jahreskreisfesten, wie auch zu den Voll- oder auch Neumonden, können unsere magischen Gegenstände mit neuer Energie versorgt werden.
Im Englischen heißt es so schön „never change a running system“. Leistet also ein Gegenstand optimal seine „Arbeit“, so würde ich ihn so belassen. Spürst du jedoch, dass die Kräfte schwinden, verhält er sich ungewöhnlich oder scheint er nicht mehr zu „funktionieren“, dann ist es ratsam, die Sachen zu entladen, zu reinigen und mit neuer Energie zu versehen.
Mehr Informationen, welche sich analog zu (fast) allen Gegenständen anwenden lassen, findest du im folgenden Artikel: Heilsteine: Entladen, Reinigen und Aufladen – So gehts!
Gehe in die Natur
Lughnasadh ist ein sehr erdverbundenes Fest. Verbinde dich mit der Natur, indem du hinaus gehst und sie mit all deinen Sinnen wahrnimmst. Nach was riecht der Tag? Kannst du schon den Hauch des Spätsommers wittern? Wie fühlt sich der Boden an, auf welchem du (gerne auch barfuß) läufst? Nach was duften die Pflanzen und in welchen Farbnuancen erstrahlen sie gerade?
Sei achtsam, halte Augen und Ohren offen, wenn du durch die Welt gehst. Es gibt so viel zu entdecken.
Esse und trinke mit deinen Lieben
Bist du ein geselliger Mensch, so zelebriere den Abend mit Freunden und/oder Familie. Je mehr an der Tafel Platz nehmen, desto besser. Zu Lughnasadh darf reichlich aufgetischt werden. Wähle gerne Speisen, welche mit heimischen Pflanzen zubereitet sind. Schon eimal ein Dessert aus Mädesüss kreiert?
Erhebe das Glas auf die alten Götter
Es ist üblich, zu Lughnasadh gebraute Getränke zu sich zu nehmen. Met ist eine leckere Wahl, aber auch ein kühles Bier passt gut an diesem Abend. Der Honigwein lässt sich auch recht leicht selbst herstellen. Wenngleich Lughnasadh den keltischen Bräuchen zugeordnet ist und ein Blót den germanischen, könnt ihr nichtsdestotrotz, wie in alter Zeit üblich, ein Blót aussprechen. Ein Blót ist ein ritueller Opfertrank. Erhebt das Glas und sprecht euren Dank auf die Götterwelt.
Bring die Fülle in dein Leben
„Energie folgt der Aufmerksamkeit.“ oder auch „Wo Mangel ist, wird Mangel bleiben.“
Möchtest du die Fülle in dein Leben rufen, so lebe auch, als wäre dein Leben in Fülle bereits da. Die Anziehungskraft des Mangels ist zu gering, als dass die Fülle folgen würde.
Tisch also auf, gib Anderen von deinem Besitz und teile. Sei großzügig, spendabel. Lebe so luxuriös, wie es dir eben möglich ist. Verdränge jegliche Gedanken an einen Mangel, er versperrt das Tor zum Reichtum. Lebe, liebe und lache.
Überlege dir gut, welche Art von Fülle du in dein Leben rufen möchtest, nicht dass am Ende die Waage fünf Kilo mehr anzeigt, aber die Seele sich leer anfühlt. Immer aufpassen mit der Welt der eigenen Wünsche und Gedanken.
Bilde einen Kreis aus Dingen, welche für die Fülle stehen und begib dich in diesen Kreis. Jetzt zentriere all deine Gedanken auf das Gefühl der Fülle, welche in dein Leben treten soll. Möchtest du eine erfüllte Liebe, so fühle sie. Stelle dir das Leben mit dieser Liebe vor. Berühre dein Gegenüber in Gedanken, lasse dich halten. Reize diese imaginäre Welt so weit aus, wie du nur kannst.
Rufe die Fülle an: „Ich rufe eine Fülle an Liebe, damit ein Mensch an meiner Seite steht, mit dem ich mein Leben in bedingungsloser Liebe teilen kann.“
Rufe und locke die Fülle und sie wird kommen.
Binde eine Kornpuppe
Zu Lughnasadh werden auch die sogenannten Kornpuppen gebunden. In meinem Artikel über Lughnasadh findest du dazu weitere Erläuterungen, sowie eine ausführliche Anleitung.
Ich wünsche dir
ein zauberhaftes Lughnasadh.