Zwei Kerzen brennen am Lichterkranz für die Wintersonnenwende. Es vergehen also nur noch 14 Tage und die Sonne wird neu geboren. Die längste Nacht des Jahres ist nicht mehr fern.
Die derzeitige Zeit mag vielleicht im Dunkel liegen, aber die Lichter in unseren Herzen brennen dafür meist um so heller. In keiner Zeit des Jahres spenden die Menschen mehr für Bedürftige. Wir schauen ein wenig mehr aufeinander als im Rest des Jahres. Gala-Veranstaltungen zugunsten verschiedenster Stiftungen finden statt. Der ein oder andere Euro mehr landet in der Sammelbüchse eines Obdachlosen. An Gabenzäunen und -bäumen werden Jacken, Decken und andere warmhaltende Dinge verschenkt.
Es ist eine besondere Zeit und selbst der größte Miesepeter kann sich diesem Hauch der Nächstenliebe kaum entziehen.
Die Türen unserer Herzen stehen offen
Wir laden dieser Tage die Wärme ein, unser Gast zu sein und wir sorgen dafür, dass Menschen zusammen kommen.
Unsere Herzenstüren dürfen so weit offen wie nur möglich stehen, damit die Liebe ihren Platz findet. Sie soll in unseren Gedanken ankommen, in unseren Herzen, unseren Körpern.
Die Liebe nimmt uns unsere Sorgen und erfüllt unseren Geist. Sie stellt leise Fragen und schenkt Antworten, wenn wir hören wollen. Zögert also nicht und lasst die Liebe herein.
Der weltlichte Alltag ist meist hektisch und mitunter frostig kalt (und damit meine ich nicht nur die Temperaturen). Er reißt an uns und fordert uns in einem fort. Die Liebe steht viel zu oft vor verschlossenen Toren und findet keinen Einlass. Ihr lautes Klopfen wird so manches Mal überhört oder die Menschen ignorieren es aus Angst.
Mitunter sind es nicht nur die Türen, welche wir nicht öffnen wollen, sondern tief in unseren innersten Schichten sind wir selbst mit ebenso einbruchsicheren Schlössern oder Riegeln eingesperrt. Bitternis, Ärger, Wut, Zorn: Zu viele Schlösser, die uns lähmen.
Wir sind zu oft gefangen im Rad der eigenenVergangenheit. Stehen hilflos da und finden die Schlüssel nicht. Es ist nicht nötig jeden einzelnen Schlüssel zu finden. Es ist nur nötig die Tür des wohlwollenden Miteinanders weit aufzustoßen und die Heilungskraft der Liebe einzuladen. Ihre Power und ihr Licht sind in der Lage jedes Schloss in uns zu sprengen.
Was sind wir denn ohne Liebe?
Zwei Kerzen am Kranze
Bei der Zahl Zwei geht es in der Numerologie um Dualität und auch um unser Gegenüber. Wir erkennen, dass wir nicht allein auf der Welt sind, sehen uns selbst im Anderen.
Betrachten wir an diesem Tag das Gefühl, dass wir gegenüber uns nahe stehenden Menschen empfinden. Füttern wir den Raum mit der kosmischen Energie der Liebe.
So wundervoll diese Zeit der Vorbereitung auf die Wintersonnenwende und natürlich auch der Rauhnächte ist, sie birgt auch die Gefahr, dass die Liebe in Dunkelheit versinkt.
Für die kommende Zeit haben wir nicht selten einen ganzen Berg an Erwartungen angehäuft. Familien treffen um die Weihnachtszeit aufeinander. Oft auch jene, die sich im Rest des Jahres kaum noch sehen oder sich sogar bewusst aus dem Weg gehen. Andere Familien nehmen sich verkrampft vor, dieses Jahr keinen Streit zu beginnen, so wie in den Jahren zuvor.
Zu all diesen Erwartungen gesellen sich alte Enttäuschungen, seelische Verletzungen, die eigene Schuld, Fehlschläge.
Querelen mit einzelnen Mitgliedern der Familie sind leichter zu umgehen, wenn nur wenig Zeit miteinander verbracht wird. Nun aber, in dieser Zeit der Familientreffen, brechen sie erneut hervor.
Das Drama ist vorprogrammiert und erfüllt sich Jahr für Jahr zuverlässig. Jeder schlägt auf seine Weise die Türe im Herzen wieder zu. Wir bauen Zäune um uns selbst und lassen die Liebe von dannen ziehen.
Die Zeit vor der Wintersonnenwende war früher keine Zeit voller Glitzer und Hektik – Einkaufsstress und Kommerz. In ihren Ursprüngen war es eine Zeit der Ruhe und der Rückschau. Eine Zeit, sich zu besinnen: Wie sieht unser Leben aus?
Du bist – sagt der heutige Tag. DU BIST!
Sei großherzig und achtsam in diesen Tagen. Nimm dir Zeit für eine Meditation. Konzentriere dich auf die liebende Flamme im Herzen – deiner eigenen und die deiner Lieben. Achte auf das Feuer, dass euch miteinander verbindet. Nähre die Flamme und lasse sie wachsen. Genieße die harmonische Stimmung, die du damit erzeugst.
Vorbereitung auf die Rauhnächte
Als alle vier Kerzen noch brannten, haben wir uns auf den ersten Teil der Rauhnächte, der Reise in unsere Vergangenheit vorbereitet. In der letzten Woche brannten noch drei Kerzen und wir haben uns der Gegenwart gewidmet. Dieses Mal nun, du ahnst es bereits, wagen wir schon einmal ein paar zögerliche Blicke in die Zukunft.
Denke daran, alles nur grob zu umkreisen, damit du einen roten Faden zur Hand nehmen kannst, wenn du dich in den Rauhnächten verzettelst.
Gehe alles noch einmal durch. Hast du alles besorgt, was du benötigen wirst? Bereite dich so gut es geht vor, dann hast du in den Rauhnächten den Kopf für deine persönliche und spirituelle Entwicklung frei.
Um diese Zeit beginnen auch die Sperrnächte. In ihnen kannst du noch einmal durch die Monate des letzten Jahres reisen, sie mit deiner Gegenwart und den Wünschen für die Zukunft verknüpfen. Die Sperrnächte, auch Dunkelnächte genannt, sollen Ordnung schaffen – im Hof und im Heim, aber auch in uns selbst.