Vollmondrituale sind nicht nur in Hexenkreisen sehr beliebt, sie sind fast schon in der Gesellschaft allgemein angekommen. Kein Wunder, übt doch ein jeder Vollmond eine magische Anziehungskraft auf uns aus, allein schon, wenn wir ihn nur betrachten. Die Magie knistert förmlich in der Luft. Zur Schwarzmondin ist die Energie nicht minder stark und doch sind Vollmondrituale höher im Kurs stehend. Das mag wohl daran liegen, dass zum Neumond nichts funkelnd schön am Himmel steht und die Menschenkinder der faszinierende, mystische Funke fehlt, der sie zu einem Ritual verleiten mag.

Seit jeher wurden sowohl der Vollmond als auch der Schwarzmond für die magische Arbeit genutzt. Vollmondrituale indes waren allein schon deswegen so beliebt, weil einst kein elektrisches Licht zur Verfügung stand und naturgemäß ein voller Mond die Erde in ein warmes Nachtlicht hüllt, in dem doch recht viel von der Umgebung zu erkennen ist, auch ohne all den Lichtsmog, dem wir heutzutage ausgesetzt sind. In einer Vollmondnacht gibt der Kosmos zu erkennen, was sonst im Verborgenen liegt.

Ich denke, niemand kann die starken Energien einer solchen Nacht abstreiten. Selbst die hartgesottensten Leugner jeglicher kosmischer Energien in unserem Raum, können in einer Vollmondnacht mitunter schlecht schlafen. Auch die meist mit dem Vollmond einhergehenden Spannungen machen sich unbestritten bemerkbar. Dies ist vor allem bei unseren Haustieren und kleinen Kindern sehr gut zu beobachten, da sie zum Glück noch nicht gelernt haben, sich zu benehmen.

Schärfen wir unser Bewusstsein, üben wir uns in Achtsamkeit und haben wir den Mut, der Stille zu lauschen, so sind die Energien einer Vollmondnacht allgegenwärtig spürbar. Das geht natürlich nicht zwischen Tür und Angel. So kann ich nur empfehlen, in Vollmondnächten sich beispielsweise anzugewöhnen, sämtliche Medien zu meiden und in das Spüren zu gehen. Ich nutzen an diesen Abenden, wie auch zum Neumond kein elektrisches Licht, wenn ich es sich vermeiden lässt. Mein Wohnraum wird nur von ein paar einzelnen Kerzen erhellt.

An manchen Abenden gehe ich komplett in die Stille und verbinde mich in Trance mit der Energie. An anderen Abenden schlage ich selbst die Trommel oder spiele mystische Musik im Hintergrund ab, während ich Rituale vollführe oder einfach nur tanze. Den Fernseher und all die Verlockungen von Streamingdiensten meide ich. Das Handy ist weitestgehend stumm geschaltet. So lenkt mich das Außen nicht ab und es gelingt mir sehr gut, mich allein auf die Nacht und ihre kosmischen Geschenke zu konzentrieren.

Ich kann es nur empfehlen, dies einmal selbst auszuprobieren. Anfangs kann sich das gegenteilig auswirken und sich eine innere Unruhe ausbreiten. Wir sind Stille einfach nicht mehr gewohnt, sie macht uns nervös. Das legt sich jedoch mit der Zeit und es lohnt sich wirklich, diesen Weg zu gehen, wenn eine starke Verbindung zum Mond gewünscht ist.

Mit Kindern ist es eine wunderbare Erfahrung, sie in solche ruhigen Momente mit einzubeziehen. Partner und Partnerinnen, die keinen bewussten Zugang zur Magie haben und diesen auch nicht wünschen, dürfen gerne lernen, dass wir uns diesen Raum gönnen und nehmen.

3 Vollmondrituale für dich

Genug der Worte, wenden wir uns der Magie zu. In diesem Beitrag stelle ich dir drei Vollmondrituale vor, die du in einer jeden Vollmondnacht, vor allem aber im Tierkreiszeichen des Widders, durchführen kannst.

