Der letzte Vollmond des Jahres erwacht am Sonntag, den 19. Dezember. In der dunkelsten Zeit des Jahres wird sein Strahlen den Himmel erleuchten, doch auch sein Licht wird schwächer sein, als sonst. Dieser Vollmond – kurz vor den Rauhnächten und der Wintersonnenwende – durchzieht den Zwilling. Mit ihm ändern sich zwei wichtige kosmische Energien, die der Venus und die des Heilers Chiron.
VOLLMOND in ZWILLING
SONNE in SCHÜTZE
19. Dezember 2021
05:35:30 MEZ / Berlin
In der Tiefe der Dunkelzeit
Wir sind in der tiefsten Phase der Dunkelzeit angekommen, doch schon bald wird im Schoße der Mutter Erde die Kraft der Sonne neu geboren und der Welt ihr Licht zurückgeben. Eine Ahnung von diesem Licht wird uns der Vollmond schenken, welcher in den frühen Morgenstunden, zwei Tage vor der Sonnenwende, erwacht.
Die Sonne wird um diese Zeit noch nicht aufgegangen sein, die Welt scheint noch zu schlafen. Es ist der Moment, wo der Tag beginnt seine zarten Knospen zu öffnen. Ein Tag mitten in der tiefen Dunkelzeit, wo selbst der Vollmond nur auf Sparflamme läuft.
Ich erzähle oft von einem Supermond – jenem Vollmond, der besonders groß erscheint. Es gibt aber auch den Gegenpart, so wie bei allen Dingen. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Mini-Vollmond.
Der Mond zieht seine Bahnen nicht im Kreis, sondern in einer Ellipse. Das heißt, der Abstand zur Erde ändert sich ständig.
Im Durchschnitt ist der Mond 384.405 Kilometer von uns entfernt. Kommt er auf weniger als 360.000 Kilometer an uns heran, so sprechen wir von einem Supermond. Entfernt er sich jedoch über 405.000 Kilometer, so haben wir es mit einem Minimond zu tun, der bis zu 14 Prozent kleiner wirkt als sonst. Er wird also ein etwas weniger Licht auf uns herab strahlen.
Mit welcher Energie schickt uns der Vollmond in die Rauhnächte?
Die Energie des Vollmondes wird uns in den Beginn der Rauhnächte tragen und teilweise auch durchgehend begleiten. Der Mond steht im Zwilling. Ihm gegenüber wandelt die Sonne im Schützen. Zum exakten Zeitpunkt des Vollmondes haben wir zwei Rückläufer, aber schon bald werden es drei sein und nicht viel später wieder zwei. Wie das?
Am Himmel wird fleißig getauscht
Das wäre der Rückläufer Uranus. , der seit dem 20. August diesen Jahres rückläufig ist und es auch noch bis zum 18. Januar bleiben wird. Er unterstützt uns die ganze Zeit über dabei, Ordnung in unser Chaos zu bringen.
Zur Vollmondzeit ist aber auch Chiron rückläufig – ebenfalls seit nunmehr 5 Monaten. Er hat in all der Zeit standhaft den Finger in unsere Wunden gelegt. Unsere Seele konnte sich in der dieser Zeit sehr verletzlich anfühlen, ein wenig wund und irgendwie schutzlos.
Chiron wird auch noch rückläufig sein, wenn die Venus beschließt, es ihm gleich zu tun. Nun mehr sind es drei. Es ist aber, als würde Venus dem Heiler Chiron die Bürde abnehmen, denn schon bald darauf wird dieser endlich wieder direktläufig. Also haben wir wieder zwei Rückläufer – den rebellischen Uranus und die neue Rückläuferin, die Venus.
Das Alte zerrt penetrant an unserem Rockzipfel
Wir können die kosmischen Konstellationen von allen Seiten aus betrachten – seien es nun die Rückläufer, die Konjunktion der Venus mit Pluto oder auch das Quadrat des Merkurs zu Chiron. Die Basis der gemeinsamen Botschaft lautet, dass wir uns mit den Themen der Vergangenheit auseinandersetzen sollen.
Es ist dringend nötig, dass wir uns wirklich reflektieren. Unsere Werte werden hinterfragt und unsere Ängste getriggert. Alles, was wir jetzt entscheiden, wird sich auf unsere Zukunft auswirken. Die Weichen für unseren Weg werden jetzt gelegt. Egal in welchem Bereich – sei es im stillen Kämmerlein für uns ganz alleine oder im gesellschaftlichen Kontext betrachtet.
Die Sonne im Schützen hilt uns dabei, indem wir darin unterstützt werden, eine klare Vision von dem zu entwickeln, was wir eigentlich wollen. Der Pfeil des Schützen zeigt nach oben und in diese Richtung dürfen wir zu fliegen lernen. Hoch hinaus. Wir müssen uns nicht länger selbst klein halten und begrenzen. Wir dürfen uns zeigen, unsere Kräfte entfalten.
Chiron, der noch bis Juni 2026 im Widder steht, weiß das. Seine Energie möchte unseren Mut stärken und unser Selbstbewusstsein vertiefen.
Der Mond im Zwilling und auch der Merkur im Chiron drängen uns, das Gespräch zu suchen. Nicht nur im Stillen zu träumen, sondern unsere Träume und Vorstellungen auch zu teilen und zu kommunizieren. Wir sollen einander mitnehmen auf den Wegen, nicht stumm aneinander vorbeilaufen Es ist wichtig, zu reden – damit wir einander verstehen. Reden, nicht schweigen und natürlich auch nicht streiten.
Erinnere dich, der letzte Vollmond kam in Begleitung der längsten Mondfinsternis des Jahrhunderts. Der Neumond erwachte mit einer totalen Sonnenfinsternis. All diese Ereignisse verstärken die Energien! Dieses Mal ist der Vollmond eng mit dem Galaktischen Zentrum verbunden.
Das galaktische Zentrum
Etwa 27.000 Lichtjahre von der Erde entfernt ist eine der mysteriösesten und mächtigsten Energiefelder zu Hause – in einem supermassereichen¹ schwarzen Loch mit dem Namen Sagittarius A*. Das galaktische Zentrum liegt im Sternbild des Schützen. Es ist der Ort, wo das Band der Milchstraße am dichtesten erscheint.
Dieses galaktische Zentrum erinnert mich immer ein wenig an den Mörser der Baba Yaga. Sie wirf alles Alte dort hinein und vermischt es bis in die letzte Faser, damit etwas Neues entsteht. Im galaktischen Zentrum vermischen sich verschiedene Bereiche unseres Lebens. Es wird mächtig herumgerührt und dabei kommen oft Dinge zu Tage, mit denen wir überhaupt nicht gerechnet haben.
Im galaktischen Zentrum läuft alles zusammen, alle Welten, alle Dimensionen und Ebenen. Es ist, wie in einem Schwarzen Loch, das Ende, aber zugleich auch der Anfang von etwas Neuem. Ein Ort, wo die Zeit macht, was sie will – entweder läuft sie dir davon oder sie bleibt stehen. Es scheint wie ein Ort ohne Gesetze und Regeln. Der Sprung in ein Schwarzes Loch ist eine Reise ohne Wiederkehr, was beängstigend erscheinen mag und doch – ich denke, wir alle werden springen müssen, damit ein neuer Weg sich öffnet.
Der Pluto-Saturn-Zyklus hat diese neue Ära schon im Januar 2020 eingeleitet und wir können den Energien nicht ausweichen. Wir stehen gerade noch am Anfang, sind noch nicht einmal mittendrin – der gesamte Zyklus währt 34 Jahre. Er hat gewiss noch so einige Überraschungen für uns parat.
Whoooosh
Klingt alles irgendwie doof und anstrengend? Ja vielleicht – aber es wird sicher wesentlich anstrengender, wenn wir diesen Weg nicht gehen und einfach alles so belassen, wie wir es gewohnt waren.
Je weniger wir uns wie bockige Kinder verweigern, desto leichter wird der Weg. Das Wichtigste ist wirklich eine Vision von dem zu entwickeln, was wir uns aus tiefstem Herzen wünschen. Du erinnerst dich, dieser Vollmond unterstützt uns dabei, so gut er nur kann. Wir brauchen klare Vorstellungen von unserer Zukunft, unseren Wünschen und Träumen und dann geben wir einfach alles, um diese Vision wahr werden zu lassen!