1 - die Eins - Zahl

Erdung – Lass dich vom Licht des Vollmondes durchfluten

Das Erste der drei Vollmondrituale soll dir helfen, dich zu erden. Bist du gut geerdet, so kann dich so leicht nichts mehr aus der Bahn werfen. Es gibt sehr viele, verschiedene Wege, sich mit der Erde zu verbinden. Das fängt schon bei der Nahrung an, indem wir beispielsweise Wurzelgemüse verzehren, wenn wir uns nicht gefestigt fühlen.

Wir nutzen für dieses kleine Ritual das wundervoll, magische Licht des Vollmondes selbst.

Es ist am wirkungsvollsten, wenn du hinaus in die Nacht gehst. Stelle dich aufrecht hin und atme ruhig ein und aus. Versuche dabei, so tief wie möglich in deinen Körper hinein zu atmen. Spüre, wie der Atem deinen gesamten Körper durchströmt, bis in den kleinen Zeh hinein und in die Spitzen deiner Haare.

Wende dein Gesicht dem Zauberlicht des Mondes zu. Strecke deine Arme dem Vollmond entgegen. Lasse sein Licht durch deine Fingerspitzen in deinen Körper eindringen. Spüre, wie es durch deine Finger in deine Hände fließt. Lasse dieses Mondlicht deinen ganzen Körper durchströmen. Du bist der Kelch, der den Schein des Mondes empfängt. Du kannst die Hände gerne zu solch einem Kelch formen.

Fühlst du dich vom Mondlicht gesättigt, so gehe in die Hocke, setze oder lege dich auf den Boden – ganz so, wie es angenehm für dich ist.

In der Hocke und im Sitzen kannst du die Handflächen neben dir auf dem Boden aufstützen. Im Liegen drehe deine Handflächen nach unten. Egal ob du hockst, sitzt oder liegst: Lasse das Mondlicht nun tief in das Reich von Mutter Erde fließen. Im Liegen kannst du das Mondlicht aus deinem kompletten Körper in das Erdreich senden.

Verbinde dein inneres Licht mit der Erde unter deinem Körper. Spüre die Verbindung und folge in Gedanken den Wegen des Lichtes bis zum tiefsten Kern der Erde. In meiner Vorstellung pulsiert im Erdkern eine tief blutrote Lichtenergie. Verbinde dein inneres Mondlicht mit diesem kräftigem Rot und lasse es dann über deine Hände zurück in deinen Körper strömen.

Persönlich finde ich es am effektivsten, wenn ich es im Raum des Wurzelchakras sammle und verdichte und es sich von dort aus überall in den Körper hinein ausbreitet. Spürst du eine tiefe Erdung, so danke Mutter Erde und beende das Ritual. Reicht die Energie noch nicht aus, so lasse das Licht zwischen deinem Körper und dem tiefen Erdkern wie ein Kreislauf so lange zirkulieren, bis du dich gesättigt fühlst.

2 - Die Zwei - Zahl

Schließe alte Türen zu, lass los

Das Zweite der Vollmondrituale soll dir helfen, alten Ballast loszuwerden. Der Vollmond im Tierkreiszeichen des Widders eignet sich wunderbar für den langsamen Beginn neuer Wege. Um Neues wachsen zu lassen, muss Altes erst einmal gehen. Schließen wir alte Türen, so werden sich andere öffnen und neue Räume entstehen, die du nach und nach füllen kannst.

Nimm dir ein Blatt Papier und einen Stift. Ich bevorzuge den guten, klassischen Füller oder schreibe auch gerne einmal ganz altmodisch mit einer Feder. Auf dem Blatt notierst du alle Dinge, die nun wirklich gehen dürfen.

Alles, was mich bremst, muss gehen.

Jegliche Selbstlüge verlässt mein Leben.

Ich lasse alle Zweifel an mir selbst los.

Jede Strenge mir selbst gegenüber hat nun ein Ende.

Alle negativen Einflüsse gehören nicht in mein Leben.

Blockierende Energien enden.

Ich bin frei von Angst.

Dies sind nur sieben mögliche Beispiele. Du kannst in deinen eigenen Worten auch konkreter werden. Beachte aber, dass die Formulierungen immer so gewählt werden, dass sie sehr leicht zu verstehen sind. Sie sollten auch unbedingt als bereits fertige Tatsache aufgeschrieben werden.

Zünde den Zettel an. Visualisiere den Vorgang des Loslassens so gut es geht mit deinem inneren Blick. Es begann mit dem Aufschreiben deiner Worte. So wie die Worte deinen Geist verlassen haben, so hast auch du nun begonnen loszulassen. Halte dir das klar und deutlich vor Augen. Im zweiten Schritt löst sich der Zettel in Rauch auf, du bist aktiv dabei loszulassen. Schaue, wie alles Unerwünschte in Rauch aufgeht und dich verlässt.

Intensiviere diesen Prozess des Loslassens anschließend gerne mit Hilfe passender Räucherwaren.

Räuchere im ersten Schritt vielleicht mit Salbei, Fichtenharz oder auch Lorbeer. Die Energien in der Luft werden dadurch gereinigt und können nicht mehr zu dir zurückkehren. Im nächsten Schritt kannst du Wacholder, Alantwurzel, Rosenblüten oder auch Beifuss räuchern, um sowohl einen geschützten Raum, als auch einen Mantel der Wärme aufzubauen. Wie das Licht des Vollmondes wird er sich wie ein Balsam um dich legen. Danke dem Element der Luft für die unterstützende Hilfe.

3 - Die Drei -Zahl

Es wird Zeit, eine innere Stärke zu entwickeln

Das Dritte der Vollmondrituale soll dir helfen, im Inneren eine stärkende Kraft aufzubauen.

Wendest du die Rituale zum Vollmond im Widder an, so kannst du die Energie der Farbe Rot für dich nutzen, denn sie ist die Farbe des feurigen Widders. Trage zur Stärkung dabei gerne eine rote Kleidung, um das Element des Feuers zum Ausdruck zu bringen.

Entzünde für dieses Ritual ein Feuer. Ist es dir möglich, so tue dies unter freiem Himmel. Achte aber bitte immer darauf, dass nichts passieren kann. Zur Not tut es aber auch eine Kerze. In diesem Fall wähle direkt eine komplett rot durchgefärbte Kerze. Du kannst auch einen roten Schutzkreis um dich ziehen, wenn du dich unsicher fühlst. Den Schutzkreis kannst du rein physisch aus rotem Garn bilden oder visualisieren. Ebenso kannst du den Schutzkreis aus lodernden Flammen bilden, indem du sie dir intensiv vorstellst.

Die Farbe Rot steht für das eigene Überleben, den Kampf, das Feuer, die Lebensenergie und überhaupt all die lodernde Kraft, die sich erheben soll. Die Farbe fördert zudem deinen Mut! Hältst du dich im Leben oft zurück und überlässt anderen Menschen die Führung, so wird es Zeit, zur eigenen inneren Stärke zurückzufinden. Bitte gerne eine Mondgöttin deiner Wahl um Hilfe. Lade sie ein, in deinem Herzen Platz zu nehmen und die Glut des Mondlichtes in dir aufflammen zu lassen.

Griechische Mondgöttinnen: Selen, Artemis, Danaë, Kalisto

Nordische Mondgöttinnen: Nanna, teils auch Thrud

Walisisch-keltische Mondgöttinnen: Arianrhod, Cerridwen, Morrigan

Römische Mondgöttinnen: Luna, Diana

Morrigan als dreifache Göttin der Zerstörung, Erneuerung und Intuition ist dafür beispielsweise eine gute Patin. Sind dir ihre Energien zu stark, so empfehle ich dir die Arbeit mit Artemis.

Lasse die Kraft der Flamme(n) auf dich wirken. Sie nehmen sich, was sie möchten. Das Feuer kennt keine Zurückhaltung, kennt keine Scheu. Es brennt einfach! Lasse die Kraft des Feuers in deinen Geist eindringen, in deinem Herzen aufflammen. Sei selbst wie das Feuer. Nimm dir vom Leben, was dir zusteht. Sei eine Frau des alten Pfades, sei ein Mann des alten Pfades. Lodere stolz und unverwüstlich. Vergiss am Ende des Rituals nicht, dich bei der Mondgöttin und dem Element des Feuers zu bedanken.

Mögen die Vollmondrituale für dich wirken.