Was ist deine Vision, dein großer Traum?
Wie möchtest du leben?
Was würdest du verändern, wenn es mit einem Fingerschnippen möglich wäre?
Ich möchte dir mit meinen Erklärungen keine Angst machen, sondern im Gegenteil. Ich hoffe, du findest tief in dir ganz viel Mut, neue Wege zu gehen. Wir alle müssen über unsere Schatten springen. Wir dürfen uns auf den Weg machen und schauen, welches Zauberland hinter dem Tellerrand auf uns wartet. Und ja – dafür müssen wir vor allem auch eines: Heilen!
Nutze diese mystische Zeit
Die Sonnenfinsternis zum letzten Neumond fand am Schwanz des kosmischen Drachens statt, dem absteigenden Mondknoten. Das Ende des Drachens steigt in unsere Vergangenheit hinab, der Kopf weist in unsere Zukunft. So hat der Neumond, welcher eine jede Mondphase einleitet, die Themen des letzten Jahres noch einmal auf den Tisch gepackt.
Vielleicht hast du ja schon die Sperrnächte genutzt, um sie näher zu betrachten. Das war klug und wird dir den weiteren Weg erleichtern. Mit dem jetzigen Vollmond nähern wir uns dem Höhepunkt der Mondphase und wir dürfen in seinem Licht betrachten, welche Themen aufgestiegen sind und noch aufsteigen werden.
Die enge Verbindung zum galaktischen Zentrum potenziert die Energien. Sie lässt uns in neue Dimensionen eintauchen, fragt nach unseren alten Verletzungen und strebt der Zukunft mit Mut entgegen.
Nur zwei Tage nach dem vollen Mond beginnt die Zeit der Rauhnächte, an dem Abend, an dem die Sonne neu geboren wird. In diesem Jahr sollten wir uns besonders tief in diese mystische Zeit fallen lassen. Nimm dir soviel Zeit und Raum für dich, wie du nur erübrigen kannst. Verzichte auf jeden alltäglichen Schnickschnack, der eigentlich unwichtig ist. Verschiebe alle Termine, die nicht dringend erforderlich sind.
Ich kann dir wirklich nur empfehlen: Nimm dir den Raum, den du brauchst. Gönne dir viel Ruhe. Stehe morgens nicht gleich auf und stürze dich in den Tag. Spüre in jeden neuen Morgen hinein, heiße das Leben willkommen. Werde dir bewusst, dass du für einen weiteren, wundervollen Tag erwacht bist. Atme das Wunder Leben ein, kuschle dich in deine Bettdecke und lasse den Alltag einfach Alltag sein. Er läuft dir bestimmt nicht weg, ganz bestimmt wartet er ganz geduldig.
Gehe die Tage und Nächte der Rauhnächte in Ruhe an. Entschleunige deinen Rhythmus. Gehe hinaus in die Natur, aber sei dabei achtsam. Spüre den Wind, die Kälte des Winters und den Boden unter den Füßen. Atme frische Luft, atme das Leben selbst. Reflektiere dich, deine Werte und Lebensmuster.
Achte auf deine Träume und auf die kleinen Gedanken, die dir durch den Geist flitzen werden.
Und … Vertraue!
Vertraue auf das Leben selbst. Vertraue darauf, dass du vom Leben geführt wirst. Vertraue auf die Heilkraft, die sich freisetzen wird, wenn du es zulässt. Wirklich … vertraue!
Lasse dich ganz und gar in den Zauber der Rauhnachtszeit fallen.
Orakel und schaue in die Zukunft, führe ein Tagebuch, schreibe deine Träume auf, übergib deine Wünsche dem Feuer, umarme Bäume, schenke den Naturwesen Gaben, tanze im Kerzenschein, lausche in die Nacht, trinke heißen Kakao, meditiere, forme kleine Tonfiguren, zeichne, singe, lache, weine … LEBE!
Dies ist für dieses Jahr mein letzter Artikel. Ich wünsche dir eine zauberschöne Rauhnachtszeit und einen strahlend starken Vollmond, der dich gut in die mystische Zeit hinein begleitet und ich freue mich, wenn du auch im nächsten Jahr an meiner Seite bist.
¹) supermassereich heißt in diesem Fall 4,1 Millionen Sonnenmassen